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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
gern was grössers darzu/ welches die
tägliche Erfahrung giebet/ auch alle
Medici gestehen müssen. Wer nun al-
so Lust hat zu fahren/ der thue es doch
nicht bey gar zu starcker Kälte/ halte
nicht zu lang aus/ trincke nicht also
bald darauf/ und enthalte sich der gar zu
grossen warmen Stuben/ dem wird
seine Lust/ nicht so hart versaltzen.

Das XIV. Capitel.
Vom Kalten-Bad.

WOrzu nützet doch das kalte Bad?
Ich sage nicht von andern Bä-
dern/ welche bey truckenen sub-
jectis
und Naturen ihren Nutzen ha-
ben/ zumahlen da man verschlossen sitzet/
wie solches bey den Alten noch zu loben/
welche nur obscura balnea, oder heimli-
che Bäder besucheten.(50) Aber so ist es
schändlich öffentlich in das kalte Wasser
zusteigen/ und ob man sich gleich ein-
bildet es wäre kein Mensch verhanden/
der es sehen könte/ so heist es doch/ quo

mini-
(50) Jac. Pontanus Att. bellar. p. 416.

Studenten-Kranckheiten
gern was groͤſſers darzu/ welches die
taͤgliche Erfahrung giebet/ auch alle
Medici geſtehen muͤſſen. Wer nun al-
ſo Luſt hat zu fahren/ der thue es doch
nicht bey gar zu ſtarcker Kaͤlte/ halte
nicht zu lang aus/ trincke nicht alſo
bald darauf/ und enthalte ſich der gar zu
groſſen warmen Stuben/ dem wird
ſeine Luſt/ nicht ſo hart verſaltzen.

Das XIV. Capitel.
Vom Kalten-Bad.

WOrzu nuͤtzet doch das kalte Bad?
Ich ſage nicht von andern Baͤ-
dern/ welche bey truckenen ſub-
jectis
und Naturen ihren Nutzen ha-
ben/ zumahlen da man verſchloſſen ſitzet/
wie ſolches bey den Alten noch zu loben/
welche nur obſcura balnea, oder heimli-
che Baͤder beſucheten.(50) Aber ſo iſt es
ſchaͤndlich oͤffentlich in das kalte Waſſer
zuſteigen/ und ob man ſich gleich ein-
bildet es waͤre kein Menſch verhanden/
der es ſehen koͤnte/ ſo heiſt es doch/ quo

mini-
(50) Jac. Pontanus Att. bellar. p. 416.
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[62/0088] Studenten-Kranckheiten gern was groͤſſers darzu/ welches die taͤgliche Erfahrung giebet/ auch alle Medici geſtehen muͤſſen. Wer nun al- ſo Luſt hat zu fahren/ der thue es doch nicht bey gar zu ſtarcker Kaͤlte/ halte nicht zu lang aus/ trincke nicht alſo bald darauf/ und enthalte ſich der gar zu groſſen warmen Stuben/ dem wird ſeine Luſt/ nicht ſo hart verſaltzen. Das XIV. Capitel. Vom Kalten-Bad. WOrzu nuͤtzet doch das kalte Bad? Ich ſage nicht von andern Baͤ- dern/ welche bey truckenen ſub- jectis und Naturen ihren Nutzen ha- ben/ zumahlen da man verſchloſſen ſitzet/ wie ſolches bey den Alten noch zu loben/ welche nur obſcura balnea, oder heimli- che Baͤder beſucheten. (50) Aber ſo iſt es ſchaͤndlich oͤffentlich in das kalte Waſſer zuſteigen/ und ob man ſich gleich ein- bildet es waͤre kein Menſch verhanden/ der es ſehen koͤnte/ ſo heiſt es doch/ quo mini- (50) Jac. Pontanus Att. bellar. p. 416.

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/88>, abgerufen am 21.12.2024.