Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten gehet die Minera oder Wust nach undnach weg/ und wird der Vogel mit samt dem Nest gehoben/ die Natur wird ihr Herr/ und kan besser den Streit aushalten. Eine mittelmäßige Bewe- gung kan auch nichts schaden/ doch oh- ne Erkaltung. Ein Vomitiv/ wo keine Regula obstans vorhanden/ ist das aller- beste/ denn nichts hebet besser aus dem Magen die Ursach/ als dieses/ ein ander Purgantz thut es nicht/ wo dieses ge- schicht/ so ist man mehr sicher für Kranck- heiten. Das Aderlassen halte ich bey jungen Leuten für gantz undienlich/ dero Blut viel zu edel ist/ daß man es vergeb- lich lasse dahin lauffen/ zu dem gehet mehr gutes als böses mit weg/ denn das böse ist schwer/ das gute flüßig. Das II. Capitel. Vom Sommer. AUch der Sommer bringt seine durch
Studenten-Kranckheiten gehet die Minera oder Wuſt nach undnach weg/ und wird der Vogel mit ſamt dem Neſt gehoben/ die Natur wird ihr Herr/ und kan beſſer den Streit aushalten. Eine mittelmaͤßige Bewe- gung kan auch nichts ſchaden/ doch oh- ne Erkaltung. Ein Vomitiv/ wo keine Regula obſtans vorhanden/ iſt das aller- beſte/ denn nichts hebet beſſer aus dem Magen die Urſach/ als dieſes/ ein ander Purgantz thut es nicht/ wo dieſes ge- ſchicht/ ſo iſt man mehr ſicher fuͤr Kranck- heiten. Das Aderlaſſen halte ich bey jungen Leuten fuͤr gantz undienlich/ dero Blut viel zu edel iſt/ daß man es vergeb- lich laſſe dahin lauffen/ zu dem gehet mehr gutes als boͤſes mit weg/ denn das boͤſe iſt ſchwer/ das gute fluͤßig. Das II. Capitel. Vom Sommer. AUch der Sommer bringt ſeine durch
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Studenten-Kranckheiten
gehet die Minera oder Wuſt nach und
nach weg/ und wird der Vogel mit
ſamt dem Neſt gehoben/ die Natur
wird ihr Herr/ und kan beſſer den Streit
aushalten. Eine mittelmaͤßige Bewe-
gung kan auch nichts ſchaden/ doch oh-
ne Erkaltung. Ein Vomitiv/ wo keine
Regula obſtans vorhanden/ iſt das aller-
beſte/ denn nichts hebet beſſer aus dem
Magen die Urſach/ als dieſes/ ein ander
Purgantz thut es nicht/ wo dieſes ge-
ſchicht/ ſo iſt man mehr ſicher fuͤr Kranck-
heiten. Das Aderlaſſen halte ich bey
jungen Leuten fuͤr gantz undienlich/ dero
Blut viel zu edel iſt/ daß man es vergeb-
lich laſſe dahin lauffen/ zu dem gehet
mehr gutes als boͤſes mit weg/ denn das
boͤſe iſt ſchwer/ das gute fluͤßig.
Das II. Capitel.
Vom Sommer.
AUch der Sommer bringt ſeine
Kranckheiten mit/ denn zu der
Zeit herſchet die Gall uͤber un-
ſer Blut/ da gehen viel Feuchtigkeiten
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