Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Droschki, Wolfgang: Gaykypikron [gr.] Wider die betrübte bittere TrawerKlage. Leipzig, 1615.

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche Leichredigt.

Das ist genug vom ersten Theil vnsers Textes/
daß Christen gerechte/ in Gottes Erkentnis kluge vnd
vnbefleckte Lebens Leute seyn müssen.

DE SECUNDO LOCO.

FOlget das Ander Theil/ wie es jhnen
dann ergehe? wohin sie kommen? was sie für
einen Zustand endlich erlangen? Moriun-
tur,
Der Gerechte stirbet/ lautet es/ moriuntur
omnes subito,
plötzlich müssen die Leute sterben/ Job.
34. Loth hatte eine gerechte Seele/ 2. Petri 2. Job
cap. 1. hat das Zeugniß vom H. Geist/ daß er sey gewesen
schlecht vnd recht/ gottfürchtig/ vnd habe gemeidet das bö-
se. Von Joseph sagt könig Pharao/ Gen. 41. daß keiner
so weise vnd verstendig als er sey/ in seinem gantzen Kö-
nigreich. König Salomonen begeret alle Welt zu sehen/
daß sie die Weißheit höreten/ die jhm Gott in sein Hertz
gegeben hatte/ 1. Reg. 10. Der Prophet Daniel cap. 5.
hat von seines Königes Gemahlin den Ruhm/ daß Er-
leuchtung/ Klugheit vnd Weißheit bey jhm sey. König
David hat jhm fürgesetzt/ sich zu hüten für Sünden/
Psalm 39. Er ist ein Mann nach dem Willen vnd Hertzen
des Herrn. Sind aber nichts desto weniger alle den
Weg alles Fleisches gegangen/ sind alle gestorben vnd
entschlaffen mit jhren Vätern: Denn es bleibet bey der
Verpeenung der Göttlichen Majestet/ Genes. 3. Du bist
Erde/ vnd solt zur Erden werden. Alles Fleisch/

sagt Syrach am 14. cap. verschleisst wie ein Kleid/

Denn
C
Chriſtliche Leichredigt.

Das iſt genug vom erſten Theil vnſers Textes/
daß Chriſten gerechte/ in Gottes Erkentnis kluge vnd
vnbefleckte Lebens Leute ſeyn muͤſſen.

DE SECUNDO LOCO.

FOlget das Ander Theil/ wie es jhnen
dann ergehe? wohin ſie kommen? was ſie fuͤr
einen Zuſtand endlich erlangen? Moriun-
tur,
Der Gerechte ſtirbet/ lautet es/ moriuntur
omnes ſubitò,
ploͤtzlich muͤſſen die Leute ſterben/ Job.
34. Loth hatte eine gerechte Seele/ 2. Petri 2. Job
cap. 1. hat das Zeugniß vom H. Geiſt/ daß er ſey geweſen
ſchlecht vnd recht/ gottfuͤrchtig/ vnd habe gemeidet das boͤ-
ſe. Von Joſeph ſagt koͤnig Pharao/ Gen. 41. daß keiner
ſo weiſe vnd verſtendig als er ſey/ in ſeinem gantzen Koͤ-
nigreich. Koͤnig Salomonen begeret alle Welt zu ſehen/
daß ſie die Weißheit hoͤreten/ die jhm Gott in ſein Hertz
gegeben hatte/ 1. Reg. 10. Der Prophet Daniel cap. 5.
hat von ſeines Koͤniges Gemahlin den Ruhm/ daß Er-
leuchtung/ Klugheit vnd Weißheit bey jhm ſey. Koͤnig
David hat jhm fuͤrgeſetzt/ ſich zu huͤten fuͤr Suͤnden/
Pſalm 39. Er iſt ein Mann nach dem Willen vnd Hertzen
des Herrn. Sind aber nichts deſto weniger alle den
Weg alles Fleiſches gegangen/ ſind alle geſtorben vnd
entſchlaffen mit jhren Vaͤtern: Denn es bleibet bey der
Verpeenung der Goͤttlichen Majeſtet/ Geneſ. 3. Du biſt
Erde/ vnd ſolt zur Erden werden. Alles Fleiſch/

ſagt Syrach am 14. cap. verſchleiſſt wie ein Kleid/

Denn
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0017" n="13"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leichredigt.</hi> </fw><lb/>
              <p>Das i&#x017F;t genug vom er&#x017F;ten Theil vn&#x017F;ers Textes/<lb/>
daß Chri&#x017F;ten gerechte/ in Gottes Erkentnis kluge vnd<lb/>
vnbefleckte Lebens Leute &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">DE SECUNDO LOCO.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">F</hi>Olget das Ander Theil/ wie es jhnen</hi><lb/>
dann ergehe? wohin &#x017F;ie kommen? was &#x017F;ie fu&#x0364;r<lb/>
einen Zu&#x017F;tand endlich erlangen? <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Moriun-<lb/>
tur,</hi></hi></hi> <hi rendition="#fr">Der Gerechte &#x017F;tirbet/</hi> lautet es/ <hi rendition="#aq">moriuntur<lb/>
omnes &#x017F;ubitò,</hi> plo&#x0364;tzlich mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Leute &#x017F;terben/ Job.<lb/>
34. Loth hatte eine gerechte Seele/ 2. Petri 2. Job<lb/>
cap. 1. hat das Zeugniß vom H. Gei&#x017F;t/ daß er &#x017F;ey gewe&#x017F;en<lb/>
&#x017F;chlecht v<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nd</expan></choice> recht/ gottfu&#x0364;rchtig/ vnd habe gemeidet das bo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;e. Von Jo&#x017F;eph &#x017F;agt ko&#x0364;nig Pharao/ Gen. 41. daß keiner<lb/>
&#x017F;o wei&#x017F;e vnd ver&#x017F;tendig als er &#x017F;ey/ in &#x017F;einem gantzen Ko&#x0364;-<lb/>
nigreich. Ko&#x0364;nig Salomon<choice><abbr>e&#x0303;</abbr><expan>en</expan></choice> begeret alle Welt zu &#x017F;ehen/<lb/>
daß &#x017F;ie die Weißheit ho&#x0364;reten/ die jhm Gott in &#x017F;ein Hertz<lb/>
gegeben hatte/ 1. Reg. 10. Der Prophet Daniel cap. 5.<lb/>
hat von &#x017F;eines Ko&#x0364;niges Gemahlin den Ruhm/ daß Er-<lb/>
leuchtung/ Klugheit vnd Weißheit bey jhm &#x017F;ey. Ko&#x0364;nig<lb/>
David hat jhm fu&#x0364;rge&#x017F;etzt/ &#x017F;ich zu hu&#x0364;ten fu&#x0364;r Su&#x0364;nden/<lb/>
P&#x017F;alm 39. Er i&#x017F;t ein Ma<choice><abbr>n&#x0303;</abbr><expan>nn</expan></choice> nach dem Willen vnd Hertzen<lb/>
des <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn.</hi></hi> Sind aber nichts de&#x017F;to weniger alle den<lb/>
Weg alles Flei&#x017F;ches gegangen/ &#x017F;ind alle ge&#x017F;torben vnd<lb/>
ent&#x017F;chlaffen mit jhren Va&#x0364;tern: Denn es bleibet bey der<lb/>
Verpeenung der Go&#x0364;ttlichen Maje&#x017F;tet/ Gene&#x017F;. 3. <hi rendition="#fr">Du bi&#x017F;t<lb/>
Erde/ vnd &#x017F;olt zur Erden werden. Alles Flei&#x017F;ch/</hi><lb/>
&#x017F;agt Syrach am 14. cap. <hi rendition="#fr">ver&#x017F;chlei&#x017F;&#x017F;t wie ein Kleid/</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">C</hi></fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Denn</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0017] Chriſtliche Leichredigt. Das iſt genug vom erſten Theil vnſers Textes/ daß Chriſten gerechte/ in Gottes Erkentnis kluge vnd vnbefleckte Lebens Leute ſeyn muͤſſen. DE SECUNDO LOCO. FOlget das Ander Theil/ wie es jhnen dann ergehe? wohin ſie kommen? was ſie fuͤr einen Zuſtand endlich erlangen? Moriun- tur, Der Gerechte ſtirbet/ lautet es/ moriuntur omnes ſubitò, ploͤtzlich muͤſſen die Leute ſterben/ Job. 34. Loth hatte eine gerechte Seele/ 2. Petri 2. Job cap. 1. hat das Zeugniß vom H. Geiſt/ daß er ſey geweſen ſchlecht vñ recht/ gottfuͤrchtig/ vnd habe gemeidet das boͤ- ſe. Von Joſeph ſagt koͤnig Pharao/ Gen. 41. daß keiner ſo weiſe vnd verſtendig als er ſey/ in ſeinem gantzen Koͤ- nigreich. Koͤnig Salomonẽ begeret alle Welt zu ſehen/ daß ſie die Weißheit hoͤreten/ die jhm Gott in ſein Hertz gegeben hatte/ 1. Reg. 10. Der Prophet Daniel cap. 5. hat von ſeines Koͤniges Gemahlin den Ruhm/ daß Er- leuchtung/ Klugheit vnd Weißheit bey jhm ſey. Koͤnig David hat jhm fuͤrgeſetzt/ ſich zu huͤten fuͤr Suͤnden/ Pſalm 39. Er iſt ein Mañ nach dem Willen vnd Hertzen des Herrn. Sind aber nichts deſto weniger alle den Weg alles Fleiſches gegangen/ ſind alle geſtorben vnd entſchlaffen mit jhren Vaͤtern: Denn es bleibet bey der Verpeenung der Goͤttlichen Majeſtet/ Geneſ. 3. Du biſt Erde/ vnd ſolt zur Erden werden. Alles Fleiſch/ ſagt Syrach am 14. cap. verſchleiſſt wie ein Kleid/ Denn C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/524584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/524584/17
Zitationshilfe: Droschki, Wolfgang: Gaykypikron [gr.] Wider die betrübte bittere TrawerKlage. Leipzig, 1615, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524584/17>, abgerufen am 21.12.2024.