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Kirsten, Abraham: Angustiae dilatatae. Leipzig, 1620.

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Christliche Leichpredigt.
Es wüntscht jhm mancher bald den Tod
Der/ wenn er kem/ jhn brecht in Noth.

Darumb es billich bey deme bleibe/ Mor-
tem nec timeamus nec optemus,
Den Todt
soll jhme keiner wüntschen/ auch dafür sich nie-
mand fürchten.

Vnd dieses ist das eine/ warüber der kla-
gende David sich also beschwert befindet.

2.Das ander ist/ Necessitatis & tribula-
tionis vehementia,
Daß der Angst nicht allein
viel/ sondern derselbe auch groß sey/ darumb
nennet ers einen Jammer vnnd Elend/ Vide,
spricht er/ humilitatem meam & laborem me-
um,
Es könte wol hingehen/ wenn mein Her-
tzensAngst were/ nubecula cito transiens, Ein
Athanasius.trübes etwa bald vorüber rauschendes Wölck-
Psal. 30.lein/ Wann es nur wehrete einen Au-
genblick/ vnd den Abend lang/ Aber ach
HErr/ du hast meiner sehr lange verges-
sen/ Wie lange verbirgestu dein Antlitz
für mir/ Wie lange soll ich sorgen in mei-

Psal. 13, 13.ner Seel/ vnd mich ängsten in meinem
Hertzen täglich?

Es beis-
Chriſtliche Leichpredigt.
Es wuͤntſcht jhm mancher bald den Tod
Der/ weñ er kem/ jhn brecht in Noth.

Darumb es billich bey deme bleibe/ Mor-
tem nec timeamus nec optemus,
Den Todt
ſoll jhme keiner wuͤntſchen/ auch dafuͤr ſich nie-
mand fuͤrchten.

Vnd dieſes iſt das eine/ waruͤber der kla-
gende David ſich alſo beſchwert befindet.

2.Das ander iſt/ Neceſsitatis & tribula-
tionis vehementia,
Daß der Angſt nicht allein
viel/ ſondern derſelbe auch groß ſey/ darumb
nennet ers einen Jammer vnnd Elend/ Vide,
ſpricht er/ humilitatem meam & laborem me-
um,
Es koͤnte wol hingehen/ wenn mein Her-
tzensAngſt were/ nubecula cito tranſiens, Ein
Athanaſius.truͤbes etwa bald voruͤber rauſchendes Woͤlck-
Pſal. 30.lein/ Wann es nur wehrete einen Au-
genblick/ vnd den Abend lang/ Aber ach
HErr/ du haſt meiner ſehr lange vergeſ-
ſen/ Wie lange verbirgeſtu dein Antlitz
fuͤr mir/ Wie lange ſoll ich ſorgen in mei-

Pſal. 13, 13.ner Seel/ vnd mich aͤngſten in meinem
Hertzen taͤglich?

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[[34]/0034] Chriſtliche Leichpredigt. Es wuͤntſcht jhm mancher bald den Tod Der/ weñ er kem/ jhn brecht in Noth. Darumb es billich bey deme bleibe/ Mor- tem nec timeamus nec optemus, Den Todt ſoll jhme keiner wuͤntſchen/ auch dafuͤr ſich nie- mand fuͤrchten. Vnd dieſes iſt das eine/ waruͤber der kla- gende David ſich alſo beſchwert befindet. Das ander iſt/ Neceſsitatis & tribula- tionis vehementia, Daß der Angſt nicht allein viel/ ſondern derſelbe auch groß ſey/ darumb nennet ers einen Jammer vnnd Elend/ Vide, ſpricht er/ humilitatem meam & laborem me- um, Es koͤnte wol hingehen/ wenn mein Her- tzensAngſt were/ nubecula cito tranſiens, Ein truͤbes etwa bald voruͤber rauſchendes Woͤlck- lein/ Wann es nur wehrete einen Au- genblick/ vnd den Abend lang/ Aber ach HErr/ du haſt meiner ſehr lange vergeſ- ſen/ Wie lange verbirgeſtu dein Antlitz fuͤr mir/ Wie lange ſoll ich ſorgen in mei- ner Seel/ vnd mich aͤngſten in meinem Hertzen taͤglich? 2. Athanaſius. Pſal. 30. Pſal. 13, 13. Es beiſ-

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Zitationshilfe: Kirsten, Abraham: Angustiae dilatatae. Leipzig, 1620, S. [34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523945/34>, abgerufen am 30.12.2024.