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Faber, Melchior: Christliche Leichpredigt. Oeltzschau, 1613.

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Christliche

GEliebte in Christo dem HErrn/
vnter den sieben Worten/ die vnser lie-
ber HErr vnd Heyland Christus Jesus jetzt in
seiner Marterwoche am Stamm des heiligen
Creutzes gesprochen hat/ ist diß sein letztes
Wort gewesen/ daß er mit lauter Stimm auß-
geruffen: Vater in deine Hände befehle ich mei-
nen Geist/ vnd als er das gesaget/ hat er sein
Haupt geneigt/ vnd ist verschieden. Diese Wort
aber hat der HErr nicht aus einem Finger ge-
sogen/ sondern dieselbe dem Königlichen Pro-
pheten David abgeborget aus dem 31. Psalm/
do er eben diese Wort gebrauchet/ vnd spricht:
Jn deine Hände befehle ich meinen Geist/ du
hast mich erlöset/ HErr du getrewer Gott. Vnd
wil vns damit der HErr nicht allein das Psal-
terbüchlin des Königlichen Propheten Davids
trewlich commendiret vnd befohlen haben/ daß
wir dasselbige fleissig lesen/ vnd wie Alexander
Magnus
den Poeten Homerum, also auch wir
diß Büchlein zu vnserm steten Hauptküssen ge-
brauchen sollen/ sintemal darinnen medulla to-
tius Scripturae,
der Safft vnd Krafft der gantzen
heiligen Schrifft verfasset ist: Sondern mit den
schönen vnd außerlesenen Worten wil vns auch

der
Chriſtliche

GEliebte in Chriſto dem HErrn/
vnter den ſieben Worten/ die vnſer lie-
ber HErr vnd Heyland Chriſtus Jeſus jetzt in
ſeiner Marterwoche am Stamm des heiligen
Creutzes geſprochen hat/ iſt diß ſein letztes
Wort geweſen/ daß er mit lauter Stimm auß-
geruffen: Vater in deine Haͤnde befehle ich mei-
nen Geiſt/ vnd als er das geſaget/ hat er ſein
Haupt geneigt/ vnd iſt verſchieden. Dieſe Wort
aber hat der HErr nicht aus einem Finger ge-
ſogen/ ſondern dieſelbe dem Koͤniglichen Pro-
pheten David abgeborget aus dem 31. Pſalm/
do er eben dieſe Wort gebrauchet/ vnd ſpricht:
Jn deine Haͤnde befehle ich meinen Geiſt/ du
haſt mich erloͤſet/ HErr du getrewer Gott. Vnd
wil vns damit der HErr nicht allein das Pſal-
terbuͤchlin des Koͤniglichen Propheten Davids
trewlich commendiret vnd befohlen haben/ daß
wir daſſelbige fleiſſig leſen/ vnd wie Alexander
Magnus
den Poeten Homerum, alſo auch wir
diß Buͤchlein zu vnſerm ſteten Hauptkuͤſſen ge-
brauchen ſollen/ ſintemal darinnen medulla to-
tius Scripturæ,
der Safft vnd Krafft der gantzen
heiligen Schrifft verfaſſet iſt: Sondern mit den
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[[16]/0016] Chriſtliche GEliebte in Chriſto dem HErrn/ vnter den ſieben Worten/ die vnſer lie- ber HErr vnd Heyland Chriſtus Jeſus jetzt in ſeiner Marterwoche am Stamm des heiligen Creutzes geſprochen hat/ iſt diß ſein letztes Wort geweſen/ daß er mit lauter Stimm auß- geruffen: Vater in deine Haͤnde befehle ich mei- nen Geiſt/ vnd als er das geſaget/ hat er ſein Haupt geneigt/ vnd iſt verſchieden. Dieſe Wort aber hat der HErr nicht aus einem Finger ge- ſogen/ ſondern dieſelbe dem Koͤniglichen Pro- pheten David abgeborget aus dem 31. Pſalm/ do er eben dieſe Wort gebrauchet/ vnd ſpricht: Jn deine Haͤnde befehle ich meinen Geiſt/ du haſt mich erloͤſet/ HErr du getrewer Gott. Vnd wil vns damit der HErr nicht allein das Pſal- terbuͤchlin des Koͤniglichen Propheten Davids trewlich commendiret vnd befohlen haben/ daß wir daſſelbige fleiſſig leſen/ vnd wie Alexander Magnus den Poeten Homerum, alſo auch wir diß Buͤchlein zu vnſerm ſteten Hauptkuͤſſen ge- brauchen ſollen/ ſintemal darinnen medulla to- tius Scripturæ, der Safft vnd Krafft der gantzen heiligen Schrifft verfaſſet iſt: Sondern mit den ſchoͤnen vnd außerleſenen Worten wil vns auch der

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Zitationshilfe: Faber, Melchior: Christliche Leichpredigt. Oeltzschau, 1613, S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523898/16>, abgerufen am 30.12.2024.