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Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

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Die Erste Leich Predigt.
Grabstädtlein getragen würde/ darumb es auch den
Herrn Christum so sehr jammert/ daß ers nicht lassen
konte/ er muste jhr helffen.

4. Matrum
Bethlehemi-
ticarum.
Matth 2. v. 17
ler. 31. v.
15.
Da die armen vnschüldigen Kinderlein zu Bethle-
hem/ von dem grimmigen Tyrannen vnd Bluthunde
Herode Ascalonita jämmerlich erwürget vnd nieder-
gesebelt wurden/ hilff ewiger Gott/ wie kläglich geber-
deten sich doch jhre armen vnd betrübten Mütter/ also
daß sie sich auch nicht wolten trösten lassen/ Jer. 31.
Matth. 2.

4. Iairi.
Bünting. in
Itin. f. 22.
&
25.
Betrachten wir Jairum, den Obersten der Schulen
zu Capernaum (oder/ wie Büntingius in seinem Itine-
rario
gewisser davon schreibet/ zu Caesarea Philippi,)
so ereignen sich an jhme sonderliche affectus, da es
vmb sein liebes Töchterlein gar mißlich stunde: denn
als dasselbe kranck vnnd lagerhafftig wurde/ ewiger
Matth. 9. v. 18Gott/ wie jammert es doch den lieber Vater/ wie rennet
vnd leufft er doch nur/ vnd sucht mittel vnd wege/ wie sol-
chen seinem lieben Töchterlein wider möge auffgeholf-
fen/ vnd dasselbe beym Leben erhalten werden: Ja da
es allbereit verstorben/ vnd also für Menschlichen Augen
alle hülffe vnd mittel aus vnd verlohren waren versucht
er doch noch sein heil bey Christo/ ob dasselbe von jhme
wider ins Leben versetzt werden möchte.

5. Syrophoe-
nissae.
Matt. 15 v.
22.

Das arme Cananaeische Weiblein thut dergleichen/
da jhr liebes Töchterlein vom bösen Feinde vbel tra-
ctirt
vnd geplaget wurde: Wie sehniglich bittet sie doch
v. 25.nur Christum vmb hülffe? Wie instendig helt sie doch
v. 27.bey jhme an? Vngeachtet/ daß er sie zu vnterschiedenen

mahlen

Die Erſte Leich Predigt.
Grabſtaͤdtlein getragen wuͤrde/ darumb es auch den
Herrn Chriſtum ſo ſehr jammert/ daß ers nicht laſſen
konte/ er muſte jhr helffen.

4. Matrum
Bethlehemi-
ticarum.
Matth 2. v. 17
ler. 31. v.
15.
Da die armen vnſchuͤldigen Kinderlein zu Bethle-
hem/ von dem grimmigen Tyrannen vnd Bluthunde
Herode Aſcalonita jaͤmmerlich erwuͤrget vnd nieder-
geſebelt wurden/ hilff ewiger Gott/ wie klaͤglich geber-
deten ſich doch jhre armen vnd betruͤbten Muͤtter/ alſo
daß ſie ſich auch nicht wolten troͤſten laſſen/ Jer. 31.
Matth. 2.

4. Iairi.
Bünting. in
Itin. f. 22.
&
25.
Betrachten wir Jairum, den Oberſten der Schulen
zu Capernaum (oder/ wie Büntingius in ſeinem Itine-
rario
gewiſſer davon ſchreibet/ zu Cæſarea Philippi,)
ſo ereignen ſich an jhme ſonderliche affectus, da es
vmb ſein liebes Toͤchterlein gar mißlich ſtunde: denn
als daſſelbe kranck vnnd lagerhafftig wurde/ ewiger
Matth. 9. v. 18Gott/ wie jammert es doch den lieber Vater/ wie rennet
vnd leufft er doch nur/ vñ ſucht mittel vnd wege/ wie ſol-
chen ſeinem lieben Toͤchterlein wider moͤge auffgeholf-
fen/ vnd daſſelbe beym Leben erhalten werden: Ja da
es allbereit verſtorben/ vnd alſo fuͤr Menſchlichen Augen
alle huͤlffe vnd mittel aus vnd verlohren waren verſucht
er doch noch ſein heil bey Chriſto/ ob daſſelbe von jhme
wider ins Leben verſetzt werden moͤchte.

5. Syrophœ-
niſſæ.
Matt. 15 v.
22.

Das arme Cananæiſche Weiblein thut dergleichen/
da jhr liebes Toͤchterlein vom boͤſen Feinde vbel tra-
ctirt
vnd geplaget wurde: Wie ſehniglich bittet ſie doch
v. 25.nur Chriſtum vmb huͤlffe? Wie inſtendig helt ſie doch
v. 27.bey jhme an? Vngeachtet/ daß er ſie zu vnterſchiedenen

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[14/0016] Die Erſte Leich Predigt. Grabſtaͤdtlein getragen wuͤrde/ darumb es auch den Herrn Chriſtum ſo ſehr jammert/ daß ers nicht laſſen konte/ er muſte jhr helffen. Da die armen vnſchuͤldigen Kinderlein zu Bethle- hem/ von dem grimmigen Tyrannen vnd Bluthunde Herode Aſcalonita jaͤmmerlich erwuͤrget vnd nieder- geſebelt wurden/ hilff ewiger Gott/ wie klaͤglich geber- deten ſich doch jhre armen vnd betruͤbten Muͤtter/ alſo daß ſie ſich auch nicht wolten troͤſten laſſen/ Jer. 31. Matth. 2. 4. Matrum Bethlehemi- ticarum. Matth 2. v. 17 ler. 31. v. 15. Betrachten wir Jairum, den Oberſten der Schulen zu Capernaum (oder/ wie Büntingius in ſeinem Itine- rario gewiſſer davon ſchreibet/ zu Cæſarea Philippi,) ſo ereignen ſich an jhme ſonderliche affectus, da es vmb ſein liebes Toͤchterlein gar mißlich ſtunde: denn als daſſelbe kranck vnnd lagerhafftig wurde/ ewiger Gott/ wie jammert es doch den lieber Vater/ wie rennet vnd leufft er doch nur/ vñ ſucht mittel vnd wege/ wie ſol- chen ſeinem lieben Toͤchterlein wider moͤge auffgeholf- fen/ vnd daſſelbe beym Leben erhalten werden: Ja da es allbereit verſtorben/ vnd alſo fuͤr Menſchlichen Augen alle huͤlffe vnd mittel aus vnd verlohren waren verſucht er doch noch ſein heil bey Chriſto/ ob daſſelbe von jhme wider ins Leben verſetzt werden moͤchte. 4. Iairi. Bünting. in Itin. f. 22. & 25. Matth. 9. v. 18 Das arme Cananæiſche Weiblein thut dergleichen/ da jhr liebes Toͤchterlein vom boͤſen Feinde vbel tra- ctirt vnd geplaget wurde: Wie ſehniglich bittet ſie doch nur Chriſtum vmb huͤlffe? Wie inſtendig helt ſie doch bey jhme an? Vngeachtet/ daß er ſie zu vnterſchiedenen mahlen v. 25. v. 27.

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Zitationshilfe: Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523543/16>, abgerufen am 26.04.2024.