Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628.

Bild:
<< vorherige Seite
Parasceve Concionis.

Das wallt der Vater der Barmhertzigkeit vnd
Gott alles Trostes/ in dessen gnadenhand die See-
len der Gerechten ruhen vnd von keiner Qual berü-
ret werden: Hochgeliebet vnd gelobet sambt seinem
Sohne Jesu Christo vnnd dem heyligen Geiste/
AMEN.

ANdächtige vnnd mehrentheils hochbetrübte
hertzen/ wenn der heilige Geist in den Biblischen schriff-
ten von etwa einem trübseligen Schmertzen vnd schmertz
licher trübseligkeit reden wil/ so pfleget er solche zum offtern de-
nen Eltern zu vergleichen welche durch klägliches ableiben jh-
res ersten Sohnes oder Kindes in eusserste Trawrigkeit verse-
tzet seind: Alß Zachariä 11. Sie werden jhn klagen wie
man klagt ein einiges Kind/ vnnd werden sich vmb
jhn betrüben wie man sich betrübet vmb ein Erstes
Kind.
Vnd Jeremiä 6. O Tochter meines Volcks
zeuch Säcke an/ lege dich in die Aschen/ vnd trag
leyde wie vmb einen einigen Sohn.

Was wil Gott der heilige Geist hiermit anders lehren/ alß
das Väter- vnd Mütter-lichem hertzen nichts schmertzlichers
vnd kläglichers in dieser sterbligkeit begegnen könne/ alß tödt-
liche hinraffung jhrer holdseligen Ehepfläntzlein/ zumal wenn
es eintzige Söhne vnd Erben gewesen/ so sich bald in der er-
sien Blüt jhres zarten alters wol angelassen?

Die-
A ij
Paraſceve Concionis.

Das wallt der Vater der Barmhertzigkeit vnd
Gott alles Troſtes/ in deſſen gnadenhand die See-
len der Gerechten ruhen vnd von keiner Qual beruͤ-
ret werden: Hochgeliebet vnd gelobet ſambt ſeinem
Sohne Jeſu Chriſto vnnd dem heyligen Geiſte/
AMEN.

ANdaͤchtige vnnd mehrentheils hochbetruͤbte
hertzen/ wenn der heilige Geiſt in den Bibliſchen ſchriff-
ten von etwa einem truͤbſeligen Schmertzen vnd ſchmertz
licher truͤbſeligkeit reden wil/ ſo pfleget er ſolche zum offtern de-
nen Eltern zu vergleichen welche durch klaͤgliches ableiben jh-
res erſten Sohnes oder Kindes in euſſerſte Trawrigkeit verſe-
tzet ſeind: Alß Zachariaͤ 11. Sie werden jhn klagen wie
man klagt ein einiges Kind/ vnnd werden ſich vmb
jhn betruͤben wie man ſich betruͤbet vmb ein Erſtes
Kind.
Vnd Jeremiaͤ 6. O Tochter meines Volcks
zeuch Saͤcke an/ lege dich in die Aſchen/ vnd trag
leyde wie vmb einen einigen Sohn.

Was wil Gott der heilige Geiſt hiermit anders lehren/ alß
das Vaͤter- vnd Muͤtter-lichem hertzen nichts ſchmertzlichers
vnd klaͤglichers in dieſer ſterbligkeit begegnen koͤnne/ alß toͤdt-
liche hinraffung jhrer holdſeligen Ehepflaͤntzlein/ zumal wenn
es eintzige Soͤhne vnd Erben geweſen/ ſo ſich bald in der er-
ſien Bluͤt jhres zarten alters wol angelaſſen?

Die-
A ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0003" n="[3]"/>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <head/>
        <div type="preface" n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Para&#x017F;ceve Concionis.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Das wallt der Vater der Barmhertzigkeit vnd<lb/>
Gott alles Tro&#x017F;tes/ in de&#x017F;&#x017F;en gnadenhand die See-<lb/>
len der Gerechten ruhen vnd von keiner Qual beru&#x0364;-<lb/>
ret werden: Hochgeliebet vnd gelobet &#x017F;ambt &#x017F;einem<lb/>
Sohne <hi rendition="#k">Je</hi>&#x017F;u Chri&#x017F;to vnnd dem heyligen Gei&#x017F;te/<lb/>
AMEN.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">A</hi>Nda&#x0364;chtige vnnd mehrentheils hochbetru&#x0364;bte</hi><lb/>
hertzen/ wenn der heilige Gei&#x017F;t in den Bibli&#x017F;chen &#x017F;chriff-<lb/>
ten von etwa einem tru&#x0364;b&#x017F;eligen Schmertzen vnd &#x017F;chmertz<lb/>
licher tru&#x0364;b&#x017F;eligkeit reden wil/ &#x017F;o pfleget er &#x017F;olche zum offtern de-<lb/>
nen Eltern zu vergleichen welche durch kla&#x0364;gliches ableiben jh-<lb/>
res er&#x017F;ten Sohnes oder Kindes in eu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te Trawrigkeit ver&#x017F;e-<lb/>
tzet &#x017F;eind: Alß Zacharia&#x0364; 11. <hi rendition="#fr">Sie werden jhn klagen wie<lb/>
man klagt ein einiges Kind/ vnnd werden &#x017F;ich vmb<lb/>
jhn betru&#x0364;ben wie man &#x017F;ich betru&#x0364;bet vmb ein Er&#x017F;tes<lb/>
Kind.</hi> Vnd Jeremia&#x0364; 6. <hi rendition="#fr">O Tochter meines Volcks<lb/>
zeuch Sa&#x0364;cke an/ lege dich in die A&#x017F;chen/ vnd trag<lb/>
leyde wie vmb einen einigen Sohn.</hi></p><lb/>
          <p>Was wil Gott der heilige Gei&#x017F;t hiermit anders lehren/ alß<lb/>
das Va&#x0364;ter- vnd Mu&#x0364;tter-lichem hertzen nichts &#x017F;chmertzlichers<lb/>
vnd kla&#x0364;glichers in die&#x017F;er &#x017F;terbligkeit begegnen ko&#x0364;nne/ alß to&#x0364;dt-<lb/>
liche hinraffung jhrer hold&#x017F;eligen Ehepfla&#x0364;ntzlein/ zumal wenn<lb/>
es eintzige So&#x0364;hne vnd Erben gewe&#x017F;en/ &#x017F;o &#x017F;ich bald in der er-<lb/>
&#x017F;ien Blu&#x0364;t jhres zarten alters wol angela&#x017F;&#x017F;en?</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> <hi rendition="#fr">A ij</hi> </fw>
          <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#fr">Die-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[3]/0003] Paraſceve Concionis. Das wallt der Vater der Barmhertzigkeit vnd Gott alles Troſtes/ in deſſen gnadenhand die See- len der Gerechten ruhen vnd von keiner Qual beruͤ- ret werden: Hochgeliebet vnd gelobet ſambt ſeinem Sohne Jeſu Chriſto vnnd dem heyligen Geiſte/ AMEN. ANdaͤchtige vnnd mehrentheils hochbetruͤbte hertzen/ wenn der heilige Geiſt in den Bibliſchen ſchriff- ten von etwa einem truͤbſeligen Schmertzen vnd ſchmertz licher truͤbſeligkeit reden wil/ ſo pfleget er ſolche zum offtern de- nen Eltern zu vergleichen welche durch klaͤgliches ableiben jh- res erſten Sohnes oder Kindes in euſſerſte Trawrigkeit verſe- tzet ſeind: Alß Zachariaͤ 11. Sie werden jhn klagen wie man klagt ein einiges Kind/ vnnd werden ſich vmb jhn betruͤben wie man ſich betruͤbet vmb ein Erſtes Kind. Vnd Jeremiaͤ 6. O Tochter meines Volcks zeuch Saͤcke an/ lege dich in die Aſchen/ vnd trag leyde wie vmb einen einigen Sohn. Was wil Gott der heilige Geiſt hiermit anders lehren/ alß das Vaͤter- vnd Muͤtter-lichem hertzen nichts ſchmertzlichers vnd klaͤglichers in dieſer ſterbligkeit begegnen koͤnne/ alß toͤdt- liche hinraffung jhrer holdſeligen Ehepflaͤntzlein/ zumal wenn es eintzige Soͤhne vnd Erben geweſen/ ſo ſich bald in der er- ſien Bluͤt jhres zarten alters wol angelaſſen? Die- A ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/522423
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/522423/3
Zitationshilfe: Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522423/3>, abgerufen am 18.11.2024.