Milichius, Daniel: Dominus abstulit. Oels, 1617.EXEGESIS I. PARTIS. I. ParsGEliebten im HERRN Christo/ Es sind Die I. Cartaune ist impatientia, Vngedult/ daß sie II. Cartaune/ damit der Teuffel betrübten Eltern zusetzet/ beym
EXEGESIS I. PARTIS. I. ParsGEliebten im HERRN Chriſto/ Es ſind Die I. Cartaune iſt impatientia, Vngedult/ daß ſie II. Cartaune/ damit der Teuffel betruͤbten Eltern zuſetzet/ beym
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EXEGESIS I. PARTIS.
GEliebten im HERRN Chriſto/ Es ſind
vornemlich drey ſtarcke vnd gifftige Cartaunen/
welche der Menſchẽ feind der Teuffel (welcher ſein
Vnkraut zwiſchẽ den edlen Weitzen Goͤttliches worts auß-
ſtrewet) wider betruͤbte Eltern/ ſo den toͤdtlichẽ abgang jhꝛer
Haußſchaͤtzlein beweinen vñ beklagen/ zugebꝛauchen pfleget.
I. Pars
Mat. 13.
Die I. Cartaune iſt impatientia, Vngedult/ daß ſie
jhꝛes von Gott zugeſchicktes Haußcreutz mit Job nicht ge-
dultig tragẽ/ ſondern wiď Gott ſchnurꝛen vñ murꝛen ſollen/
wie dann thet jene frome Wittib zu Sarepta, welche/ nach
deme jhꝛ Soͤhnlein geſtoꝛben/ vnd den Gang aller Welt
gegangen war/ auß Schwachheit vnnd Bloͤdigkeit jhꝛes
Fleiſches alſo ſagte zu dem Pꝛopheten Elia: Was hab ich
mit dir zuſchaffen/ du Mañ Gottes? Du biſt zu mir herein
kommen/ das meiner Miſſethat gedacht/ vnd mein Sohn
getoͤdtet wuͤrde. Jtem: Niobe Tantali des Koͤniges inn
Phrygia Tochter/ Amphionis des Koͤniges zu Thebe
Gemahl/ von welcher die Poëten tichten/ das ſie ſich vber
jhꝛer Kinder tode zu einem Steinfelſen auß vngedult ge-
graͤmet habe. Die
1 Reg. 17.
Ovidius
lib. 6.
Meta.
Hõ. lib.
ult. Ilia.
II. Cartaune/ damit der Teuffel betruͤbten Eltern zuſetzet/
Jſt blaſphemia, Gotteslaͤſterung/ das ſie Gott inn ſeine
Gerichte/ ſo vnerfoꝛſchlich ſein greiffen/ vnd jhm den dienſt
Auffſagen/ oder das Stuͤlchen (wie man im gemeinen
Sprichwoꝛte zu reden pfleget) fuͤr die Thuͤr ſetzen ſolle/
wie da thet jener Reiche Mann/ welcher da jhm ſein Sohn
mit Tode verblichen war/ mit ſolchen vngedultigen vnnd
Gotteslaͤſterlichen Worten außfuhr. Ich habe Gott ge-
beten/ vnd bey jhm Sollicitiret, Er wolle meinen Sohn
beym
Rom. 11.
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