Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mahler, Georg Ernst: Entwurff oder Merckbild Eines Gottergebenen Christen-Menschen. Freyberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite


Jn Nahmen JEsu/ Amen!

Das walt der wohlfromme und grundgütige GOtt/ der
uns zuweilen erfahren läst viel und grose Angst/ aber wieder
aus der tieffen Angst-Gruben heraus holet/ wieder lebendig
und sehr gros machet/ und reichlich tröstet: Der sey mit seiner
Gnade und den kräfftigem Trost des werthen heiligen Geistes
bey denen Hochbetrübten/ und uns allen/ itzo und zu ewigen
Zeiten/ Amen!

GEliebte/ theils Hochbetrübte/ und
mit denen Hochbetrübten billig mitleidende

Hertzen/ allerseits GOtt ergebene und andächtige Zu-
hörer. Mein Knecht Moses ist gestorben: Also intimirte
Göttliche Majestät das selige Ableben Mosis/ der in dem
Hause und Augen seines Herrn ein treuer Knecht war er-
funden worden. Wolte ihm zu Ehren hiermit eine Leichen-Predigt abgeleget
haben. Welcher Tod denen Jsraeliten dermassen zu Hertzen gienge/ daß sie ihn
gantzer dreysig Täge in dem Moabitischen Gefilde beklagten und beweineten.
Deut. 34. Jos. 1.

Wenn ich bey dem Eingange und Anfange meiner Trauer-Rede des ver-
blichenen und abgelebten Mosis gedencke/ fällt E. L. sonder zweiffel bey/ wo-
hin dieses Andencken gerichtet ist. Es ist nunmehro die längst-gefürchtete Zeit
kommen/ da wir leyder! Von dem Wohl-Ehrwürdigen/ Groß-Acht-
barn und Wohlgelahrten Herrn
M. Christophoro Benedicto Geric-
cio
,
Wohlverordneten treufleißig gewesenen Pfarrer und Inspe-
ctore
allhier Abschied nehmen und von ihm sagen müssen: Gottes Knecht Ge-
riccius
ist gestorben. Mosis Verlust fiel dem gantzen Jsraelitischen Volck
schmertzlich/ daß sie ihn viel Tage lang betrauerten. Seines hochliebgewesenen
Herrn Inspectoris tödlichen Hingang empfindet unser trauriges Waldheim
nicht ohne merckliche Schmertzen/ ihn öffentlich an diesen Klage-Orte be-
seufftzende.

Wenn
A 2


Jn Nahmen JEſu/ Amen!

Das walt der wohlfromme und grundguͤtige GOtt/ der
uns zuweilen erfahren laͤſt viel und groſe Angſt/ aber wieder
aus der tieffen Angſt-Gruben heraus holet/ wieder lebendig
und ſehr gros machet/ und reichlich troͤſtet: Der ſey mit ſeiner
Gnade und den kraͤfftigem Troſt des werthen heiligen Geiſtes
bey denen Hochbetruͤbten/ und uns allen/ itzo und zu ewigen
Zeiten/ Amen!

GEliebte/ theils Hochbetruͤbte/ und
mit denen Hochbetruͤbten billig mitleidende

Hertzen/ allerſeits GOtt ergebene und andaͤchtige Zu-
hoͤrer. Mein Knecht Moſes iſt geſtorben: Alſo intimirte
Goͤttliche Majeſtaͤt das ſelige Ableben Moſis/ der in dem
Hauſe und Augen ſeines Herrn ein treuer Knecht war er-
funden worden. Wolte ihm zu Ehren hiermit eine Leichen-Predigt abgeleget
haben. Welcher Tod denen Jſraeliten dermaſſen zu Hertzen gienge/ daß ſie ihn
gantzer dreyſig Taͤge in dem Moabitiſchen Gefilde beklagten und beweineten.
Deut. 34. Joſ. 1.

Wenn ich bey dem Eingange und Anfange meiner Trauer-Rede des ver-
blichenen und abgelebten Moſis gedencke/ faͤllt E. L. ſonder zweiffel bey/ wo-
hin dieſes Andencken gerichtet iſt. Es iſt nunmehro die laͤngſt-gefuͤrchtete Zeit
kommen/ da wir leyder! Von dem Wohl-Ehrwuͤrdigen/ Groß-Acht-
barn und Wohlgelahrten Herrn
M. Chriſtophoro Benedicto Geric-
cio
,
Wohlverordneten treufleißig geweſenen Pfarrer und Inſpe-
ctore
allhier Abſchied nehmen und von ihm ſagen muͤſſen: Gottes Knecht Ge-
riccius
iſt geſtorben. Moſis Verluſt fiel dem gantzen Jſraelitiſchen Volck
ſchmertzlich/ daß ſie ihn viel Tage lang betrauerten. Seines hochliebgeweſenen
Herrn Inſpectoris toͤdlichen Hingang empfindet unſer trauriges Waldheim
nicht ohne merckliche Schmertzen/ ihn oͤffentlich an dieſen Klage-Orte be-
ſeufftzende.

Wenn
A 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0003"/>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <head/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jn Nahmen JE&#x017F;u/ Amen!</hi> </hi> </p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#fr">Das walt der wohlfromme und grundgu&#x0364;tige GOtt/ der</hi><lb/>
uns zuweilen erfahren la&#x0364;&#x017F;t viel und gro&#x017F;e Ang&#x017F;t/ aber wieder<lb/>
aus der tieffen Ang&#x017F;t-Gruben heraus holet/ wieder lebendig<lb/>
und &#x017F;ehr gros machet/ und reichlich tro&#x0364;&#x017F;tet: Der &#x017F;ey mit &#x017F;einer<lb/>
Gnade und den kra&#x0364;fftigem Tro&#x017F;t des werthen heiligen Gei&#x017F;tes<lb/>
bey denen Hochbetru&#x0364;bten/ und uns allen/ itzo und zu ewigen<lb/>
Zeiten/ Amen!</item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#in">G</hi><hi rendition="#fr">Eliebte/ theils Hochbetru&#x0364;bte/ und<lb/>
mit denen Hochbetru&#x0364;bten billig mitleidende</hi><lb/>
Hertzen/ aller&#x017F;eits GOtt ergebene und anda&#x0364;chtige Zu-<lb/>
ho&#x0364;rer. Mein Knecht Mo&#x017F;es i&#x017F;t ge&#x017F;torben: Al&#x017F;o <hi rendition="#aq">intimir</hi>te<lb/>
Go&#x0364;ttliche Maje&#x017F;ta&#x0364;t das &#x017F;elige Ableben Mo&#x017F;is/ der in dem<lb/>
Hau&#x017F;e und Augen &#x017F;eines <hi rendition="#k">Herrn</hi> ein treuer Knecht war er-<lb/>
funden worden. Wolte ihm zu Ehren hiermit eine Leichen-Predigt abgeleget<lb/>
haben. Welcher Tod denen J&#x017F;raeliten derma&#x017F;&#x017F;en zu Hertzen gienge/ daß &#x017F;ie ihn<lb/>
gantzer drey&#x017F;ig Ta&#x0364;ge in dem Moabiti&#x017F;chen Gefilde beklagten und beweineten.<lb/>
Deut. 34. Jo&#x017F;. 1.</p><lb/>
          <p>Wenn ich bey dem Eingange und Anfange meiner Trauer-Rede des ver-<lb/>
blichenen und abgelebten Mo&#x017F;is gedencke/ fa&#x0364;llt E. L. &#x017F;onder zweiffel bey/ wo-<lb/>
hin die&#x017F;es Andencken gerichtet i&#x017F;t. Es i&#x017F;t nunmehro die la&#x0364;ng&#x017F;t-gefu&#x0364;rchtete Zeit<lb/>
kommen/ da wir leyder! Von dem <hi rendition="#fr">Wohl-Ehrwu&#x0364;rdigen/ Groß-Acht-<lb/>
barn und Wohlgelahrten Herrn</hi> <hi rendition="#aq"><persName>M. Chri&#x017F;tophoro Benedicto Geric-<lb/>
cio</persName>,</hi> <hi rendition="#fr">Wohlverordneten treufleißig gewe&#x017F;enen Pfarrer und</hi> <hi rendition="#aq">In&#x017F;pe-<lb/>
ctore</hi> allhier Ab&#x017F;chied nehmen und von ihm &#x017F;agen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en: Gottes Knecht <hi rendition="#aq"><persName>Ge-<lb/>
riccius</persName></hi> i&#x017F;t ge&#x017F;torben. Mo&#x017F;is Verlu&#x017F;t fiel dem gantzen J&#x017F;raeliti&#x017F;chen Volck<lb/>
&#x017F;chmertzlich/ daß &#x017F;ie ihn viel Tage lang betrauerten. Seines hochliebgewe&#x017F;enen<lb/>
Herrn <hi rendition="#aq">In&#x017F;pectoris</hi> to&#x0364;dlichen Hingang empfindet un&#x017F;er trauriges <placeName>Waldheim</placeName><lb/>
nicht ohne merckliche Schmertzen/ ihn o&#x0364;ffentlich an die&#x017F;en Klage-Orte be-<lb/>
&#x017F;eufftzende.</p>
          <fw place="bottom" type="sig">A 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0003] Jn Nahmen JEſu/ Amen! Das walt der wohlfromme und grundguͤtige GOtt/ der uns zuweilen erfahren laͤſt viel und groſe Angſt/ aber wieder aus der tieffen Angſt-Gruben heraus holet/ wieder lebendig und ſehr gros machet/ und reichlich troͤſtet: Der ſey mit ſeiner Gnade und den kraͤfftigem Troſt des werthen heiligen Geiſtes bey denen Hochbetruͤbten/ und uns allen/ itzo und zu ewigen Zeiten/ Amen! GEliebte/ theils Hochbetruͤbte/ und mit denen Hochbetruͤbten billig mitleidende Hertzen/ allerſeits GOtt ergebene und andaͤchtige Zu- hoͤrer. Mein Knecht Moſes iſt geſtorben: Alſo intimirte Goͤttliche Majeſtaͤt das ſelige Ableben Moſis/ der in dem Hauſe und Augen ſeines Herrn ein treuer Knecht war er- funden worden. Wolte ihm zu Ehren hiermit eine Leichen-Predigt abgeleget haben. Welcher Tod denen Jſraeliten dermaſſen zu Hertzen gienge/ daß ſie ihn gantzer dreyſig Taͤge in dem Moabitiſchen Gefilde beklagten und beweineten. Deut. 34. Joſ. 1. Wenn ich bey dem Eingange und Anfange meiner Trauer-Rede des ver- blichenen und abgelebten Moſis gedencke/ faͤllt E. L. ſonder zweiffel bey/ wo- hin dieſes Andencken gerichtet iſt. Es iſt nunmehro die laͤngſt-gefuͤrchtete Zeit kommen/ da wir leyder! Von dem Wohl-Ehrwuͤrdigen/ Groß-Acht- barn und Wohlgelahrten Herrn M. Chriſtophoro Benedicto Geric- cio, Wohlverordneten treufleißig geweſenen Pfarrer und Inſpe- ctore allhier Abſchied nehmen und von ihm ſagen muͤſſen: Gottes Knecht Ge- riccius iſt geſtorben. Moſis Verluſt fiel dem gantzen Jſraelitiſchen Volck ſchmertzlich/ daß ſie ihn viel Tage lang betrauerten. Seines hochliebgeweſenen Herrn Inſpectoris toͤdlichen Hingang empfindet unſer trauriges Waldheim nicht ohne merckliche Schmertzen/ ihn oͤffentlich an dieſen Klage-Orte be- ſeufftzende. Wenn A 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508321
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508321/3
Zitationshilfe: Mahler, Georg Ernst: Entwurff oder Merckbild Eines Gottergebenen Christen-Menschen. Freyberg, 1675, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508321/3>, abgerufen am 21.11.2024.