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Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1616.

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Psal. 39. v 7alles/ andern lassen/ vnnd können in vnserem tode nichtes
meher davon bringen/ ohne was wir bey vnserer lebens zeit/
mit vnserem Munde erwischet haben/ vnd etwan den Ster-
bekittel/ darinne wir begraben werden. O Elend vber alles elend/
Jst derowegen nit wunder/ ob wir mit dem abgemüdeten J-
Ijob. 7. v 2.job des feyerabendts vnd seligen ruheschatten begehre-
ten/ [verlorenes Material - 1 Wort fehlt] vns im tode entlich wiederfehret/ da die arbeit ein ende
gewinnet. Also hat vns Job die gefährligkeit vnnd grosse
mühen dieses lebens in zweyen gleichnüssen fein abgebildet.

Wer nun lust hat an stetwehrendem streit/ vnnd vn-
auffhörlichen mühleligen arbeit/ der habe die welt lieb/ er wird
eben der last vnd Trübsal genung finden. Wir wollen diß
Coloß 3.
1. 2.
irrdische gerne fahren lassen/ vnd nach dem Himlischen trach-
ten.

Das andere Stücke.

NVn wollen wir auch vernehmen/ aus seinem eige-
nen Exempel/ was er für eine Praxin in dieser lebens
Schule erlanget/ nemlich das/ was er bißher von des
irrdischen lebens gefahr vnd mühseligkeit gesaget/ habe er al-
les an sich selbst auffs genaweste vnd schärffste erfahren/ vnd
sey jhme doch noch lange so gut nicht worden/ als einem
Tagelöhner oder Kriegesmanne/ wie solches seine sehnliche
klage wol bezeuget/ darinnen er dreyerley Jammer schmertz-
lich beseufftzet.

Einmal in deme/ das er so lange zeit inn seinem Creutze
sich mit so grosser mühe gesület/ vnd in so scharffem scharmü-
tzel vnd streit/ mit dem Teuffel/ Welt/ Fleisch vnd seinem
widerwertigen Weibe vnd freundin: Ja mit Gott selbst:
(der jhm eben hart auffgreifft/ inn dem Er jhne in seinem

hertzen

Pſal. 39. v 7alles/ andern laſſen/ vnnd koͤnnen in vnſerem tode nichtes
meher davon bringen/ ohne was wir bey vnſerer lebens zeit/
mit vnſerem Munde erwiſchet haben/ vnd etwan den Ster-
bekittel/ darinne wir begraben werden. O Elend vber alles elend/
Jſt derowegen nit wunder/ ob wir mit dem abgemuͤdeten J-
Ijob. 7. v 2.job des feyerabendts vnd ſeligen ruheſchatten begehre-
ten/ [verlorenes Material – 1 Wort fehlt] vns im tode entlich wiederfehret/ da die arbeit ein ende
gewinnet. Alſo hat vns Job die gefaͤhrligkeit vnnd groſſe
muͤhen dieſes lebens in zweyen gleichnuͤſſen fein abgebildet.

Wer nun luſt hat an ſtetwehrendem ſtreit/ vnnd vn-
auffhoͤrlichen muͤhleligen arbeit/ der habe die welt lieb/ er wird
eben der laſt vnd Truͤbſal genung finden. Wir wollen diß
Coloß 3.
1. 2.
irrdiſche gerne fahren laſſen/ vnd nach dem Himliſchen trach-
ten.

Das andere Stuͤcke.

NVn wollen wir auch vernehmen/ aus ſeinem eige-
nen Exempel/ was er fuͤr eine Praxin in dieſer lebens
Schule erlanget/ nemlich das/ was er bißher von des
irrdiſchen lebens gefahr vnd muͤhſeligkeit geſaget/ habe er al-
les an ſich ſelbſt auffs genaweſte vnd ſchaͤrffſte erfahren/ vnd
ſey jhme doch noch lange ſo gut nicht worden/ als einem
Tageloͤhner oder Kriegesmanne/ wie ſolches ſeine ſehnliche
klage wol bezeuget/ darinnen er dreyerley Jammer ſchmertz-
lich beſeufftzet.

Einmal in deme/ das er ſo lange zeit inn ſeinem Creutze
ſich mit ſo groſſer muͤhe geſuͤlet/ vnd in ſo ſcharffem ſcharmuͤ-
tzel vnd ſtreit/ mit dem Teuffel/ Welt/ Fleiſch vnd ſeinem
widerwertigen Weibe vnd freundin: Ja mit Gott ſelbſt:
(der jhm eben hart auffgreifft/ inn dem Er jhne in ſeinem

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Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1616, S. [28]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508270/28>, abgerufen am 03.12.2024.