Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

Bild:
<< vorherige Seite
Eine in GOttt-ruhende

WEnn David sprach: Sey nu wieder zu
rieden meine Seele/ so redete Er sich selbst
an/ wie Er sich selbst seine Seele genennet/
Ps. 3, 3.
Psal
11, 2.
sagend Ps. 3. viel sagen von meiner Seele/ sie
hat keine Hülffe bey GOTT. Ps. 11. Jch
traue auff den HErrn/ wie sagt jhr denn zu
Ps. 25, 13.meiner Seele/ sie solle fliegen wie ein Vogel auff eure
Berge? und Ps. 25. Die Seele dessen/ der den HERRN
fürchtet/ wird im guten wohnen/ und sein Same wird das
Land besitzen. Vornehmlich aber verstand Er durch die
Seele den vornehmsten wesentlichen Theil/ den unsterbli-
chen Geist/ der insgemein die Seele heisset/ und gemeinet
Ps. 13, 3.
Ps. 57, 2.
Ps.
94, 19.
ist in denen Worten/ Ps. 13. Wie lange soll ich sorgen in
meiner Seele? Ps. 57. Sey mir gnädig/ GOtt sey mir
gnädig/ den auff dich trauet meine Seele/ und Ps. 94. Jch
hatte viel Bekümmerniß in meinem Hertzen/ aber deine
Tröstungen ergötzten meine Seele. Gestalt denn an der Ru-
he dieser das meiste gelegen/ und wenn dieselbige sich wol be-
findet/ alles leibliche leiden erträglich und nicht groß geach-
tet wird/ da hingegen aller leiblicher Wolstand durch die
Seelen-Unruhe verterbet wird. Kehre wieder zu deiner
Ruhe/ oder zu demen Ruhen/ ermunterte David seine
Seele dem Haupt-Texte nach. Wir treffen darinnen an
Gen. 49, 15.ein Wort/ so vorkömmt Gen. 49. von der Ruhe/ die Jacob
dem Isaschar verkündiget/ wodurch gemeinet wird der Frie-
Ruth. 1, 9.de und gut Gemach/ so schon dabey solte grosse Last und
Beschwerung getragen werden. (u) Ruth 1. von der Ru-
he/ welche Naemi jhren Schwieger-Töchtern gewünschet;
da sie geredet von einer friedlichen und von Beschwerligkei-

ten
(u) Luther. Tom. IX. Alt. f. 1530. b.
Eine in GOttt-ruhende

WEnn David ſprach: Sey nu wieder zu
rieden meine Seele/ ſo redete Er ſich ſelbſt
an/ wie Er ſich ſelbſt ſeine Seele genennet/
Pſ. 3, 3.
Pſal
11, 2.
ſagend Pſ. 3. viel ſagen von meiner Seele/ ſie
hat keine Huͤlffe bey GOTT. Pſ. 11. Jch
traue auff den HErrn/ wie ſagt jhr denn zu
Pſ. 25, 13.meiner Seele/ ſie ſolle fliegen wie ein Vogel auff eure
Berge? und Pſ. 25. Die Seele deſſen/ der den HERRN
fuͤrchtet/ wird im guten wohnen/ und ſein Same wird das
Land beſitzen. Vornehmlich aber verſtand Er durch die
Seele den vornehmſten weſentlichen Theil/ den unſterbli-
chen Geiſt/ der insgemein die Seele heiſſet/ und gemeinet
Pſ. 13, 3.
Pſ. 57, 2.
Pſ.
94, 19.
iſt in denen Worten/ Pſ. 13. Wie lange ſoll ich ſorgen in
meiner Seele? Pſ. 57. Sey mir gnaͤdig/ GOtt ſey mir
gnaͤdig/ den auff dich trauet meine Seele/ und Pſ. 94. Jch
hatte viel Bekuͤmmerniß in meinem Hertzen/ aber deine
Troͤſtungen ergoͤtzten meine Seele. Geſtalt denn an der Ru-
he dieſer das meiſte gelegen/ und wenn dieſelbige ſich wol be-
findet/ alles leibliche leiden ertraͤglich und nicht groß geach-
tet wird/ da hingegen aller leiblicher Wolſtand durch die
Seelen-Unruhe verterbet wird. Kehre wieder zu deiner
Ruhe/ oder zu demen Ruhen/ ermunterte David ſeine
Seele dem Haupt-Texte nach. Wir treffen darinnen an
Gen. 49, 15.ein Wort/ ſo vorkoͤm̃t Gen. 49. von der Ruhe/ die Jacob
dem Iſaſchar verkuͤndiget/ wodurch gemeinet wird der Frie-
Ruth. 1, 9.de und gut Gemach/ ſo ſchon dabey ſolte groſſe Laſt und
Beſchwerung getragen werden. (u) Ruth 1. von der Ru-
he/ welche Naëmi jhren Schwieger-Toͤchtern gewuͤnſchet;
da ſie geredet von einer friedlichen und von Beſchwerligkei-

ten
(u) Luther. Tom. IX. Alt. f. 1530. b.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <pb facs="#f0014" n="14"/>
        <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Eine in GOttt-ruhende</hi> </fw><lb/>
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <head/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>Enn <hi rendition="#aq">David</hi> &#x017F;prach: Sey nu wieder zu<lb/>
rieden meine Seele/ &#x017F;o redete Er &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
an/ wie Er &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;eine Seele genennet/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 3, 3.<lb/>
P&#x017F;al</hi> 11, 2.</note>&#x017F;agend <hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 3. viel &#x017F;agen von meiner Seele/ &#x017F;ie<lb/>
hat keine Hu&#x0364;lffe bey GOTT. <hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 11. Jch<lb/>
traue auff den HErrn/ wie &#x017F;agt jhr denn zu<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 25, 13.</note>meiner Seele/ &#x017F;ie &#x017F;olle fliegen wie ein Vogel auff eure<lb/>
Berge? und <hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 25. Die Seele de&#x017F;&#x017F;en/ der den HERRN<lb/>
fu&#x0364;rchtet/ wird im guten wohnen/ und &#x017F;ein Same wird das<lb/>
Land be&#x017F;itzen. Vornehmlich aber ver&#x017F;tand Er durch die<lb/>
Seele den vornehm&#x017F;ten we&#x017F;entlichen Theil/ den un&#x017F;terbli-<lb/>
chen Gei&#x017F;t/ der insgemein die Seele hei&#x017F;&#x017F;et/ und gemeinet<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 13, 3.<lb/>
P&#x017F;. 57, 2.<lb/>
P&#x017F;.</hi> 94, 19.</note>i&#x017F;t in denen Worten/ <hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 13. Wie lange &#x017F;oll ich &#x017F;orgen in<lb/>
meiner Seele? <hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 57. Sey mir gna&#x0364;dig/ GOtt &#x017F;ey mir<lb/>
gna&#x0364;dig/ den auff dich trauet meine Seele/ und <hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 94. Jch<lb/>
hatte viel Beku&#x0364;mmerniß in meinem Hertzen/ aber deine<lb/>
Tro&#x0364;&#x017F;tungen ergo&#x0364;tzten meine Seele. Ge&#x017F;talt denn an der Ru-<lb/>
he die&#x017F;er das mei&#x017F;te gelegen/ und wenn die&#x017F;elbige &#x017F;ich wol be-<lb/>
findet/ alles leibliche leiden ertra&#x0364;glich und nicht groß geach-<lb/>
tet wird/ da hingegen aller leiblicher Wol&#x017F;tand durch die<lb/>
Seelen-Unruhe verterbet wird. Kehre wieder zu deiner<lb/>
Ruhe/ oder zu demen Ruhen/ ermunterte <hi rendition="#aq">David</hi> &#x017F;eine<lb/>
Seele dem Haupt-Texte nach. Wir treffen darinnen an<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 49, 15.</note>ein Wort/ &#x017F;o vorko&#x0364;m&#x0303;t <hi rendition="#aq">Gen.</hi> 49. von der Ruhe/ die <hi rendition="#aq">Jacob</hi><lb/>
dem <hi rendition="#aq">I&#x017F;a&#x017F;char</hi> verku&#x0364;ndiget/ wodurch gemeinet wird der Frie-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ruth.</hi> 1, 9.</note>de und gut Gemach/ &#x017F;o &#x017F;chon dabey &#x017F;olte gro&#x017F;&#x017F;e La&#x017F;t und<lb/>
Be&#x017F;chwerung getragen werden. <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq">Luther. Tom. IX. Alt. f. 1530. b.</hi></note> <hi rendition="#aq">Ruth</hi> 1. von der Ru-<lb/>
he/ welche <hi rendition="#aq">Naëmi</hi> jhren Schwieger-To&#x0364;chtern gewu&#x0364;n&#x017F;chet;<lb/>
da &#x017F;ie geredet von einer friedlichen und von Be&#x017F;chwerligkei-<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">ten</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0014] Eine in GOttt-ruhende WEnn David ſprach: Sey nu wieder zu rieden meine Seele/ ſo redete Er ſich ſelbſt an/ wie Er ſich ſelbſt ſeine Seele genennet/ ſagend Pſ. 3. viel ſagen von meiner Seele/ ſie hat keine Huͤlffe bey GOTT. Pſ. 11. Jch traue auff den HErrn/ wie ſagt jhr denn zu meiner Seele/ ſie ſolle fliegen wie ein Vogel auff eure Berge? und Pſ. 25. Die Seele deſſen/ der den HERRN fuͤrchtet/ wird im guten wohnen/ und ſein Same wird das Land beſitzen. Vornehmlich aber verſtand Er durch die Seele den vornehmſten weſentlichen Theil/ den unſterbli- chen Geiſt/ der insgemein die Seele heiſſet/ und gemeinet iſt in denen Worten/ Pſ. 13. Wie lange ſoll ich ſorgen in meiner Seele? Pſ. 57. Sey mir gnaͤdig/ GOtt ſey mir gnaͤdig/ den auff dich trauet meine Seele/ und Pſ. 94. Jch hatte viel Bekuͤmmerniß in meinem Hertzen/ aber deine Troͤſtungen ergoͤtzten meine Seele. Geſtalt denn an der Ru- he dieſer das meiſte gelegen/ und wenn dieſelbige ſich wol be- findet/ alles leibliche leiden ertraͤglich und nicht groß geach- tet wird/ da hingegen aller leiblicher Wolſtand durch die Seelen-Unruhe verterbet wird. Kehre wieder zu deiner Ruhe/ oder zu demen Ruhen/ ermunterte David ſeine Seele dem Haupt-Texte nach. Wir treffen darinnen an ein Wort/ ſo vorkoͤm̃t Gen. 49. von der Ruhe/ die Jacob dem Iſaſchar verkuͤndiget/ wodurch gemeinet wird der Frie- de und gut Gemach/ ſo ſchon dabey ſolte groſſe Laſt und Beſchwerung getragen werden. (u) Ruth 1. von der Ru- he/ welche Naëmi jhren Schwieger-Toͤchtern gewuͤnſchet; da ſie geredet von einer friedlichen und von Beſchwerligkei- ten Pſ. 3, 3. Pſal 11, 2. Pſ. 25, 13. Pſ. 13, 3. Pſ. 57, 2. Pſ. 94, 19. Gen. 49, 15. Ruth. 1, 9. (u) Luther. Tom. IX. Alt. f. 1530. b.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/358833
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/358833/14
Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/14>, abgerufen am 21.11.2024.