Gerlach, Benjamin: Heimführung Der Braut Chrjstj zur Hochzeit in Himmel. Breslau, [1672].Jch dachte/ Christen/ die mit Christo verbunden sind/ müs- I. Die Braut Christi. UNser Prophet weiset uns eher auff die Braut/ wie sie eines
Jch dachte/ Chriſten/ die mit Chriſto verbunden ſind/ muͤſ- I. Die Braut Chriſti. UNſer Prophet weiſet uns eher auff die Braut/ wie ſie eines
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Jch dachte/ Chriſten/ die mit Chriſto verbunden ſind/ muͤſ-
ſen doch Hochzeit mit JEſu machen/ wenn ſie ſterben/ und
eine heilge Freude empfinden/ wenn ſie Sie begraben. Dar-
umb erwehlte ich ſie mir balde zum Grunde meiner jetzigen
Rede/ und ſtelle Jhnen nach deroſelbigen Richtſchnur fuͤr:
Die Heimfuͤhrung der Braut Chriſti zur Hochzeit in
Himmel. Die Worte ſchrencken unſere Andacht in zwey
allgemeine Graͤntzen/ und heiſſen uns acht haben I. Auff die
Braut. II. Auff die Freude. Beſchauet
I.
Die Braut Chriſti.
UNſer Prophet weiſet uns eher auff die Braut/ wie ſie
ſich in dem inneren Zimmer deß Muͤtterlichen Hau-
ſes befindet/ als auff die Heimfuͤhrung. Die Wor-
te lauten alſo: Deß Koͤnigs Tochter iſt gantz herꝛlich/
inwendig/ Sie iſt mit guͤldenen Stuͤcken gekleidet.
Welche der Geiſt GOttes kurtz vorher eine verlobte Braut
Chriſti geheiſſen/ nennet er jetzo ſeine Tochter. Alſo ver-
faͤhret der Braͤutigam auch im Hohelied. Bald heiſt er ſie
ſeine Braut/ ſeine Freundin/ bald ſeine Schweſter. Jch wil
nicht ſagen/ daß dieſes eine Freyheit ſey/ welche jhnen die
Verliebten nehmen. Meine Gedancken ſteigen hoͤher. JE-
ſus hat alleine Macht gegen ſeine Braͤute mit dieſen tituln
zu ſpielen. Er iſt jhr Vater/ der ſie jhm durch Waſſer und
Geiſt zur Tochter gebuͤhret; Er iſt der Bruder/ welcher ſie/
als Schweſter/ in die Gemeinſchafft ſeines Erbes treten laͤſt.
Er iſt auch Braͤutigam/ der ſie jhm auß hertzlicher Liebe zu
ſeiner Braut erwehlet. Von dieſer Braut ſtehet im Text:
Deß Koͤnigs Tochter iſt gantz herꝛlich inwendig. Jm
Original ſtehet das _____, dieſes bedeutet das innerſte
eines
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