Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659.Adelicher Lebenslauff. Freunde nicht in so tieffem Leide stehen: Amaller meisten aber würde der itzt höchstbetrübte Herr Wittiber/ in seinem Hertzen so viel schnei- dende Wunden des todes/ über seinem hertz- geliebtem Eheschatz/ die jhm numehr auß den Augen hinweg gerissen/ nicht empfinden. Sechstens war auch der Seeligen Fraw 6. Der herrliche Leidens-Ancker. Wer die Seelige Fraw Uchtritzin gefraget Ein H
Adelicher Lebenslauff. Freunde nicht in ſo tieffem Leide ſtehen: Amaller meiſten aber wuͤrde der itzt hoͤchſtbetruͤbte Herr Wittiber/ in ſeinem Hertzen ſo viel ſchnei- dende Wunden des todes/ uͤber ſeinem hertz- geliebtem Eheſchatz/ die jhm numehr auß den Augen hinweg geriſſen/ nicht empfinden. Sechſtens war auch der Seeligen Fraw 6. Der herrliche Leidens-Ancker. Wer die Seelige Fraw Uchtritzin gefraget Ein H
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Adelicher Lebenslauff.
Freunde nicht in ſo tieffem Leide ſtehen: Am
aller meiſten aber wuͤrde der itzt hoͤchſtbetruͤbte
Herr Wittiber/ in ſeinem Hertzen ſo viel ſchnei-
dende Wunden des todes/ uͤber ſeinem hertz-
geliebtem Eheſchatz/ die jhm numehr auß den
Augen hinweg geriſſen/ nicht empfinden.
Sechſtens war auch der Seeligen Fraw
Uchtritzin Sacra Anchora, ein gewiſſer Troſt:
6.Der herrliche Leidens-Ancker.
Von Diogene ſchreibet man/ als er gefraget
worden/ was er fuͤr nutzen von ſeiner Welt-
weißheit haͤtte/ daß er geantwortet: Dieſen/
das ich daraus gelernet ϖρὸς πᾶσαν τυχὴν, auff
alle Faͤlle/ Gluͤck und Ungluͤck bereit zu ſein.
Wer die Seelige Fraw Uchtritzin gefraget
haͤtte/ was ſie in jhrem Chriſtenthumb geler-
net? Wuͤrde Sie geſaget haben/ diß/ daß ich
in Glůck und Ungluͤck mich ſchicken kan. Denn
ſie wuſte/ daß beydes/ Gluͤck und Ungluͤck/
Leben und Todt/ von Gott kaͤme; Und das
war bey jhr hochnoͤthig; Sintemahlen nicht
nur ein Ungluͤck/ ſondern viel Creutz und Elend
uͤber ſie kommen. Es ſtuͤrmete auff ſie zeitlich
zu:
Syr. 11, 14
Ein
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