Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659.Geistliche Schiff-fahrt. gewesen/ daß jhr alle Farbe verga[n]gen. Jhr Segelwar purpur-roth/ sie erinnerte sich stets des bluttigen q. Esa. 63, 1Leidens JEsu Christi/ (q) durch welches Er zu seiner Herrligkeit eingegangen/ und wuste gar wol/ daß sie auch r. Act. 14. . 22.durch viel Trübsal ins Reich Gottes eingehen muste. (r) Es ist die Seelige Fraw Uchtritzin auch gewesen 2 Ein guttes Streit-Schiff/ Das von dem Kriegs-und Verfolgungs-Sturm getrie- Was vor Meer-wunder hat sie nicht auff der boß- Wie wahren jhr doch so hertzlich zu wieder/ die zwar Welch ein abschew trug sie vor den Crocodillen/ Jm Hertzen kränckete sie sich/ wenn sie spürete/ das So hat der höllische Seelen-Räuber sich sonder 3 Ein rechtes Last-Schiff. Sie
Geiſtliche Schiff-fahrt. geweſen/ daß jhr alle Farbe verga[n]gen. Jhr Segelwar purpur-roth/ ſie erinnerte ſich ſtets des bluttigen q. Eſa. 63, 1Leidens JEſu Chriſti/ (q) durch welches Er zu ſeiner Herrligkeit eingegangen/ und wuſte gar wol/ daß ſie auch r. Act. 14. ꝟ. 22.durch viel Truͤbſal ins Reich Gottes eingehen muſte. (r) Es iſt die Seelige Fraw Uchtritzin auch geweſen 2 Ein guttes Streit-Schiff/ Das von dem Kriegs-und Verfolgungs-Sturm getrie- Was vor Meer-wunder hat ſie nicht auff der boß- Wie wahren jhr doch ſo hertzlich zu wieder/ die zwar Welch ein abſchew trug ſie vor den Crocodillen/ Jm Hertzen kraͤnckete ſie ſich/ wenn ſie ſpuͤrete/ das So hat der hoͤlliſche Seelen-Räuber ſich ſonder 3 Ein rechtes Laſt-Schiff. Sie
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Geiſtliche Schiff-fahrt.
geweſen/ daß jhr alle Farbe vergangen. Jhr Segel
war purpur-roth/ ſie erinnerte ſich ſtets des bluttigen
Leidens JEſu Chriſti/ (q) durch welches Er zu ſeiner
Herrligkeit eingegangen/ und wuſte gar wol/ daß ſie auch
durch viel Truͤbſal ins Reich Gottes eingehen muſte. (r)
q. Eſa. 63, 1
r. Act. 14.
ꝟ. 22.
Es iſt die Seelige Fraw Uchtritzin auch geweſen
2 Ein guttes Streit-Schiff/
Das von dem Kriegs-und Verfolgungs-Sturm getrie-
ben/ hin und her auff dem Welt-Meer Kreutzen muͤſſen.
Was vor Meer-wunder hat ſie nicht auff der boß-
hafftigen Welt/ die gantz und gar im argen lieget/ (s) geſe-
hen/ darfuͤr ſie ſich hoͤchlich entſetzet.
s. 1 Joh. 5,
ꝟ. 19.
Wie wahren jhr doch ſo hertzlich zu wieder/ die zwar
lieblich ſingenden/ aber doch falſch geſinnten Welt-Sire-
nen, die ein doppeltes Hertz haben. Wehe dem der zwey-
faches Hertzens iſt/ ſagte ſie mit Sirach. (t)
t. Sirach: 2.
ꝟ. 14.
Welch ein abſchew trug ſie vor den Crocodillen/
die bald weinen/ bald auch ſich freundlich ſtellen/ und
doch darauff dencken/ wie ſie die Frommen in die Gru-
be faͤllen. (u)
u. Sir. 12.
ꝟ. 15.
Jm Hertzen kraͤnckete ſie ſich/ wenn ſie ſpuͤrete/ das
ſolche heucheley ſub fuco Chriſtianæ Prudentiæ, mit dem
titul Chriſtlicher Klugheit wolte bemaͤntelt werden. Hier-
wieder hat ſie ſtets kaͤmpffen und ſtreiten muͤſſen.
So hat der hoͤlliſche Seelen-Räuber ſich ſonder
zweiffel auch an ſie gewaget/ denn ſie zwar ein ſolches
Schiff/ das mit den herrlichſten Tugenden voll beladen
war; der jhr aber auch nicht angewinnen koͤnnen/ daß ſie
dannen hero ein guttes Streit-Schiff geweſen. Sie
iſt auch geweſen
3 Ein rechtes Laſt-Schiff.
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