Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leich-Predigt.
sich denn unsere seelige Lehns-Frau gewis versichert/ weil Sie
sich allwege der theuren Erlösung/ durch Jesum Christum ge-
schehen/ getröstet hat/ wie aus dem erwehlten Leichen-Texte
gnugsam zu erkennen. Wenn wir nun denselben abzuhan-
deln und zu betrachten aus eigenen Kräften nicht vermögen/ so
wollen wir uns vor allen Dingen wenden zu dem Vater aller
Barmhertzigkeit/ und Jhn im Nahmen Jesu Christi umb den
gnädigen Beystand des H. Geistes anruffen in einem gläubigen
und andächtigen Vater unser/ etc.

Textus.
Psalm. 49. v. 16.
ABer Gott wird meine Seele erlösen
aus der Höllen Gewalt/ denn Er hat
mich angenommen.

Exordium.

WEr ist die/ die herauf fähret aus der Wüsten/
und lehnet sich auf Jhren Freund? Also/ Geliebte und
nach dem Rath und Willen Gottes Betrübte Hoch-
Adel. Hertzen/ redet Salomon Cant. 8. Wie das gantzeCantic. 8.
v. 5.

HoheLied Salomonis geistlich zu deuten ist: Also wird uns
auch hiedurch die Art angedeutet/ nach welcher der himmlische
Salomon/ unser aller Seeligmacher seine gesammte Christliche
Kirche/ und eine iede gläubige Seele insonderheit bewillkom-
met/ wenn Sie sich durch hertzliche Buße/ wahren Glauben/
gottseeliges Leben/ und einen seeligen Todt zu Jhm nahet.

Der Himmlische Salomon verwundert sich gleichsam/ daß
in der Wüsten/ das ist: in der argen bösen Welt noch iemand zu

finden
B

Chriſtliche Leich-Predigt.
ſich denn unſere ſeelige Lehns-Frau gewis verſichert/ weil Sie
ſich allwege der theuren Erloͤſung/ durch Jeſum Chriſtum ge-
ſchehen/ getroͤſtet hat/ wie aus dem erwehlten Leichen-Texte
gnugſam zu erkennen. Wenn wir nun denſelben abzuhan-
deln und zu betrachten aus eigenen Kraͤften nicht vermoͤgen/ ſo
wollen wir uns vor allen Dingen wenden zu dem Vater aller
Barmhertzigkeit/ und Jhn im Nahmen Jeſu Chriſti umb den
gnaͤdigen Beyſtand des H. Geiſtes anruffen in einem glaͤubigen
und andaͤchtigen Vater unſer/ ꝛc.

Textus.
Pſalm. 49. v. 16.
ABer Gott wird meine Seele erloͤſen
aus der Hoͤllen Gewalt/ denn Er hat
mich angenommen.

Exordium.

WEr iſt die/ die herauf faͤhret aus der Wuͤſten/
und lehnet ſich auf Jhren Freund? Alſo/ Geliebte und
nach dem Rath und Willen Gottes Betruͤbte Hoch-
Adel. Hertzen/ redet Salomon Cant. 8. Wie das gantzeCantic. 8.
v. 5.

HoheLied Salomonis geiſtlich zu deuten iſt: Alſo wird uns
auch hiedurch die Art angedeutet/ nach welcher der him̃liſche
Salomon/ unſer aller Seeligmacher ſeine geſam̃te Chriſtliche
Kirche/ und eine iede glaͤubige Seele inſonderheit bewillkom-
met/ wenn Sie ſich durch hertzliche Buße/ wahren Glauben/
gottſeeliges Leben/ und einen ſeeligen Todt zu Jhm nahet.

Der Him̃liſche Salomon verwundert ſich gleichſam/ daß
in der Wuͤſten/ das iſt: in der argen boͤſen Welt noch iemand zu

finden
B
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <p><pb facs="#f0009" n="[9]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leich-Predigt.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ich denn un&#x017F;ere &#x017F;eelige Lehns-Frau gewis ver&#x017F;ichert/ weil Sie<lb/>
&#x017F;ich allwege der theuren Erlo&#x0364;&#x017F;ung/ durch Je&#x017F;um Chri&#x017F;tum ge-<lb/>
&#x017F;chehen/ getro&#x0364;&#x017F;tet hat/ wie aus dem erwehlten Leichen-Texte<lb/>
gnug&#x017F;am zu erkennen. Wenn wir nun den&#x017F;elben abzuhan-<lb/>
deln und zu betrachten aus eigenen Kra&#x0364;ften nicht vermo&#x0364;gen/ &#x017F;o<lb/>
wollen wir uns vor allen Dingen wenden zu dem Vater aller<lb/>
Barmhertzigkeit/ und Jhn im Nahmen Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti umb den<lb/>
gna&#x0364;digen Bey&#x017F;tand des H. Gei&#x017F;tes anruffen in einem gla&#x0364;ubigen<lb/>
und anda&#x0364;chtigen <hi rendition="#fr">Vater un&#x017F;er/ &#xA75B;c.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="fsBibleVerse" n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Textus.</hi> </hi> </head><lb/>
          <cit>
            <bibl> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#i">P&#x017F;alm. 49. v. 16.</hi> </hi> </bibl><lb/>
            <quote> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">A</hi>Ber Gott wird meine Seele erlo&#x0364;&#x017F;en<lb/>
aus der Ho&#x0364;llen Gewalt/ denn Er hat<lb/>
mich angenommen.</hi> </quote>
          </cit><lb/>
        </div>
        <div type="fsExordium" n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Exordium.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">W</hi></hi>Er i&#x017F;t die/ die herauf fa&#x0364;hret aus der Wu&#x0364;&#x017F;ten/<lb/>
und lehnet &#x017F;ich auf Jhren Freund? Al&#x017F;o/ Geliebte und<lb/>
nach dem Rath und Willen Gottes Betru&#x0364;bte Hoch-<lb/>
Adel. Hertzen/ redet <hi rendition="#aq">Salomon Cant.</hi> 8. Wie das gantze<note place="right"><hi rendition="#aq">Cantic. 8.</hi><lb/>
v. 5.</note><lb/>
HoheLied Salomonis gei&#x017F;tlich zu deuten i&#x017F;t: Al&#x017F;o wird uns<lb/>
auch hiedurch die <hi rendition="#fr">Art</hi> angedeutet/ nach welcher der him&#x0303;li&#x017F;che<lb/>
Salomon/ un&#x017F;er aller Seeligmacher &#x017F;eine ge&#x017F;am&#x0303;te Chri&#x017F;tliche<lb/>
Kirche/ und eine iede gla&#x0364;ubige Seele in&#x017F;onderheit bewillkom-<lb/>
met/ wenn Sie &#x017F;ich durch hertzliche Buße/ wahren Glauben/<lb/>
gott&#x017F;eeliges Leben/ und einen &#x017F;eeligen Todt zu Jhm nahet.<lb/></p>
          <p>Der Him&#x0303;li&#x017F;che Salomon verwundert &#x017F;ich gleich&#x017F;am/ daß<lb/>
in der Wu&#x0364;&#x017F;ten/ das i&#x017F;t: in der argen bo&#x0364;&#x017F;en Welt noch iemand zu<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B</fw><fw place="bottom" type="catch">finden</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[9]/0009] Chriſtliche Leich-Predigt. ſich denn unſere ſeelige Lehns-Frau gewis verſichert/ weil Sie ſich allwege der theuren Erloͤſung/ durch Jeſum Chriſtum ge- ſchehen/ getroͤſtet hat/ wie aus dem erwehlten Leichen-Texte gnugſam zu erkennen. Wenn wir nun denſelben abzuhan- deln und zu betrachten aus eigenen Kraͤften nicht vermoͤgen/ ſo wollen wir uns vor allen Dingen wenden zu dem Vater aller Barmhertzigkeit/ und Jhn im Nahmen Jeſu Chriſti umb den gnaͤdigen Beyſtand des H. Geiſtes anruffen in einem glaͤubigen und andaͤchtigen Vater unſer/ ꝛc. Textus. Pſalm. 49. v. 16. ABer Gott wird meine Seele erloͤſen aus der Hoͤllen Gewalt/ denn Er hat mich angenommen. Exordium. WEr iſt die/ die herauf faͤhret aus der Wuͤſten/ und lehnet ſich auf Jhren Freund? Alſo/ Geliebte und nach dem Rath und Willen Gottes Betruͤbte Hoch- Adel. Hertzen/ redet Salomon Cant. 8. Wie das gantze HoheLied Salomonis geiſtlich zu deuten iſt: Alſo wird uns auch hiedurch die Art angedeutet/ nach welcher der him̃liſche Salomon/ unſer aller Seeligmacher ſeine geſam̃te Chriſtliche Kirche/ und eine iede glaͤubige Seele inſonderheit bewillkom- met/ wenn Sie ſich durch hertzliche Buße/ wahren Glauben/ gottſeeliges Leben/ und einen ſeeligen Todt zu Jhm nahet. Cantic. 8. v. 5.Der Him̃liſche Salomon verwundert ſich gleichſam/ daß in der Wuͤſten/ das iſt: in der argen boͤſen Welt noch iemand zu finden B

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354511
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354511/9
Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671], S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354511/9>, abgerufen am 21.11.2024.