Spener, Philipp Jakob: Leichenpredigt auf den kurfürstlich-brandenburgischen Kammergerichtsadvokaten und Berliner Bürgermeister Martin Friedrich Elerdt (1644–1693). Frankfurt (Main), 1696.
LJebster Jesu/ theurer Friedenfürst und einige ruhe der PERSONALIA. ANlangend nun die Ehrliche Geburt und Herkommen/ Christlich-
LJebster Jesu/ theurer Friedenfuͤrst und einige ruhe der PERSONALIA. ANlangend nun die Ehrliche Geburt und Herkommen/ Christlich- <TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsExordium" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0027" n="179"/><lb/> ten/ durch den unser Heiland uns nach der arbeit zum suͤssen schlaff hin-<lb/> bringen will : Da heißt es denn mit getrostem gemuͤth nach Simeons<lb/> worten/ Luc. 2/ 29.<note xml:id="a137" n="137" type="editorial" next="#e137"/><hi rendition="#fr">Herr/ nun laͤssest du deinen diener</hi>/ oder diene-<lb/> rin/ <hi rendition="#fr">im friede</hi>/ (und also auch zum frieden) <hi rendition="#fr">fahren/ wie Du gesaget<lb/> hast/ dann meine augen</hi>/ die innerliche augen des glaubens/ <hi rendition="#fr">haben<lb/> deinen Heiland gesehen</hi>/ und wollen sich erst jetzt/ wenn sie sich hie schlies-<lb/> sen/ recht auffthun/ denselben zu schauen von angesicht zu angesicht.</p> </div><lb/> <div n="3"> <p><hi rendition="#in">L</hi>Jebster Jesu/ theurer Friedenfuͤrst und einige ruhe der<lb/> seelen/ lasse uns die herrlichkeit deiner verheissung und<lb/> die hoffnung unsers beruffs<note xml:id="a138" n="138" type="editorial" next="#e138"/> mit erleuchteten augen in<lb/> dem liecht deines Geistes recht ansehen/ daß sie bey uns tieff<lb/> eingetruckt werden. Reinige unsre hertzen zum allerforder-<lb/> sten in wahrer buß von allem dem/ was uns an solcher leben-<lb/> digen erkaͤntniß hindern moͤchte/ von allem dienst der suͤnden/<lb/> der voller unruhe ist. Wuͤrcke und staͤrcke in uns den wah-<lb/> ren glauben/ in dem wir deine gerechtigkeit ergreiffen/ damit<lb/> vor Gott zu bestehen/ auch aus dessen krafft ein heiliges leben<lb/> zu fuͤhren/ und weder zur rechten noch zur lincken abweichen-<lb/> de richtig vor uns zu wandlen. Also bereite uns bey zeiten zu<lb/> unsrer letzten hinfahrt/ dero wir uns taͤglich zu versehen ha-<lb/> ben/ daß wo die stunde da ist/ wir in wahrem glauben an dich<lb/> unsre mit deinem blut gereinigte seele dir in deine haͤnde em-<lb/> pfehlen/ darmit sanfft einschlaffen/ und in den ewigen frieden<lb/> und ruhe eingehen/ bey dir zu geniessen deine herrlichkeit/ die<lb/> Du uns verheissen hast/ um deines todes und aufferstehung<lb/> willen. Amen.</p> </div> </div> </div><lb/><lb/><lb/> <div type="fsPersonalia" n="1"> <head> <hi rendition="#aq">PERSONALIA.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Nlangend nun die Ehrliche Geburt und Herkommen/ Christlich-<lb/> gefuͤhrtes Leben und Wandel/ wie auch endlich das seelige Abster-<lb/> ben unsers nunmehro in Gott ruhenden Mittbruders/ des Wohl-<lb/> Edlen/ Vest- und hochgelahrten Herrn <hi rendition="#fr"><persName>Martin Friderich Elerdts</persName></hi>/<lb/><choice><abbr>Churfuͤrstl.</abbr><expan>Churfuͤrstlichen</expan></choice> <choice><abbr>Brandenburg.</abbr><expan>Brandenburgischen</expan></choice> Cammer-Gerichts <hi rendition="#aq">Advocati</hi> und Buͤrger-<lb/><lb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [179/0027]
ten/ durch den unser Heiland uns nach der arbeit zum suͤssen schlaff hin-
bringen will : Da heißt es denn mit getrostem gemuͤth nach Simeons
worten/ Luc. 2/ 29.Herr/ nun laͤssest du deinen diener/ oder diene-
rin/ im friede/ (und also auch zum frieden) fahren/ wie Du gesaget
hast/ dann meine augen/ die innerliche augen des glaubens/ haben
deinen Heiland gesehen/ und wollen sich erst jetzt/ wenn sie sich hie schlies-
sen/ recht auffthun/ denselben zu schauen von angesicht zu angesicht.
LJebster Jesu/ theurer Friedenfuͤrst und einige ruhe der
seelen/ lasse uns die herrlichkeit deiner verheissung und
die hoffnung unsers beruffs mit erleuchteten augen in
dem liecht deines Geistes recht ansehen/ daß sie bey uns tieff
eingetruckt werden. Reinige unsre hertzen zum allerforder-
sten in wahrer buß von allem dem/ was uns an solcher leben-
digen erkaͤntniß hindern moͤchte/ von allem dienst der suͤnden/
der voller unruhe ist. Wuͤrcke und staͤrcke in uns den wah-
ren glauben/ in dem wir deine gerechtigkeit ergreiffen/ damit
vor Gott zu bestehen/ auch aus dessen krafft ein heiliges leben
zu fuͤhren/ und weder zur rechten noch zur lincken abweichen-
de richtig vor uns zu wandlen. Also bereite uns bey zeiten zu
unsrer letzten hinfahrt/ dero wir uns taͤglich zu versehen ha-
ben/ daß wo die stunde da ist/ wir in wahrem glauben an dich
unsre mit deinem blut gereinigte seele dir in deine haͤnde em-
pfehlen/ darmit sanfft einschlaffen/ und in den ewigen frieden
und ruhe eingehen/ bey dir zu geniessen deine herrlichkeit/ die
Du uns verheissen hast/ um deines todes und aufferstehung
willen. Amen.
PERSONALIA.
ANlangend nun die Ehrliche Geburt und Herkommen/ Christlich-
gefuͤhrtes Leben und Wandel/ wie auch endlich das seelige Abster-
ben unsers nunmehro in Gott ruhenden Mittbruders/ des Wohl-
Edlen/ Vest- und hochgelahrten Herrn Martin Friderich Elerdts/
Churfuͤrstl. Brandenburg. Cammer-Gerichts Advocati und Buͤrger-
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