Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647.keinem Mangel mehr. Sie ist die Seele eines Gerechten/ Zuvor angedeutete fernere Erklärung der geistlichen Menschenhand. I. A. Gleichwie der Daum ein Anfang der Hand ist/ al- so dich D
keinem Mangel mehr. Sie iſt die Seele eines Gerechten/ Zuvor angedeutete fernere Erklaͤrung der geiſtlichen Menſchenhand. I. A. Gleichwie der Daum ein Anfang der Hand iſt/ al- ſo dich D
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keinem Mangel mehr. Sie iſt die Seele eines Gerechten/
darumb iſt ſie im ewigen Leben/ Matth. 25. Sie iſt die Seele
eines Gerechten/ darumb leuchtet ſie wie die Sonne in deß
himmliſchen Vatters Reiche/ Matth. 13. Sie iſt die Seele
eines getrewẽ Lehrers/ der viel zur Gerechtigkeit gewieſen/
darumb leuchtet ſie wie deß Himmels Glantz/ Dan. 12. Sie
iſt die Seele eines ſchmertzhafften Lazari/ darumb wird
ſie nun in der Schoß Abrahæ ewig getroͤſtet/ Luc. 16. Ja ſie iſt
die Seele eines getrewen vnd beſtaͤndigen Bekenners
vnd Zeugens Jeſu/ welche auß groſſem Truͤbſal kommen/ vnd
hat ſich gewaſchen vnd helle gemacht im Blut deß Lambs/ dar-
umb iſt ſie nun fuͤr dem Stul Gottes/ vnd dienet jhme Tag vnd
Nacht in ſeinem Tempel/ vñ die Hand Gottes hat abgewaſchen
vnd abgewiſchet alle Threnen von jhren Augen/ Apoc. 7. 21.
Zuvor angedeutete fernere Erklaͤrung der geiſtlichen
Menſchenhand.
I. A.Gleichwie der Daum ein Anfang der Hand iſt/ al-
ſo iſt auch die vaͤtterliche Gnad vnd Barmhertzigkeit GOttes
ein Anfang vnſers Lebens. Dann auß derſelben entſpringen Be-
neficia Dei poſitiva & privativa; Erſtlich die Wolthaten
GOttes/ in welchen er vns gibt/ was beides dem Leib vnd der
Seelen nuͤtzlich. O ſihe Menſch/ er hat dich nit zu einer ſchreck-
lichen Schlangen/ Natter oder Kroͤten/ ſondern zu ſeinem E-
benbild erſchaffen/ er hat dich mit einer vernuͤnfftigen Seel be-
gabt/ vnd auff allen Seiten biß auff den heutigen Tag geſegnet:
Ey warumb ſprichſtu denn nicht mit Jacob: HErr/ ich bin zu
gering aller der Barmhertzigkeit/ die du mir erzeiget haſt/ Gen.
32. v. 10. Darnach ſind Wolthaten Gottes/ in welchen er von
vns abwendet/ was an Leib vnd Seel ſchaͤdlich ſeyn mag. Sihe
abermaln du Menſchenkind/ in wie viel tauſend Gefahr koͤn-
teſtu gerahten/ wo nicht der gnaͤdige Gott deinem Widerſacher/
ſo dich
D
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