Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.VIII. Es gesellte sich bald ein Fußgänger zu mir, Er entfaltete seine Ansichten von dem Leben VIII. Es geſellte ſich bald ein Fußgänger zu mir, Er entfaltete ſeine Anſichten von dem Leben <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0119" n="[91]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq">VIII.</hi> </head><lb/> <p>Es geſellte ſich bald ein Fußgänger zu mir,<lb/> welcher mich bat, nachdem er eine Weile neben<lb/> meinem Pferde geſchritten war, da wir doch<lb/> denſelben Weg hielten, einen Mantel, den er<lb/> trug, hinten auf mein Pferd legen zu dürfen,<lb/> ich ließ es ſtillſchweigend geſchehen. Er dankte<lb/> mir mit leichtem Anſtand für den leichten Dienſt,<lb/> lobte mein Pferd, nahm daraus Gelegenheit,<lb/> das Glück und die Macht der Reichen hoch zu<lb/> preiſen, und ließ ſich, ich weiß nicht wie, in<lb/> eine Art von Selbſtgeſpräch ein, bei dem er<lb/> mich bloß zum Zuhörer hatte.</p><lb/> <p>Er entfaltete ſeine Anſichten von dem Leben<lb/> und der Welt, und kam ſehr bald auf die Meta-<lb/> phyſik, an die die Forderung erging, das Wort auf-<lb/> zufinden, das aller Räthſel Löſung ſei. Er ſetzte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[91]/0119]
VIII.
Es geſellte ſich bald ein Fußgänger zu mir,
welcher mich bat, nachdem er eine Weile neben
meinem Pferde geſchritten war, da wir doch
denſelben Weg hielten, einen Mantel, den er
trug, hinten auf mein Pferd legen zu dürfen,
ich ließ es ſtillſchweigend geſchehen. Er dankte
mir mit leichtem Anſtand für den leichten Dienſt,
lobte mein Pferd, nahm daraus Gelegenheit,
das Glück und die Macht der Reichen hoch zu
preiſen, und ließ ſich, ich weiß nicht wie, in
eine Art von Selbſtgeſpräch ein, bei dem er
mich bloß zum Zuhörer hatte.
Er entfaltete ſeine Anſichten von dem Leben
und der Welt, und kam ſehr bald auf die Meta-
phyſik, an die die Forderung erging, das Wort auf-
zufinden, das aller Räthſel Löſung ſei. Er ſetzte
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