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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Metallverarbeitung.
Auch hier unterſcheidet man Feuerungsanlagen, bei denen das Metall
direkt mit den Brennmaterialien in Berührung kommt, und ſolche bei
denen es vor der Berührung mit denſelben geſchützt iſt.

Die einfache Schmiedeeſſe (Fig. 382) mit gemauertem Herde iſt
wohl allgemein bekannt. Die Feuergrube F iſt aus feuerfeſten Steinen

[Abbildung] Fig. 382.

Schmiedeeſſe.

gebaut, B iſt die Brandmauer, d die
Windform, durch welche der Gebläſewind
in das Feuer eintritt, g der Rauchfang
und e die Eſſe. L iſt ein Löſchtrog, der
mit Waſſer gefüllt iſt, die Öffnung A wird
zum Aufbewahren von Brennmaterialien
benutzt. Vielfach liegen auch mehrere
Feuer auf einem Herde und unter einem
Rauchfang. Der Bequemlichkeit wegen
hat man auch eiſerne Eſſen konſtruiert, die
mit Rädern verſehen ſind und daher überall
hin mit Leichtigkeit transportiert werden
können.

Den Wind beſorgt meiſt ein Blaſe-
balg, doch ſind auch Ventilatorgebläſe ein-
geführt. Die Windſtärke läßt ſich regulieren, der Wind ſofort ab-
ſtellen, wenn das Metall aus dem Feuer genommen iſt.

Mannigfaltig ſind die Erzeugniſſe, welche durch Schmieden im
weiteren Sinne hergeſtellt werden, es mögen daher hier nur einige
der einfachſten und im allgemeinen Verkehrsleben wichtigſten Platz
finden.

Die Blecherzeugung.

Blech iſt ein bedeutender Handelsartikel, und die Art ſeiner An-
wendung und Benutzung eine mehr wie reichhaltige. Nicht nur wird
es benutzt, ſo wie es iſt, zum Schutze minder widerſtandsfähiger Stoffe,
ſondern faſt noch mehr als Übergangsform für andere kunſtvollere
Induſtrieerzeugniſſe. Blech nagelt man vor den Ofen, um den Fuß-
boden vor der Entzündung gegen Feuer zu ſchützen, den gleichen Zweck
haben eiſerne Vorhänge und Thüren, die ganz aus Wellblechplatten
beſtehen. Wie gegen Feuer, ſo ſoll es gegen Waſſer ein Schirm ſein.
Mit Blecheinſätzen verſehen wir Waſchtoiletten und Blumentiſche.
Gegen Diebesgefahr benagelt man die Thüren mit Blech, nimmt Well-
blechjalouſieen vor Schaufenſter und Eingänge und verwahrt ſein Geld
in Schränken, die aus Stahlblech hergeſtellt ſind. Zur Sicherung vor
feindlichen Kugeln umkleidet man die Kriegsſchiffe mit eiſernen Panzern,
ja man ſetzt ganze Schiffe nur aus Blechplatten zuſammen, kurz wohin
das Auge blickt, begegnet man dem Blech in ſeiner wahren Geſtalt.
Noch viel häufiger ſieht man es verarbeitet, durch Biegen, Drücken,
Preſſen, Prägen, Stanzen, Hämmern ꝛc., bald in einfacher Form als

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 658. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/676>, abgerufen am 28.01.2025.