Und wenn er auf ein Fuhrwerk sich nicht lud, Hat sich der Kerl, krumbeinig wie er ist, Glock zehn Uhr Nachts noch nicht zurück gehaspelt. Es kann ein dritter wohl gewesen sein.
Adam. Ach, was! Krumbeinig! Schaafsgesicht! Der Kerl Geht seinen Stiefel, der, trotz Einem. Ich will von ungespaltnem Leibe sein, Wenn nicht ein Schäferhund von mäß'ger Größe Muß seinen Trab gehen, mit ihm fortzukommen.
Walter. Erzähl' den Hergang uns.
Adam. Verzeih'n Ew. Gnaden! Hierauf wird euch die Jungfer schwerlich dienen.
Walter. Nicht dienen? Mir nicht dienen? Und warum nicht?
Adam. Ein twatsches Kind. Ihr seht's. Gut, aber twatsch. Blutjung, gefirmelt kaum; das schämt sich noch, Wenn's einen Bart von weitem sieht. So'n Volk Im Finstern leiden sie's, und wenn es Tag wird, So läugnen sie's vor ihrem Richter ab.
Walter. Ihr seid sehr nachsichtsvoll, Herr Richter Adam, Sehr mild, in allem, was die Jungfer angeht.
Und wenn er auf ein Fuhrwerk ſich nicht lud, Hat ſich der Kerl, krumbeinig wie er iſt, Glock zehn Uhr Nachts noch nicht zuruͤck gehaspelt. Es kann ein dritter wohl geweſen ſein.
Adam. Ach, was! Krumbeinig! Schaafsgeſicht! Der Kerl Geht ſeinen Stiefel, der, trotz Einem. Ich will von ungeſpaltnem Leibe ſein, Wenn nicht ein Schaͤferhund von maͤß’ger Groͤße Muß ſeinen Trab gehen, mit ihm fortzukommen.
Walter. Erzaͤhl’ den Hergang uns.
Adam. Verzeih’n Ew. Gnaden! Hierauf wird euch die Jungfer ſchwerlich dienen.
Walter. Nicht dienen? Mir nicht dienen? Und warum nicht?
Adam. Ein twatſches Kind. Ihr ſeht’s. Gut, aber twatſch. Blutjung, gefirmelt kaum; das ſchaͤmt ſich noch, Wenn’s einen Bart von weitem ſieht. So’n Volk Im Finſtern leiden ſie’s, und wenn es Tag wird, So laͤugnen ſie’s vor ihrem Richter ab.
Walter. Ihr ſeid ſehr nachſichtsvoll, Herr Richter Adam, Sehr mild, in allem, was die Jungfer angeht.
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Und wenn er auf ein Fuhrwerk ſich nicht lud,
Hat ſich der Kerl, krumbeinig wie er iſt,
Glock zehn Uhr Nachts noch nicht zuruͤck gehaspelt.
Es kann ein dritter wohl geweſen ſein.
Adam.
Ach, was! Krumbeinig! Schaafsgeſicht! Der Kerl
Geht ſeinen Stiefel, der, trotz Einem.
Ich will von ungeſpaltnem Leibe ſein,
Wenn nicht ein Schaͤferhund von maͤß’ger Groͤße
Muß ſeinen Trab gehen, mit ihm fortzukommen.
Walter.
Erzaͤhl’ den Hergang uns.
Adam.
Verzeih’n Ew. Gnaden!
Hierauf wird euch die Jungfer ſchwerlich dienen.
Walter.
Nicht dienen? Mir nicht dienen? Und warum nicht?
Adam.
Ein twatſches Kind. Ihr ſeht’s. Gut, aber twatſch.
Blutjung, gefirmelt kaum; das ſchaͤmt ſich noch,
Wenn’s einen Bart von weitem ſieht. So’n Volk
Im Finſtern leiden ſie’s, und wenn es Tag wird,
So laͤugnen ſie’s vor ihrem Richter ab.
Walter.
Ihr ſeid ſehr nachſichtsvoll, Herr Richter Adam,
Sehr mild, in allem, was die Jungfer angeht.
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Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/97>, abgerufen am 27.01.2025.
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