am 16. August 1837 zu Schlanders in Tirol geboren, besuchte das Gym- nasium der Benediktiner in Meran, wo Pius Zingerle (s. d.!) sein Lehrer war, und bezog 1855 die Universität Jnnsbruck, an der er zunächst Ge- schichte studierte. Bald aber wandte er sich der Theologie zu, die er erst in Brixen, seit 1858 im Collegium Romanum der Jesuiten in Rom be- trieb, und ging endlich in Jnnsbruck und seit 1860 in Wien zur klassischen Philologie u. Germanistik über. Er war dann 1863-65 als Lehrer am Gymnasium in Venedig und darauf an den Realschulen in Jnnsbruck und Czernowitz tätig, lebte von 1873-76 als Journalist in Triest, später in Gera und danach, mit linguistischen Studien beschäftigt, in Jnnsbruck, wo er 1880 Lehrer der modernen Spra- chen an der Oberrealschule wurde. Er starb am 11. April 1890 in Wilten bei Jnnsbruck.
S:
Frühblumen aus Tirol (Ge. v. V., Hörmann, Wald- freund [d. i. Peter Moser]), 1863. - Gedichte, 1892.
*Viola, Max,
geb. am 29. August 1856 zu Steinamanger in Ungarn, widmete sich erst der Landwirtschaft u. trat, nachdem er bei verschiedenen humoristischen Blättern mitgewirkt, 1885 in den Verband der "Wiener Allgemeinen Zeitung", von welcher er als politischer Korrespondent nach Budapest gesendet ward. Hier lebt er noch heute als Eigentümer des "Monatsblattes".
S:
Aus jungen Jahren (Gedichte), 1877. - Eine ein- fache Geschichte (R.), 1884. - Schloß- geschichten (Nn.); II, 1887. - Die Nadel der Kleopatra und andere Hu- moresken, 1889. - Zweierlei Liebe (R.), 1893. - Blasiert (R.), 1895. - Moderne Nippes, 1895. - Der Bir- kenheimer (Modernes Ep.), 1897. - O Peccini! (R.), 1898. - Dr. Gut- mann (R.), 1900. - Die Brüder (N.), 1902. - Salomon Tulpenthal (Mod. R.), 1903. - Furor teutonicus, oder: [Spaltenumbruch]
Vis
Acht Tage in Berlin, 1903. - Das letzte Lied (Ge.), 1905.
Virginia, Julia,
Psd. für Julia Virginia Scheuermann; s. d.!
Vischer,Friedrich Theodor von,
pseud. Philipp Ulrich Schar- tenmayer und Deutobald Sym- bolizetti Allegorowitsch Mystifi- zinsky, wurde am 30. Juni 1807 zu Ludwigsburg geboren, wo sein Vater Archidiakonus war, der schon 1814 starb. Die Mutter zog nach Stuttgart, u. hier besuchte der Sohn das Gymnasium. Mehr durch Ver- hältnisse als aus Neigung zum Stu- dium der Theologie geführt, bezog er 1821 das theologische Seminar zu Blaubeuren, das er 1825 mit dem theologischen Stift zu Tübingen ver- tauschte. Die philosophischen Studien, die er hier begonnen, setzte er fort, als er 1830 zum Vikar in Horrheim bei Vaihingen und 1831 zum Repe- tenten am Seminar in Maulbronn ernannt worden war. Jm Septbr. 1832 erwarb er sich den philosophi- schen Doktorgrad und bestand noch in demselben Jahre in Stuttgart seine Dienstprüfung. Jm Winter 1832-33 besuchte er Göttingen, Berlin, Dres- den, Wien, Tirol, München, wo be- sonders seine Neigung für die Kunst Nahrung fand. Nachdem er von 1833 ab als Repetent am Seminar in Tü- bingen gewirkt hatte, entsagte er 1836 der theologischen Laufbahn und ha- bilitierte sich in Tübingen, wo er 1837 zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät er- nannt wurde. Von nun an wandte er seine ganze Kraft ausschließlich der Ästhetik und der deutschen Literatur zu, und gleich seine erste Schrift auf diesem Gebiete, "Das Erhabene und Komische. Ein Beitrag zur Philo- sophie des Schönen" (Stuttg. 1837) bekundete den scharfen und selbstän- digen Denker. Auch seine Reisen, die er vom August 1839 bis zum Herbst 1840 durch Jtalien u. Griechenland,
*
[Spaltenumbruch]
Vio
am 16. Auguſt 1837 zu Schlanders in Tirol geboren, beſuchte das Gym- naſium der Benediktiner in Meran, wo Pius Zingerle (ſ. d.!) ſein Lehrer war, und bezog 1855 die Univerſität Jnnsbruck, an der er zunächſt Ge- ſchichte ſtudierte. Bald aber wandte er ſich der Theologie zu, die er erſt in Brixen, ſeit 1858 im Collegium Romanum der Jeſuiten in Rom be- trieb, und ging endlich in Jnnsbruck und ſeit 1860 in Wien zur klaſſiſchen Philologie u. Germaniſtik über. Er war dann 1863–65 als Lehrer am Gymnaſium in Venedig und darauf an den Realſchulen in Jnnsbruck und Czernowitz tätig, lebte von 1873–76 als Journaliſt in Trieſt, ſpäter in Gera und danach, mit linguiſtiſchen Studien beſchäftigt, in Jnnsbruck, wo er 1880 Lehrer der modernen Spra- chen an der Oberrealſchule wurde. Er ſtarb am 11. April 1890 in Wilten bei Jnnsbruck.
S:
Frühblumen aus Tirol (Ge. v. V., Hörmann, Wald- freund [d. i. Peter Moſer]), 1863. – Gedichte, 1892.
*Viola, Max,
geb. am 29. Auguſt 1856 zu Steinamanger in Ungarn, widmete ſich erſt der Landwirtſchaft u. trat, nachdem er bei verſchiedenen humoriſtiſchen Blättern mitgewirkt, 1885 in den Verband der „Wiener Allgemeinen Zeitung“, von welcher er als politiſcher Korreſpondent nach Budapeſt geſendet ward. Hier lebt er noch heute als Eigentümer des „Monatsblattes“.
S:
Aus jungen Jahren (Gedichte), 1877. – Eine ein- fache Geſchichte (R.), 1884. – Schloß- geſchichten (Nn.); II, 1887. – Die Nadel der Kleopatra und andere Hu- moresken, 1889. – Zweierlei Liebe (R.), 1893. – Blaſiert (R.), 1895. – Moderne Nippes, 1895. – Der Bir- kenheimer (Modernes Ep.), 1897. – O Peccini! (R.), 1898. – Dr. Gut- mann (R.), 1900. – Die Brüder (N.), 1902. – Salomon Tulpenthal (Mod. R.), 1903. – Furor teutonicus, oder: [Spaltenumbruch]
Viſ
Acht Tage in Berlin, 1903. – Das letzte Lied (Ge.), 1905.
Virginia, Julia,
Pſd. für Julia Virginia Scheuermann; ſ. d.!
Viſcher,Friedrich Theodor von,
pſeud. Philipp Ulrich Schar- tenmayer und Deutobald Sym- bolizetti Allegorowitſch Myſtifi- zinsky, wurde am 30. Juni 1807 zu Ludwigsburg geboren, wo ſein Vater Archidiakonus war, der ſchon 1814 ſtarb. Die Mutter zog nach Stuttgart, u. hier beſuchte der Sohn das Gymnaſium. Mehr durch Ver- hältniſſe als aus Neigung zum Stu- dium der Theologie geführt, bezog er 1821 das theologiſche Seminar zu Blaubeuren, das er 1825 mit dem theologiſchen Stift zu Tübingen ver- tauſchte. Die philoſophiſchen Studien, die er hier begonnen, ſetzte er fort, als er 1830 zum Vikar in Horrheim bei Vaihingen und 1831 zum Repe- tenten am Seminar in Maulbronn ernannt worden war. Jm Septbr. 1832 erwarb er ſich den philoſophi- ſchen Doktorgrad und beſtand noch in demſelben Jahre in Stuttgart ſeine Dienſtprüfung. Jm Winter 1832–33 beſuchte er Göttingen, Berlin, Dres- den, Wien, Tirol, München, wo be- ſonders ſeine Neigung für die Kunſt Nahrung fand. Nachdem er von 1833 ab als Repetent am Seminar in Tü- bingen gewirkt hatte, entſagte er 1836 der theologiſchen Laufbahn und ha- bilitierte ſich in Tübingen, wo er 1837 zum außerordentlichen Profeſſor in der philoſophiſchen Fakultät er- nannt wurde. Von nun an wandte er ſeine ganze Kraft ausſchließlich der Äſthetik und der deutſchen Literatur zu, und gleich ſeine erſte Schrift auf dieſem Gebiete, „Das Erhabene und Komiſche. Ein Beitrag zur Philo- ſophie des Schönen“ (Stuttg. 1837) bekundete den ſcharfen und ſelbſtän- digen Denker. Auch ſeine Reiſen, die er vom Auguſt 1839 bis zum Herbſt 1840 durch Jtalien u. Griechenland,
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[265/0269]
Vio
Viſ
am 16. Auguſt 1837 zu Schlanders
in Tirol geboren, beſuchte das Gym-
naſium der Benediktiner in Meran,
wo Pius Zingerle (ſ. d.!) ſein Lehrer
war, und bezog 1855 die Univerſität
Jnnsbruck, an der er zunächſt Ge-
ſchichte ſtudierte. Bald aber wandte
er ſich der Theologie zu, die er erſt
in Brixen, ſeit 1858 im Collegium
Romanum der Jeſuiten in Rom be-
trieb, und ging endlich in Jnnsbruck
und ſeit 1860 in Wien zur klaſſiſchen
Philologie u. Germaniſtik über. Er
war dann 1863–65 als Lehrer am
Gymnaſium in Venedig und darauf
an den Realſchulen in Jnnsbruck und
Czernowitz tätig, lebte von 1873–76
als Journaliſt in Trieſt, ſpäter in
Gera und danach, mit linguiſtiſchen
Studien beſchäftigt, in Jnnsbruck, wo
er 1880 Lehrer der modernen Spra-
chen an der Oberrealſchule wurde. Er
ſtarb am 11. April 1890 in Wilten
bei Jnnsbruck.
S: Frühblumen aus
Tirol (Ge. v. V., Hörmann, Wald-
freund [d. i. Peter Moſer]), 1863. –
Gedichte, 1892.
*Viola, Max, geb. am 29. Auguſt
1856 zu Steinamanger in Ungarn,
widmete ſich erſt der Landwirtſchaft
u. trat, nachdem er bei verſchiedenen
humoriſtiſchen Blättern mitgewirkt,
1885 in den Verband der „Wiener
Allgemeinen Zeitung“, von welcher
er als politiſcher Korreſpondent nach
Budapeſt geſendet ward. Hier lebt
er noch heute als Eigentümer des
„Monatsblattes“.
S: Aus jungen
Jahren (Gedichte), 1877. – Eine ein-
fache Geſchichte (R.), 1884. – Schloß-
geſchichten (Nn.); II, 1887. – Die
Nadel der Kleopatra und andere Hu-
moresken, 1889. – Zweierlei Liebe
(R.), 1893. – Blaſiert (R.), 1895. –
Moderne Nippes, 1895. – Der Bir-
kenheimer (Modernes Ep.), 1897. –
O Peccini! (R.), 1898. – Dr. Gut-
mann (R.), 1900. – Die Brüder (N.),
1902. – Salomon Tulpenthal (Mod.
R.), 1903. – Furor teutonicus, oder:
Acht Tage in Berlin, 1903. – Das
letzte Lied (Ge.), 1905.
Virginia, Julia, Pſd. für Julia
Virginia Scheuermann; ſ. d.!
Viſcher, Friedrich Theodor
von, pſeud. Philipp Ulrich Schar-
tenmayer und Deutobald Sym-
bolizetti Allegorowitſch Myſtifi-
zinsky, wurde am 30. Juni 1807
zu Ludwigsburg geboren, wo ſein
Vater Archidiakonus war, der ſchon
1814 ſtarb. Die Mutter zog nach
Stuttgart, u. hier beſuchte der Sohn
das Gymnaſium. Mehr durch Ver-
hältniſſe als aus Neigung zum Stu-
dium der Theologie geführt, bezog
er 1821 das theologiſche Seminar zu
Blaubeuren, das er 1825 mit dem
theologiſchen Stift zu Tübingen ver-
tauſchte. Die philoſophiſchen Studien,
die er hier begonnen, ſetzte er fort,
als er 1830 zum Vikar in Horrheim
bei Vaihingen und 1831 zum Repe-
tenten am Seminar in Maulbronn
ernannt worden war. Jm Septbr.
1832 erwarb er ſich den philoſophi-
ſchen Doktorgrad und beſtand noch
in demſelben Jahre in Stuttgart ſeine
Dienſtprüfung. Jm Winter 1832–33
beſuchte er Göttingen, Berlin, Dres-
den, Wien, Tirol, München, wo be-
ſonders ſeine Neigung für die Kunſt
Nahrung fand. Nachdem er von 1833
ab als Repetent am Seminar in Tü-
bingen gewirkt hatte, entſagte er 1836
der theologiſchen Laufbahn und ha-
bilitierte ſich in Tübingen, wo er
1837 zum außerordentlichen Profeſſor
in der philoſophiſchen Fakultät er-
nannt wurde. Von nun an wandte
er ſeine ganze Kraft ausſchließlich der
Äſthetik und der deutſchen Literatur
zu, und gleich ſeine erſte Schrift auf
dieſem Gebiete, „Das Erhabene und
Komiſche. Ein Beitrag zur Philo-
ſophie des Schönen“ (Stuttg. 1837)
bekundete den ſcharfen und ſelbſtän-
digen Denker. Auch ſeine Reiſen, die
er vom Auguſt 1839 bis zum Herbſt
1840 durch Jtalien u. Griechenland,
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/269>, abgerufen am 03.03.2025.
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