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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[Spaltenumbruch]

Mat
ſchäftsführung des Verbandes deut-
ſcher Kriegsveteranen in Leipzig, und
hier iſt er am 23. Februar 1903 ge-
ſtorben.

S:

Kampf und Schrecken im
Reiche des Mahdi, 1897. ‒ Die Reiſe
nach Neu-Guinea (Das Kind von
Sidne-to), 1899. ‒ Die Goldgräber
von Transvaal, 1900. ‒ Der Gold-
tambour von Cuba, 1901. ‒ Mit vol-
len Segeln, 1901. ‒ Jm Eiſe des
Nordens, 1902.

*Matthias-Tendering, Ber-
tha
Serotina,

geb. 1837 zu Krefeld
in der Rheinprovinz als die Tochter
des Arztes Dr. Tendering, wuchs
dort unter dem bildenden und erzieh-
lichen Einfluß ihres hochbegabten
Vaters auf u. offenbarte ſchon frühe
eine Neigung zu poetiſcher Geſtaltung
der empfangenen Eindrücke, eine Nei-
gung, die während des Beſuchs der
höheren Töchterſchule in Krefeld durch
deren Begründer Dr. Baſſe u. ſeinen
Unterricht noch mehr gefördert ward.
Später kam ſie zu Verwandten nach
Neuwied und beſuchte hier ein Mäd-
chenpenſionat. Das fürſtlich Wiedſche
Liebhabertheater, das unter der ſpe-
ziellen Oberleitung der geiſtreichen
feingebildeten Fürſtin ſtand, bot dem
jungen Mädchen Gelegenheit, auch
ihre eminenten ſchauſpieleriſchen An-
lagen auszubilden, ſo daß man ſie
alles Ernſtes für die Bühne zu ge-
winnen ſuchte; indeſſen widerſetzten
ſich die Eltern mit aller Entſchieden-
heit einem ſolchen Schritte. Dagegen
bildeten ſich zwiſchen der Fürſtin und
der Schülerin freundſchaftliche Bezie-
hungen heraus, die auch ſpäter fort-
beſtanden. Auch die Tochter der Für-
ſtin, die unter dem Namen Carmen
Sylva allbekannte Königin von Ru-
mänien, lernte Bertha T. kennen, und
als dieſe ſpäter im Bade Schevenin-
gen vor einem gewählten Zuhörer-
kreiſe ihre Tragödie „Chlodoſinda‟
vorlas, fühlte ſich die Königin da-
durch angeregt, ſich auch in der dra-
matiſchen Dichtung zu verſuchen. Nach
[Spaltenumbruch]

Mat
ihrer Verheiratung mit dem Rechts-
anwalt Matthias in Krefeld, dem
langjährigen Führer einer politiſchen
Partei daſelbſt, wurde Bertha auch
für das politiſche Leben intereſſiert,
und hat infolgedeſſen bei verſchiede-
nen Gelegenheiten patriotiſche Lieder
gedichtet. Als ihr Gatte im Jahre
1889 ſeine Praxis aufgab, ſiedelte
das Ehepaar nach dem badiſchen
Schwarzwaldſtädtchen Hauſach über,
nahm aber während der Winter-
monate ſeinen Wohnſitz häufig in Ber-
lin, wohin dann die Schriftſtellerin
auch 1903 überſiedelte.

S:

Kaiſer-
Hymne, 1871. ‒ Feſtſpiel der Muſen
(zur Feier der Wiedergeneſung des
Kaiſers), 1878. ‒ Chlodoſinda (Tr.),
1886. ‒ Auch ein Hohenzoller (Vaterl.
Schſp.), 1892. — Sie † 1911 in Berlin.

*Matthies, Karl,

geboren am 10.
Juni 1877 in Berlin, wurde nach Be-
ſuch der Gemeindeſchule Buchdrucker,
und wenn er dieſem Berufe auch keine
beſondere Neigung entgegenbrachte,
ſo hielt er doch elf Jahre darin aus.
1902 ſiedelte er mit der von den Ge-
brüdern Hart (ſ. d.!) ins Leben ge-
rufenen Zeitſchrift „Die neue Gemein-
ſchaft‟ nach Schlachtenſee über, lebte
ſpäter als Schriftſteller in Berlin,
auf Schloß Neuenburg in Oldenburg
und Offenbach a. Main und iſt ſeit
Oktbr. 1905 Redakteur der „Monats-
hefte für graphiſches Kunſtgewerbe‟
in Berlin (Rixdorf).

S:

Walpurgis.
Am Quell der Zeiten (Ge., mit Eugen
Barnick und Johannes Mein), 1902.
‒ Küſſe und Einſamkeiten (Lr.), 1907.

*Matthies, Paul,

wurde am 25.
März 1848 zu Kroſſen a. d. Oder ge-
boren, kam bald darauf nach Berlin,
beſuchte hier bis zu ſeinem 17. Jahre
das Gymnaſium und trat dann als
Lehrling in ein Samt- und Seiden-
warengeſchäft. Bald nach Beendigung
ſeiner Lehrzeit zwang ihn eine Lungen-
krankheit, den Kaufmannsſtand auf-
zugeben. Er wurde Gelegenheitsdich-
ter u. Schriftſteller u. lebte als ſolcher

*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/392>, abgerufen am 26.02.2025.