Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Don den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] Blöder
magen/
Geibsucht/
versteckte
monatli-
che reini-
gung der
Weiber.
den blöden Magen/ vertreibt die Gelbsucht/
(wenn kein Fieber sich erzeigt) benimt das
Hertzklopffen/ so den Weibern von verhal-
tung ihrer monatlichen Reinigung her-
komt/ die dieses Kraut befürderet/ derglei-
chen würckung verrichtet es/ so man das
frische junge Kraut im Salat gebraucht.
Nicolaus Agerius schreibt/ daß die Frantzosen
es in die Eyer-kuchen bachen/ und gebens
den Weibern zu essen/ welchen die monatli-
che Reinigung zu wenig fließt.

Versteckte
Nachge
burt.

Ringelblumen und Kraut gedörrt/ ange-
zündet/ und den Rauch von unden auff em-
pfangen/ befürdert die Nachgeburt.

Gelb Haar
zu machen.

Die blumen mit laugen gesotten/ macht
ein gelb haar.

Verstopffte
Leber und
Mutter/
versteckter
monatli-
cher Wei-
ber-fluß.

Das in den Apothecken zubereitete Rin-
gelblumen-saltz eröffnet die verstopffte Leber
und Mutter/ dienet wider die Gelbsucht/
und befurdert den monatlichen Weiberfluß/
so man 10. gran davon in seinem destillier-
ten wasser etliche mahl einnimt.

Die mit Branntenwein davon außge-
zogene Essentz/ und darauff gemachtes oder
erdickertes Extract, auff 12. 15. biß 20. tropf-
fen oder gran übers mahl eingenommen/
dienet in allen bereits angezogenen auch
folgenden Kranckheiten fürtrefflich wol.

Hitzige
Fieber.

Der Ringelblumen-eßig wird wie der Ro-
sen-eßig gemacht/ ist dienlich in den hitzigen
Fiebern/ so man leinene tüchlein darin netzt
und sie auff die Pulß-adern der Händen
und die Fußsolen bindet.

Wartzen.

Wenn man die Ringelblumen an die
Wartzen reibt/ daß sie feucht werden/ als-
denn mit Pferd-harn abwäscht/ von sich
selbst trocknen läßt/ und solches drey oder
viermal verrichtet/ fallen die Wartzen hin-
weg/ wie solches Frid. Hoffmannus in Clave
pharmac. Schroeder. p. m. 428.
berichtet.

Nachge-
burt/ weis-
ser Weiber-
fluß/ würm
Gelbsucht.

Joachim. Camerarius in Hort. med. p. m. 33.
lobet den dampff von der Ringelblumen zu
beförderung der Nachgeburt/ die in dem o-
fen gedörrte blätter wider den weissen Wei-
berfluß/ den samen für die Würm/ und den
von dem Kraut und blumen gekochten tranck
für die Gelbsucht.

Verstopf-
fung der
Leber/
Gelbsucht/
versteckte
reinigung
der weiber
Pest.

Das destillierte Ringelblumen-wasser ist
gut wider die Verstopffung der Leber/ dar-
von die Gelbsucht verursacht wird/ beför-
dert die versteckte Reinigung der Weiber/
und dienet wider die Pestilentz/ so man dar-
von nach belieben 3. oder vier loth trincket.



CAPUT CXXVI.
Scorpionkraut. Scorpioides.
Namen.

SCorpionkraut heißt Lateinisch/ Scor-
pioides Matth. Telephium Scorpioides,
J. B. Telephium Dioscoridis, s. Scorpio-
ides ob siliquarum similitudinem, C. B. Item,
Scorpioides Portulacae folio, Ejusd. Joh. Rajus

mischet dieß Kräutlein unter die Kleeblatt.

Gestalt.

Scorpionkraut ist ein kleines Kräutlein/
stoßt viel stengelein von einer wurtzel/ an der-
selbigen stehen je drey blätter beysammen|/
ein gesätz über dem andern/ und zimlich weit
von einander/ an den gipffeln bringt es schot-
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Scorpionkraut. Scorpioides
Matth.

ten/ die sind mit vielen knoden zusammen
gepackt und gebogen/ anzusehen wie ein
Scorpion-schwantz/ daher es auch den na-
men Scorpionkraut bekommen. Die wur-
tzel ist dünn/ weiß und vielfaltig. Dieses
Kraut ist warm und trocken. Gestossen undScorpion-
stich.

auffgelegt heilet den stich des Scorpions.



CAPUT CXXVII.
[Abbildung] Grosse Krebsblum. Heliotropium
majus.


Namen.
H h h h h h

Don den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] Bloͤder
magen/
Geibſucht/
verſteckte
monatli-
che reini-
gung der
Weiber.
den bloͤden Magen/ vertreibt die Gelbſucht/
(wenn kein Fieber ſich erzeigt) benimt das
Hertzklopffen/ ſo den Weibern von verhal-
tung ihrer monatlichen Reinigung her-
komt/ die dieſes Kraut befuͤrderet/ derglei-
chen wuͤrckung verꝛichtet es/ ſo man das
friſche junge Kraut im Salat gebraucht.
Nicolaus Agerius ſchreibt/ daß die Frantzoſen
es in die Eyer-kuchen bachen/ und gebens
den Weibern zu eſſen/ welchen die monatli-
che Reinigung zu wenig fließt.

Verſteckte
Nachge
burt.

Ringelblumen und Kraut gedoͤrꝛt/ ange-
zuͤndet/ und den Rauch von unden auff em-
pfangen/ befuͤrdert die Nachgeburt.

Gelb Haar
zu machen.

Die blumen mit laugen geſotten/ macht
ein gelb haar.

Verſtopffte
Leber und
Mutter/
verſteckter
monatli-
cher Wei-
ber-fluß.

Das in den Apothecken zubereitete Rin-
gelblumen-ſaltz eroͤffnet die verſtopffte Leber
und Mutter/ dienet wider die Gelbſucht/
und befurdert den monatlichen Weiberfluß/
ſo man 10. gran davon in ſeinem deſtillier-
ten waſſer etliche mahl einnimt.

Die mit Branntenwein davon außge-
zogene Eſſentz/ und darauff gemachtes oder
erdickertes Extract, auff 12. 15. biß 20. tropf-
fen oder gran uͤbers mahl eingenommen/
dienet in allen bereits angezogenen auch
folgenden Kranckheiten fuͤrtrefflich wol.

Hitzige
Fieber.

Der Ringelblumen-eßig wird wie der Ro-
ſen-eßig gemacht/ iſt dienlich in den hitzigen
Fiebern/ ſo man leinene tuͤchlein darin netzt
und ſie auff die Pulß-adern der Haͤnden
und die Fußſolen bindet.

Wartzen.

Wenn man die Ringelblumen an die
Wartzen reibt/ daß ſie feucht werden/ als-
denn mit Pferd-harn abwaͤſcht/ von ſich
ſelbſt trocknen laͤßt/ und ſolches drey oder
viermal verꝛichtet/ fallen die Wartzen hin-
weg/ wie ſolches Frid. Hoffmannus in Clave
pharmac. Schrœder. p. m. 428.
berichtet.

Nachge-
burt/ weiſ-
ſeꝛ Weiber-
fluß/ wuͤrm
Gelbſucht.

Joachim. Camerarius in Hort. med. p. m. 33.
lobet den dampff von der Ringelblumen zu
befoͤrderung der Nachgeburt/ die in dem o-
fen gedoͤrꝛte blaͤtter wider den weiſſen Wei-
berfluß/ den ſamen fuͤr die Wuͤrm/ und den
von dem Kraut und blumen gekochten tranck
fuͤr die Gelbſucht.

Verſtopf-
fung der
Leber/
Gelbſucht/
verſteckte
reinigung
der weiber
Peſt.

Das deſtillierte Ringelblumen-waſſer iſt
gut wider die Verſtopffung der Leber/ dar-
von die Gelbſucht verurſacht wird/ befoͤr-
dert die verſteckte Reinigung der Weiber/
und dienet wider die Peſtilentz/ ſo man dar-
von nach belieben 3. oder vier loth trincket.



CAPUT CXXVI.
Scorpionkraut. Scorpioides.
Namen.

SCorpionkraut heißt Lateiniſch/ Scor-
pioides Matth. Telephium Scorpioides,
J. B. Telephium Dioſcoridis, ſ. Scorpio-
ides ob ſiliquarum ſimilitudinem, C. B. Item,
Scorpioides Portulacæ folio, Ejuſd. Joh. Rajus

miſchet dieß Kraͤutlein unter die Kleeblatt.

Geſtalt.

Scorpionkraut iſt ein kleines Kraͤutlein/
ſtoßt viel ſtengelein von einer wurtzel/ an der-
ſelbigen ſtehen je drey blaͤtter beyſammen|/
ein geſaͤtz uͤber dem andern/ und zimlich weit
von einander/ an den gipffeln bringt es ſchot-
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Scorpionkraut. Scorpioides
Matth.

ten/ die ſind mit vielen knoden zuſammen
gepackt und gebogen/ anzuſehen wie ein
Scorpion-ſchwantz/ daher es auch den na-
men Scorpionkraut bekommen. Die wur-
tzel iſt duͤnn/ weiß und vielfaltig. Dieſes
Kraut iſt warm und trocken. Geſtoſſen undScorpion-
ſtich.

auffgelegt heilet den ſtich des Scorpions.



CAPUT CXXVII.
[Abbildung] Groſſe Krebsblum. Heliotropium
majus.


Namen.
H h h h h h
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0993" n="977"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Don den Kra&#x0364;uteren.</hi></fw><lb/><cb/><note place="left">Blo&#x0364;der<lb/>
magen/<lb/>
Geib&#x017F;ucht/<lb/>
ver&#x017F;teckte<lb/>
monatli-<lb/>
che reini-<lb/>
gung der<lb/>
Weiber.</note>den blo&#x0364;den Magen/ vertreibt die Gelb&#x017F;ucht/<lb/>
(wenn kein Fieber &#x017F;ich erzeigt) benimt das<lb/>
Hertzklopffen/ &#x017F;o den Weibern von verhal-<lb/>
tung ihrer monatlichen Reinigung her-<lb/>
komt/ die die&#x017F;es Kraut befu&#x0364;rderet/ derglei-<lb/>
chen wu&#x0364;rckung ver&#xA75B;ichtet es/ &#x017F;o man das<lb/>
fri&#x017F;che junge Kraut im Salat gebraucht.<lb/><hi rendition="#aq">Nicolaus Agerius</hi> &#x017F;chreibt/ daß die Frantzo&#x017F;en<lb/>
es in die Eyer-kuchen bachen/ und gebens<lb/>
den Weibern zu e&#x017F;&#x017F;en/ welchen die monatli-<lb/>
che Reinigung zu wenig fließt.</p><lb/>
            <note place="left">Ver&#x017F;teckte<lb/>
Nachge<lb/>
burt.</note>
            <p>Ringelblumen und Kraut gedo&#x0364;r&#xA75B;t/ ange-<lb/>
zu&#x0364;ndet/ und den Rauch von unden auff em-<lb/>
pfangen/ befu&#x0364;rdert die Nachgeburt.</p><lb/>
            <note place="left">Gelb Haar<lb/>
zu machen.</note>
            <p>Die blumen mit laugen ge&#x017F;otten/ macht<lb/>
ein gelb haar.</p><lb/>
            <note place="left">Ver&#x017F;topffte<lb/>
Leber und<lb/>
Mutter/<lb/>
ver&#x017F;teckter<lb/>
monatli-<lb/>
cher Wei-<lb/>
ber-fluß.</note>
            <p>Das in den Apothecken zubereitete Rin-<lb/>
gelblumen-&#x017F;altz ero&#x0364;ffnet die ver&#x017F;topffte Leber<lb/>
und Mutter/ dienet wider die Gelb&#x017F;ucht/<lb/>
und befurdert den monatlichen Weiberfluß/<lb/>
&#x017F;o man 10. gran davon in &#x017F;einem de&#x017F;tillier-<lb/>
ten wa&#x017F;&#x017F;er etliche mahl einnimt.</p><lb/>
            <p>Die mit Branntenwein davon außge-<lb/>
zogene E&#x017F;&#x017F;entz/ und darauff gemachtes oder<lb/>
erdickertes <hi rendition="#aq">Extract,</hi> auff 12. 15. biß 20. tropf-<lb/>
fen oder gran u&#x0364;bers mahl eingenommen/<lb/>
dienet in allen bereits angezogenen auch<lb/>
folgenden Kranckheiten fu&#x0364;rtrefflich wol.</p><lb/>
            <note place="left">Hitzige<lb/>
Fieber.</note>
            <p>Der Ringelblumen-eßig wird wie der Ro-<lb/>
&#x017F;en-eßig gemacht/ i&#x017F;t dienlich in den hitzigen<lb/>
Fiebern/ &#x017F;o man leinene tu&#x0364;chlein darin netzt<lb/>
und &#x017F;ie auff die Pulß-adern der Ha&#x0364;nden<lb/>
und die Fuß&#x017F;olen bindet.</p><lb/>
            <note place="left">Wartzen.</note>
            <p>Wenn man die Ringelblumen an die<lb/>
Wartzen reibt/ daß &#x017F;ie feucht werden/ als-<lb/>
denn mit Pferd-harn abwa&#x0364;&#x017F;cht/ von &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t trocknen la&#x0364;ßt/ und &#x017F;olches drey oder<lb/>
viermal ver&#xA75B;ichtet/ fallen die Wartzen hin-<lb/>
weg/ wie &#x017F;olches <hi rendition="#aq">Frid. Hoffmannus in Clave<lb/>
pharmac. Schr&#x0153;der. p. m. 428.</hi> berichtet.</p><lb/>
            <note place="left">Nachge-<lb/>
burt/ wei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e&#xA75B; Weiber-<lb/>
fluß/ wu&#x0364;rm<lb/>
Gelb&#x017F;ucht.</note>
            <p><hi rendition="#aq">Joachim. Camerarius in Hort. med. p. m.</hi> 33.<lb/>
lobet den dampff von der Ringelblumen zu<lb/>
befo&#x0364;rderung der Nachgeburt/ die in dem o-<lb/>
fen gedo&#x0364;r&#xA75B;te bla&#x0364;tter wider den wei&#x017F;&#x017F;en Wei-<lb/>
berfluß/ den &#x017F;amen fu&#x0364;r die Wu&#x0364;rm/ und den<lb/>
von dem Kraut und blumen gekochten tranck<lb/>
fu&#x0364;r die Gelb&#x017F;ucht.</p><lb/>
            <note place="left">Ver&#x017F;topf-<lb/>
fung der<lb/>
Leber/<lb/>
Gelb&#x017F;ucht/<lb/>
ver&#x017F;teckte<lb/>
reinigung<lb/>
der weiber<lb/>
Pe&#x017F;t.</note>
            <p>Das de&#x017F;tillierte Ringelblumen-wa&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t<lb/>
gut wider die Ver&#x017F;topffung der Leber/ dar-<lb/>
von die Gelb&#x017F;ucht verur&#x017F;acht wird/ befo&#x0364;r-<lb/>
dert die ver&#x017F;teckte Reinigung der Weiber/<lb/>
und dienet wider die Pe&#x017F;tilentz/ &#x017F;o man dar-<lb/>
von nach belieben 3. oder vier loth trincket.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAPUT CXXVI</hi>.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Scorpionkraut.</hi> <hi rendition="#aq">Scorpioides.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Namen.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">S</hi>Corpionkraut heißt Lateini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Scor-<lb/>
pioides <hi rendition="#i">Matth.</hi> Telephium Scorpioides,<lb/><hi rendition="#i">J. B.</hi> Telephium Dio&#x017F;coridis, &#x017F;. Scorpio-<lb/>
ides ob &#x017F;iliquarum &#x017F;imilitudinem, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Item,<lb/>
Scorpioides Portulacæ folio, <hi rendition="#i">Eju&#x017F;d.</hi> Joh. Rajus</hi><lb/>
mi&#x017F;chet dieß Kra&#x0364;utlein unter die Kleeblatt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ge&#x017F;talt.</hi> </head><lb/>
            <p>Scorpionkraut i&#x017F;t ein kleines Kra&#x0364;utlein/<lb/>
&#x017F;toßt viel &#x017F;tengelein von einer wurtzel/ an der-<lb/>
&#x017F;elbigen &#x017F;tehen je drey bla&#x0364;tter bey&#x017F;ammen|/<lb/>
ein ge&#x017F;a&#x0364;tz u&#x0364;ber dem andern/ und zimlich weit<lb/>
von einander/ an den gipffeln bringt es &#x017F;chot-<lb/><cb/>
<figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Scorpionkraut.</hi><hi rendition="#aq">Scorpioides<lb/><hi rendition="#i">Matth.</hi></hi></hi></head><lb/></figure> ten/ die &#x017F;ind mit vielen knoden zu&#x017F;ammen<lb/>
gepackt und gebogen/ anzu&#x017F;ehen wie ein<lb/>
Scorpion-&#x017F;chwantz/ daher es auch den na-<lb/>
men Scorpionkraut bekommen. Die wur-<lb/>
tzel i&#x017F;t du&#x0364;nn/ weiß und vielfaltig. Die&#x017F;es<lb/>
Kraut i&#x017F;t warm und trocken. Ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en und<note place="right">Scorpion-<lb/>
&#x017F;tich.</note><lb/>
auffgelegt heilet den &#x017F;tich des Scorpions.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">CAPUT CXXVII.</hi> </hi> </head><lb/>
          <figure>
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Gro&#x017F;&#x017F;e Krebsblum.</hi> <hi rendition="#aq">Heliotropium<lb/>
majus.</hi> </hi> </head><lb/>
          </figure>
          <fw place="bottom" type="sig">H h h h h h</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Namen.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[977/0993] Don den Kraͤuteren. den bloͤden Magen/ vertreibt die Gelbſucht/ (wenn kein Fieber ſich erzeigt) benimt das Hertzklopffen/ ſo den Weibern von verhal- tung ihrer monatlichen Reinigung her- komt/ die dieſes Kraut befuͤrderet/ derglei- chen wuͤrckung verꝛichtet es/ ſo man das friſche junge Kraut im Salat gebraucht. Nicolaus Agerius ſchreibt/ daß die Frantzoſen es in die Eyer-kuchen bachen/ und gebens den Weibern zu eſſen/ welchen die monatli- che Reinigung zu wenig fließt. Bloͤder magen/ Geibſucht/ verſteckte monatli- che reini- gung der Weiber. Ringelblumen und Kraut gedoͤrꝛt/ ange- zuͤndet/ und den Rauch von unden auff em- pfangen/ befuͤrdert die Nachgeburt. Die blumen mit laugen geſotten/ macht ein gelb haar. Das in den Apothecken zubereitete Rin- gelblumen-ſaltz eroͤffnet die verſtopffte Leber und Mutter/ dienet wider die Gelbſucht/ und befurdert den monatlichen Weiberfluß/ ſo man 10. gran davon in ſeinem deſtillier- ten waſſer etliche mahl einnimt. Die mit Branntenwein davon außge- zogene Eſſentz/ und darauff gemachtes oder erdickertes Extract, auff 12. 15. biß 20. tropf- fen oder gran uͤbers mahl eingenommen/ dienet in allen bereits angezogenen auch folgenden Kranckheiten fuͤrtrefflich wol. Der Ringelblumen-eßig wird wie der Ro- ſen-eßig gemacht/ iſt dienlich in den hitzigen Fiebern/ ſo man leinene tuͤchlein darin netzt und ſie auff die Pulß-adern der Haͤnden und die Fußſolen bindet. Wenn man die Ringelblumen an die Wartzen reibt/ daß ſie feucht werden/ als- denn mit Pferd-harn abwaͤſcht/ von ſich ſelbſt trocknen laͤßt/ und ſolches drey oder viermal verꝛichtet/ fallen die Wartzen hin- weg/ wie ſolches Frid. Hoffmannus in Clave pharmac. Schrœder. p. m. 428. berichtet. Joachim. Camerarius in Hort. med. p. m. 33. lobet den dampff von der Ringelblumen zu befoͤrderung der Nachgeburt/ die in dem o- fen gedoͤrꝛte blaͤtter wider den weiſſen Wei- berfluß/ den ſamen fuͤr die Wuͤrm/ und den von dem Kraut und blumen gekochten tranck fuͤr die Gelbſucht. Das deſtillierte Ringelblumen-waſſer iſt gut wider die Verſtopffung der Leber/ dar- von die Gelbſucht verurſacht wird/ befoͤr- dert die verſteckte Reinigung der Weiber/ und dienet wider die Peſtilentz/ ſo man dar- von nach belieben 3. oder vier loth trincket. CAPUT CXXVI. Scorpionkraut. Scorpioides. Namen. SCorpionkraut heißt Lateiniſch/ Scor- pioides Matth. Telephium Scorpioides, J. B. Telephium Dioſcoridis, ſ. Scorpio- ides ob ſiliquarum ſimilitudinem, C. B. Item, Scorpioides Portulacæ folio, Ejuſd. Joh. Rajus miſchet dieß Kraͤutlein unter die Kleeblatt. Geſtalt. Scorpionkraut iſt ein kleines Kraͤutlein/ ſtoßt viel ſtengelein von einer wurtzel/ an der- ſelbigen ſtehen je drey blaͤtter beyſammen|/ ein geſaͤtz uͤber dem andern/ und zimlich weit von einander/ an den gipffeln bringt es ſchot- [Abbildung Scorpionkraut. Scorpioides Matth. ] ten/ die ſind mit vielen knoden zuſammen gepackt und gebogen/ anzuſehen wie ein Scorpion-ſchwantz/ daher es auch den na- men Scorpionkraut bekommen. Die wur- tzel iſt duͤnn/ weiß und vielfaltig. Dieſes Kraut iſt warm und trocken. Geſtoſſen und auffgelegt heilet den ſtich des Scorpions. Scorpion- ſtich. CAPUT CXXVII. [Abbildung Groſſe Krebsblum. Heliotropium majus. ] Namen. H h h h h h

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/993
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 977. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/993>, abgerufen am 21.12.2024.