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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Fünffte Buch/
[Spaltenumbruch] gifftig hitziges Fieber/ Ohnmachten/ und
schmerhaf-
te kranck-
heiten/
mangel
des schlafs.
keine schlaffsucht sich erzeiget. Sie stillen den
schmertzen in allen Kranckheiten/ und ver-
ursachen ohn einige schwächung der Natur
ein sanfften Schlaff. Man nimt auff ein-
mal nur ein Pilulein/ so ein gran wiget.

Von diesem Opio wäre noch viel zu
schreiben/ und sonderlich von allerhand
schönen darauß gemachten Artzney-mittlen/
weilen aber gefährlich mit dem gebrauch
Opii schäd-
lichkeit.
deroselben umbzugehen/ als halte ich besser
seyn/ solche stillschweigend zu übergehen/ denn
dergleichen zweyschneidig Schwert/ denen
in der Artzney schlecht erfahrenen Leuten in
die hand zu geben: denn ob gleich gemelte
Artzneyen in Schmertzen/ Husten/ Bauch-
grimmen/ Schlafflosigkeit/ und etlichen
anderen Kranckheiten fürtreffliche würckun-
gen thun können/ so sind sie hingegen in
anderen zufällen ein lauteres Gifft: wie
denn heut alle vernünfftigen und wolerfah-
renen Practici diesen Magsamen-safft in fol-
genden Kranckheiten höchstens verbieten/
als da sind Schlagflüß/ Fallende Sucht/
Schwindel/ Schlaffsucht/ schwache Ge-
dächtnuß/ Lahmheit/ Contractur/ Seiten-
stich/ Ohnmachten/ Hertzklopffen/ schwach
Gesicht/ Taubsucht/ schlecht Gehör/ Eng-
brüstigkeit vom Schleim der Brust/ Keh-
len-entzündung/ Kinder-pocken/ Hitzig-und
Flecken-Fieber/ Wassersucht/ und viel
andere mehr. Bey den Kinderen/ jungen
Knaben und Mägdlein soll man des Opii
gäntzlich müssig gehen.



CAPUT XLVI.
[Abbildung] Kornrosen. Papaver erraticum.
Namen.

KOrnrosen heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Papaver erraticum,
Papaver fluidum, Papaver rubrum.
[Spaltenumbruch] Papaver erraticum majus, [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt], Dioscor. Theo-
phr. & Plinio, C. B. erraticum rubrum campe-
stre, J. B.
Jtaliänisch/ Papavero salvatico, Pa-
pavero del la biada, Papavero di campo.
Fran-
tzösisch/ Pavot sauvage, Pavot de ble, Coque-
ricoq, Pavot de champs.
Spanisch/ Amapola.
Papola.
Englisch/ Wild redde popie. Dänisch/
Vild valmue. Niderländisch/ Rooden huel/
Korenroosee. Jn Teutscher Sprach heissen
sie auch Klapperrosen/ Feldmagsamen und
Grindmagen.

Gestalt.

Die Kornrose wächßt auff dem Feld/
beynahe in allen Früchten/ und bißweilen in
so grosser menge/ daß auch das gantze Feld
anzufehen ist/ als wäre es mit diesen Rosen
überzogen. Man findet sie vom Mäyen an
biß in den Herbst. Gewinnet dünne/ runde/
gerade stengel und äste/ die sind gantz rauch
und haarig/ elen-hoch/ hat blätter wie der
weisse Gartensenff/ tieff zerspalten/ doch
länger und raucher: der knopff am stengel
ist mit zweyen grawen härigen Häutlein
beschlossen/ so bald die blum herfür wil/ fal-
len diese häutlein von einander/ und schlägt
also die schöne rothe Blum oder Rose her-
für. Die blätter an dieser blumen fallen ab/
alßdenn erscheinet ein länglichter knospen/
rings umbher mit schwartzem Haar besetzt.
Jn demselbigen findet man Samen/ an der
farb ein wenig braun/ und am geschmack
etwas bitter. Die wurtzel ist fingers dick/
weiß/ etwan gelb/ mit vielen nebenwurtzeln
gezieret und bitter. Sie wird von etlichen in
die grössere und kleinere Klapperrosen un-
terschieden.

Carolus Clusius hat Camerarium berichtet/
daß er die Kornrosen mit gefüllten Blumen
ohngefehr in einem Acker zwischen den
Früchten angetroffen habe. Sie wird gar
selten mit einer weissen Blumen gefunden.
Auff den Pyrenäischen Gebürgen kommet
sie mit einer grossen/ einfachen/ vier-blätti-
gen und gelben Blumen herfür/ wie solches
Casparus Bauhinus in prodromo Theatri Bo-
tanici lib. 5. cap.
3. berichtet.

Eigenschafft.

Die Kornrosen sind kalter Natur biß in
dritten grad: haben ein scharfflicht-bitteres
flüchtiges saltz mit balsamisch-ölichtem ver-
mischt/ davon die eigenschafft entstehet zu
linderen/ zu eröffnen/ schmertzen zu stillen/
Husten zu zertheilen/ schlaff zu bringen.

Gebrauch.

Zu Trient in Tyrol pflegen die Bauren
die ersten blätter der Kornrosen wie ein ge-
müß zu sieden/ vermischen Käß und Butter
darunder und gebrauchen es also zur speiß.

Wider den Seiten-stich ein bewährtesSeiten-
stich.

mittel: Nim Kornrosen-blumen/ Krebs-
stein/ Eberzahn/ Hechtküfel/ Bersigstein/
Cardobenedicten-samen jedes ein quintl.
stosse alles zu einem reinen pulver/ davon
gibe dem jenigen welcher vom Seiten-stich
angegriffen worden/ nach vorhergegange-
ner Aderlässe/ auff dem Arm der krancken
seiten/ etliche mahl ein halb quintlein in ei-
nem Trunck Scabiosen-wasser ein.

Ein handvoll Kornrosen in einer maß
weissen Wein gesotten/ und darvon getrun-

cken/

Das Fuͤnffte Buch/
[Spaltenumbruch] gifftig hitziges Fieber/ Ohnmachten/ und
ſchmerhaf-
te kranck-
heiten/
mangel
des ſchlafs.
keine ſchlaffſucht ſich erzeiget. Sie ſtillen den
ſchmertzen in allen Kranckheiten/ und ver-
urſachen ohn einige ſchwaͤchung der Natur
ein ſanfften Schlaff. Man nimt auff ein-
mal nur ein Pilulein/ ſo ein gran wiget.

Von dieſem Opio waͤre noch viel zu
ſchreiben/ und ſonderlich von allerhand
ſchoͤnen darauß gemachten Artzney-mittlen/
weilen aber gefaͤhrlich mit dem gebrauch
Opii ſchaͤd-
lichkeit.
deroſelben umbzugehen/ als halte ich beſſer
ſeyn/ ſolche ſtillſchweigend zu uͤbergehen/ deñ
dergleichen zweyſchneidig Schwert/ denen
in der Artzney ſchlecht erfahrenen Leuten in
die hand zu geben: denn ob gleich gemelte
Artzneyen in Schmertzen/ Huſten/ Bauch-
grimmen/ Schlaffloſigkeit/ und etlichen
anderen Kranckheiten fuͤrtreffliche wuͤrckun-
gen thun koͤnnen/ ſo ſind ſie hingegen in
anderen zufaͤllen ein lauteres Gifft: wie
denn heut alle vernuͤnfftigen und wolerfah-
renen Practici dieſen Magſamen-ſafft in fol-
genden Kranckheiten hoͤchſtens verbieten/
als da ſind Schlagfluͤß/ Fallende Sucht/
Schwindel/ Schlaffſucht/ ſchwache Ge-
daͤchtnuß/ Lahmheit/ Contractur/ Seiten-
ſtich/ Ohnmachten/ Hertzklopffen/ ſchwach
Geſicht/ Taubſucht/ ſchlecht Gehoͤr/ Eng-
bruͤſtigkeit vom Schleim der Bruſt/ Keh-
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Flecken-Fieber/ Waſſerſucht/ und viel
andere mehr. Bey den Kinderen/ jungen
Knaben und Maͤgdlein ſoll man des Opii
gaͤntzlich muͤſſig gehen.



CAPUT XLVI.
[Abbildung] Kornroſen. Papaver erraticum.
Namen.

KOrnroſen heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Papaver erraticum,
Papaver fluidum, Papaver rubrum.
[Spaltenumbruch] Papaver erraticum majus, [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt], Dioſcor. Theo-
phr. & Plinio, C. B. erraticum rubrum campe-
ſtre, J. B.
Jtaliaͤniſch/ Papavero ſalvatico, Pa-
pavero del la biada, Papavero di campo.
Fran-
tzoͤſiſch/ Pavot ſauvage, Pavot de blé, Coque-
ricoq, Pavot de champs.
Spaniſch/ Amapola.
Papola.
Engliſch/ Wild redde popie. Daͤniſch/
Vild valmue. Niderlaͤndiſch/ Rooden huel/
Korenrooſee. Jn Teutſcher Sprach heiſſen
ſie auch Klapperꝛoſen/ Feldmagſamen und
Grindmagen.

Geſtalt.

Die Kornroſe waͤchßt auff dem Feld/
beynahe in allen Fruͤchten/ und bißweilen in
ſo groſſer menge/ daß auch das gantze Feld
anzufehen iſt/ als waͤre es mit dieſen Roſen
uͤberzogen. Man findet ſie vom Maͤyen an
biß in den Herbſt. Gewinnet duͤnne/ runde/
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und haarig/ elen-hoch/ hat blaͤtter wie der
weiſſe Gartenſenff/ tieff zerſpalten/ doch
laͤnger und raucher: der knopff am ſtengel
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len dieſe haͤutlein von einander/ und ſchlaͤgt
alſo die ſchoͤne rothe Blum oder Roſe her-
fuͤr. Die blaͤtter an dieſer blumen fallen ab/
alßdenn erſcheinet ein laͤnglichter knoſpen/
rings umbher mit ſchwartzem Haar beſetzt.
Jn demſelbigen findet man Samen/ an der
farb ein wenig braun/ und am geſchmack
etwas bitter. Die wurtzel iſt fingers dick/
weiß/ etwan gelb/ mit vielen nebenwurtzeln
gezieret und bitter. Sie wird von etlichen in
die groͤſſere und kleinere Klapperꝛoſen un-
terſchieden.

Carolus Cluſius hat Camerarium berichtet/
daß er die Kornroſen mit gefuͤllten Blumen
ohngefehr in einem Acker zwiſchen den
Fruͤchten angetroffen habe. Sie wird gar
ſelten mit einer weiſſen Blumen gefunden.
Auff den Pyrenaͤiſchen Gebuͤrgen kommet
ſie mit einer groſſen/ einfachen/ vier-blaͤtti-
gen und gelben Blumen herfuͤr/ wie ſolches
Caſparus Bauhinus in prodromo Theatri Bo-
tanici lib. 5. cap.
3. berichtet.

Eigenſchafft.

Die Kornroſen ſind kalter Natur biß in
dritten grad: haben ein ſcharfflicht-bitteres
fluͤchtiges ſaltz mit balſamiſch-oͤlichtem ver-
miſcht/ davon die eigenſchafft entſtehet zu
linderen/ zu eroͤffnen/ ſchmertzen zu ſtillen/
Huſten zu zertheilen/ ſchlaff zu bringen.

Gebrauch.

Zu Trient in Tyrol pflegen die Bauren
die erſten blaͤtter der Kornroſen wie ein ge-
muͤß zu ſieden/ vermiſchen Kaͤß und Butter
darunder und gebrauchen es alſo zur ſpeiß.

Wider den Seiten-ſtich ein bewaͤhrtesSeiten-
ſtich.

mittel: Nim Kornroſen-blumen/ Krebs-
ſtein/ Eberzahn/ Hechtkuͤfel/ Berſigſtein/
Cardobenedicten-ſamen jedes ein quintl.
ſtoſſe alles zu einem reinen pulver/ davon
gibe dem jenigen welcher vom Seiten-ſtich
angegriffen worden/ nach vorhergegange-
ner Aderlaͤſſe/ auff dem Arm der krancken
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nem Trunck Scabioſen-waſſer ein.

Ein handvoll Kornroſen in einer maß
weiſſen Wein geſotten/ und darvon getrun-

cken/
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[882/0898] Das Fuͤnffte Buch/ gifftig hitziges Fieber/ Ohnmachten/ und keine ſchlaffſucht ſich erzeiget. Sie ſtillen den ſchmertzen in allen Kranckheiten/ und ver- urſachen ohn einige ſchwaͤchung der Natur ein ſanfften Schlaff. Man nimt auff ein- mal nur ein Pilulein/ ſo ein gran wiget. ſchmerhaf- te kranck- heiten/ mangel des ſchlafs. Von dieſem Opio waͤre noch viel zu ſchreiben/ und ſonderlich von allerhand ſchoͤnen darauß gemachten Artzney-mittlen/ weilen aber gefaͤhrlich mit dem gebrauch deroſelben umbzugehen/ als halte ich beſſer ſeyn/ ſolche ſtillſchweigend zu uͤbergehen/ deñ dergleichen zweyſchneidig Schwert/ denen in der Artzney ſchlecht erfahrenen Leuten in die hand zu geben: denn ob gleich gemelte Artzneyen in Schmertzen/ Huſten/ Bauch- grimmen/ Schlaffloſigkeit/ und etlichen anderen Kranckheiten fuͤrtreffliche wuͤrckun- gen thun koͤnnen/ ſo ſind ſie hingegen in anderen zufaͤllen ein lauteres Gifft: wie denn heut alle vernuͤnfftigen und wolerfah- renen Practici dieſen Magſamen-ſafft in fol- genden Kranckheiten hoͤchſtens verbieten/ als da ſind Schlagfluͤß/ Fallende Sucht/ Schwindel/ Schlaffſucht/ ſchwache Ge- daͤchtnuß/ Lahmheit/ Contractur/ Seiten- ſtich/ Ohnmachten/ Hertzklopffen/ ſchwach Geſicht/ Taubſucht/ ſchlecht Gehoͤr/ Eng- bruͤſtigkeit vom Schleim der Bruſt/ Keh- len-entzuͤndung/ Kinder-pocken/ Hitzig-und Flecken-Fieber/ Waſſerſucht/ und viel andere mehr. Bey den Kinderen/ jungen Knaben und Maͤgdlein ſoll man des Opii gaͤntzlich muͤſſig gehen. Opii ſchaͤd- lichkeit. CAPUT XLVI. [Abbildung Kornroſen. Papaver erraticum. ] Namen. KOrnroſen heißt Griechiſch/ _ _. Lateiniſch/ Papaver erraticum, Papaver fluidum, Papaver rubrum. Papaver erraticum majus, _, Dioſcor. Theo- phr. & Plinio, C. B. erraticum rubrum campe- ſtre, J. B. Jtaliaͤniſch/ Papavero ſalvatico, Pa- pavero del la biada, Papavero di campo. Fran- tzoͤſiſch/ Pavot ſauvage, Pavot de blé, Coque- ricoq, Pavot de champs. Spaniſch/ Amapola. Papola. Engliſch/ Wild redde popie. Daͤniſch/ Vild valmue. Niderlaͤndiſch/ Rooden huel/ Korenrooſee. Jn Teutſcher Sprach heiſſen ſie auch Klapperꝛoſen/ Feldmagſamen und Grindmagen. Geſtalt. Die Kornroſe waͤchßt auff dem Feld/ beynahe in allen Fruͤchten/ und bißweilen in ſo groſſer menge/ daß auch das gantze Feld anzufehen iſt/ als waͤre es mit dieſen Roſen uͤberzogen. Man findet ſie vom Maͤyen an biß in den Herbſt. Gewinnet duͤnne/ runde/ gerade ſtengel und aͤſte/ die ſind gantz rauch und haarig/ elen-hoch/ hat blaͤtter wie der weiſſe Gartenſenff/ tieff zerſpalten/ doch laͤnger und raucher: der knopff am ſtengel iſt mit zweyen grawen haͤrigen Haͤutlein beſchloſſen/ ſo bald die blum herfuͤr wil/ fal- len dieſe haͤutlein von einander/ und ſchlaͤgt alſo die ſchoͤne rothe Blum oder Roſe her- fuͤr. Die blaͤtter an dieſer blumen fallen ab/ alßdenn erſcheinet ein laͤnglichter knoſpen/ rings umbher mit ſchwartzem Haar beſetzt. Jn demſelbigen findet man Samen/ an der farb ein wenig braun/ und am geſchmack etwas bitter. Die wurtzel iſt fingers dick/ weiß/ etwan gelb/ mit vielen nebenwurtzeln gezieret und bitter. Sie wird von etlichen in die groͤſſere und kleinere Klapperꝛoſen un- terſchieden. Carolus Cluſius hat Camerarium berichtet/ daß er die Kornroſen mit gefuͤllten Blumen ohngefehr in einem Acker zwiſchen den Fruͤchten angetroffen habe. Sie wird gar ſelten mit einer weiſſen Blumen gefunden. Auff den Pyrenaͤiſchen Gebuͤrgen kommet ſie mit einer groſſen/ einfachen/ vier-blaͤtti- gen und gelben Blumen herfuͤr/ wie ſolches Caſparus Bauhinus in prodromo Theatri Bo- tanici lib. 5. cap. 3. berichtet. Eigenſchafft. Die Kornroſen ſind kalter Natur biß in dritten grad: haben ein ſcharfflicht-bitteres fluͤchtiges ſaltz mit balſamiſch-oͤlichtem ver- miſcht/ davon die eigenſchafft entſtehet zu linderen/ zu eroͤffnen/ ſchmertzen zu ſtillen/ Huſten zu zertheilen/ ſchlaff zu bringen. Gebrauch. Zu Trient in Tyrol pflegen die Bauren die erſten blaͤtter der Kornroſen wie ein ge- muͤß zu ſieden/ vermiſchen Kaͤß und Butter darunder und gebrauchen es alſo zur ſpeiß. Wider den Seiten-ſtich ein bewaͤhrtes mittel: Nim Kornroſen-blumen/ Krebs- ſtein/ Eberzahn/ Hechtkuͤfel/ Berſigſtein/ Cardobenedicten-ſamen jedes ein quintl. ſtoſſe alles zu einem reinen pulver/ davon gibe dem jenigen welcher vom Seiten-ſtich angegriffen worden/ nach vorhergegange- ner Aderlaͤſſe/ auff dem Arm der krancken ſeiten/ etliche mahl ein halb quintlein in ei- nem Trunck Scabioſen-waſſer ein. Seiten- ſtich. Ein handvoll Kornroſen in einer maß weiſſen Wein geſotten/ und darvon getrun- cken/

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 882. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/898>, abgerufen am 21.11.2024.