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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Gelb Presilgenholtz. Cotinus Plinii,
den oberen Theilen der Zweigen kombt ein
langer haarrichter Busch herfür/ darinnen
[Spaltenumbruch] erscheinen in harten Schaalen etliche gelb-
lichte/ flache und fast drey-eckichte Säm-
lein/ so gering/ daß man sie kaum zerschnei-
den kan. Die bleiche und subtile Blüht er-
scheint im Meyen und Brachmonat/ man
nennet es wegen der Gleichheit und des Nu-
tzens gelb Presilgenholtz/ und in Ungaren
Farblauff. Es wachst viel umb Trient/
Verona und anderen Orten in Jtalien/ in-
sonderheit aber auff dem Berg Apennino.
Wird auch in Oesterreich/ Ungaren/ Böh-
men und Franckreich in den hohen Wälden
gefunden.

Eigenschafft.

Dieser Baum hat viel herbe/ saurlichte/
gesaltzene und irrdische Theilen/ dannenher
er zusammenziehen/ erdickeren und stopffen
kan.

Gebrauch.

Jn der Artzney braucht man dieses Ge-
wächses wenig/ doch mag das gesottene
Wasser/ darinnen die Blätter dieses BaumsMund-
und Hals-
Geschwär.
Mandlen-
Geschwulst

gekochet worden/ zum Mund-spülen/ und
gurgelen in den Mund und Hals-Geschwä-
ren/ auch Geschwulsten der Mandlen wohl
dienen.

Die Färber aber brauchen die Wurtzen
desselben/ und färben die Tücher fewrroth
damit. Mit der Rinden des Baums aber
können sie gelb färben. Die Gerwer bedie-
nen sich der Blätteren und Aestlein/ ihr Lä-
der damit zu säuberen.



CAPUT XXVI.
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Dactel-Baum. Palma.
Namen.

DActelbaum/ oder Palmbaum heißt
Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Pal-
ma.
Jtaliänisch/ Dattero, Albe-
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Palma enascens.
Diese Fi-
gur zeigt
an/ wie die
Dacteln
erstlich auß
dem Kern
unter sich/
und dar-
nach erst
in die Hö-
he wachsen.

ro di Datteri. Frantzösisch/ Arbre de Dattes,
Palme, Dattier, Palmier.
Spanisch/ Palma.
Englisch/ Palmtree/ Datetree. Nider-
ländisch/ Palmboom/ Dattelboom.

Dacteln

Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Gelb Preſilgenholtz. Cotinus Plinii,
den oberen Theilen der Zweigen kombt ein
langer haarꝛichter Buſch herfuͤr/ darinnen
[Spaltenumbruch] erſcheinen in harten Schaalen etliche gelb-
lichte/ flache und faſt drey-eckichte Saͤm-
lein/ ſo gering/ daß man ſie kaum zerſchnei-
den kan. Die bleiche und ſubtile Bluͤht er-
ſcheint im Meyen und Brachmonat/ man
nennet es wegen der Gleichheit und des Nu-
tzens gelb Preſilgenholtz/ und in Ungaren
Farblauff. Es wachſt viel umb Trient/
Verona und anderen Orten in Jtalien/ in-
ſonderheit aber auff dem Berg Apennino.
Wird auch in Oeſterꝛeich/ Ungaren/ Boͤh-
men und Franckreich in den hohen Waͤlden
gefunden.

Eigenſchafft.

Dieſer Baum hat viel herbe/ ſaurlichte/
geſaltzene und irꝛdiſche Theilen/ dannenher
er zuſammenziehen/ erdickeren und ſtopffen
kan.

Gebrauch.

Jn der Artzney braucht man dieſes Ge-
waͤchſes wenig/ doch mag das geſottene
Waſſer/ darinnen die Blaͤtter dieſes BaumsMund-
und Hals-
Geſchwaͤr.
Mandlen-
Geſchwulſt

gekochet worden/ zum Mund-ſpuͤlen/ und
gurgelen in den Mund und Hals-Geſchwaͤ-
ren/ auch Geſchwulſten der Mandlen wohl
dienen.

Die Faͤrber aber brauchen die Wurtzen
deſſelben/ und faͤrben die Tuͤcher fewrꝛoth
damit. Mit der Rinden des Baums aber
koͤnnen ſie gelb faͤrben. Die Gerwer bedie-
nen ſich der Blaͤtteren und Aeſtlein/ ihr Laͤ-
der damit zu ſaͤuberen.



CAPUT XXVI.
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Dactel-Baum. Palma.
Namen.

DActelbaum/ oder Palmbaum heißt
Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Pal-
ma.
Jtaliaͤniſch/ Dattero, Albe-
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Palma enaſcens.
Dieſe Fi-
gur zeigt
an/ wie die
Dacteln
erſtlich auß
dem Kern
unter ſich/
und dar-
nach erſt
in die Hoͤ-
he wachſen.

ro di Datteri. Frantzoͤſiſch/ Arbre de Dattes,
Palme, Dattier, Palmier.
Spaniſch/ Palma.
Engliſch/ Palmtree/ Datetree. Nider-
laͤndiſch/ Palmboom/ Dattelboom.

Dacteln
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[62/0078] Das Erſte Buch/ [Abbildung Gelb Preſilgenholtz. Cotinus Plinii, ] den oberen Theilen der Zweigen kombt ein langer haarꝛichter Buſch herfuͤr/ darinnen erſcheinen in harten Schaalen etliche gelb- lichte/ flache und faſt drey-eckichte Saͤm- lein/ ſo gering/ daß man ſie kaum zerſchnei- den kan. Die bleiche und ſubtile Bluͤht er- ſcheint im Meyen und Brachmonat/ man nennet es wegen der Gleichheit und des Nu- tzens gelb Preſilgenholtz/ und in Ungaren Farblauff. Es wachſt viel umb Trient/ Verona und anderen Orten in Jtalien/ in- ſonderheit aber auff dem Berg Apennino. Wird auch in Oeſterꝛeich/ Ungaren/ Boͤh- men und Franckreich in den hohen Waͤlden gefunden. Eigenſchafft. Dieſer Baum hat viel herbe/ ſaurlichte/ geſaltzene und irꝛdiſche Theilen/ dannenher er zuſammenziehen/ erdickeren und ſtopffen kan. Gebrauch. Jn der Artzney braucht man dieſes Ge- waͤchſes wenig/ doch mag das geſottene Waſſer/ darinnen die Blaͤtter dieſes Baums gekochet worden/ zum Mund-ſpuͤlen/ und gurgelen in den Mund und Hals-Geſchwaͤ- ren/ auch Geſchwulſten der Mandlen wohl dienen. Mund- und Hals- Geſchwaͤr. Mandlen- Geſchwulſt Die Faͤrber aber brauchen die Wurtzen deſſelben/ und faͤrben die Tuͤcher fewrꝛoth damit. Mit der Rinden des Baums aber koͤnnen ſie gelb faͤrben. Die Gerwer bedie- nen ſich der Blaͤtteren und Aeſtlein/ ihr Laͤ- der damit zu ſaͤuberen. CAPUT XXVI. [Abbildung Dactel-Baum. Palma. ] Namen. DActelbaum/ oder Palmbaum heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Pal- ma. Jtaliaͤniſch/ Dattero, Albe- [Abbildung Palma enaſcens. ] ro di Datteri. Frantzoͤſiſch/ Arbre de Dattes, Palme, Dattier, Palmier. Spaniſch/ Palma. Engliſch/ Palmtree/ Datetree. Nider- laͤndiſch/ Palmboom/ Dattelboom. Dieſe Fi- gur zeigt an/ wie die Dacteln erſtlich auß dem Kern unter ſich/ und dar- nach erſt in die Hoͤ- he wachſen. Dacteln

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/78>, abgerufen am 21.11.2024.