Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Vierte Buch/
[Spaltenumbruch] Horchound. Dänisch/ Rubicke/ Maru/
Marube/ Huid rubicke/ Marck-rubicke.
Niderländisch/ Malroue/ Malrueuie/ wit
Andoren.

Geschlecht und Gestalt.

1. Der gemeine weisse Andorn/ Marru-
bium album vulgare, C. B. album, J. B.
ist eine
Staud/ elenbogens hoch/ rauch/ grauweiß/
mit gevierten und rauchen Gerten/ daran
stehen dicke rundlichte/ zerkerbte/ rauche/ ge-
runtzelte blätter/ von farben grauweiß/ sie
riechen wol/ und schmäcken bitter. Die Blu-
men sind weiß/ stehen in stachlichten häuß-
lein rings umb den stengel wie ein wirbel/
ein gesätz über dem andern. Nach abfallung
der Blumen findet man schwartzen/ runden
und rauchen Samen. Die wurtzel ist hart/
und in viel zaseln zertheilt. Er wächßt gern
auff ungebawten orten/ neben den Mauren/
Zäunen und alten Hoffstätten. Blühet im
Brach- und Hewmonat/ alsdenn er zu man-
cherley Nutzbarkeit eingesamlet wird. Man
findet ihne überflüssig im Oberen-Elsaß/
bey Ensisheim/ Colmar/ Horburg und an-
dern orten: wird bey uns in den Gärten ge-
pflantzet.

2. Der Oesterreichische weisse Andorn/
Marrubium alterum Pannonicum, Clus. bringt
auß seiner wurtzel viereckichte/ starcke und
gläichichte stengel herfür/ so bißweilen elen
hoch wachsen/ und in viel neben zweig gethei-
let werden. Bey jedem gläich stehen zwey
blätter gegen einander über/ die sind zwey
zoll lang/ ein zoll breit/ und an dem umb-
kreiß gekerfft/ sie vergleichen sich den vori-
gen/ werden jedoch schmäler und nicht also
rund/ gantz graw/ an dem geruch nicht un-
lieblich/ an geschmack aber bitter und scharf.
Die Blumen sind den vorgemelten ähnlich/
kommen auß weichen weissen kelchlein her-
für/ und umbringen den oberen stengel sammt
den nebenzweiglein wie ein wirbel. Alle Jahr
bringet die wurtzel viel newe nebenschoß her-
für. Er ist umb Wien so gemein/ daß er an
dem rand der Weinbergen und Ackeren/
wie auch auff den trockenen graßichten Fel-
deren häuffig gefunden/ zugleich in den gru-
ben der Statt Wien/ in welchen sich kein
wasser auffhält/ angetroffen wird.

3. Der Candische weisse Andorn/ Mar-
rubium album angustifolium peregrinum, C. B.
Creticum, Ger. album angustiore folio, J. B.

hat ein runden dünnen stengel/ so mit etli-
chen nebenzincklein begabet ist/ die mit einer
zarten wollen überzogen sind. Die blätter
werden länger/ schmäler und ein wenig ge-
kerfft. Er trägt kleinere Blumen als der ge-
meine/ so jedoch einen lieblicheren Geruch
von sich geben. Man bringet ihne viel auß
Candien nach Venedig/ von darauß er wei-
ters versendet wird.

Mehr andere Geschlechte werden von an-
deren beschrieben.

Eigenschafft.

Der gemeine weisse Andorn/ dessen blät-
ter allein im gebrauch sind/ und zu end des
Brachmonats sollen gesamlet werden/ hat
ein gelind/ flüchtiges/ scharfflichtes/ mit
groben/ ölichten theilgen vermischtes saltz/
und hiemit die Eigenschafft zu eröffnen/ zu
[Spaltenumbruch] zertheilen/ zu säuberen/ zu dünneren/ ver-
stopffungen der Lungen/ Leber/ Miltz und
Mutter zu eröffnen/ die Monatliche Wei-
ber-reinigung zu beförderen/ zu erwärmen/
und zu tröcknen.

Gebrauch.

Ein handvoll des weissen Andorns in ei-Verstopf-
fung der
Leber und
Miltz/ Ko-
der umb
die Brust/
versteckte
monatliche
reinigung
der weiber
Gelbsucht/
schwacher
magen/ ab-
nehmen
des Leibs/
unlust zur
speiß/
Würm.

ner halben maß weissen Weins und frisches
Brunnwassers gesotten/ alsdenn durch ein
reines tuch gesiechtet/ mit gutem Zucker lieb-
lich gemacht/ und davon nach belieben ge-
truncken/ eröffnet die verstopffung der Leber
und des Miltzes/ reiniget die Brust vom
Koder/ treibet die versteckte monatliche Rei-
nigung der Weiber/ tödet die Würm im
Leib. Jst dienlich wider die Gelbsucht und
verzehrung des Leibs/ stärcket den schwa-
chen Magen und bringet den Lust zur speiß
wider. Welche aber einige versehrung in
den Nieren oder Blasen haben/ die sollen des
weissen Andorns sich enthalten.

Das destillierte weisse Andorn-wasser/Zäher
Schleim
und Koder
auff der
Brust und
Lungen/
Husten/
blutspeyen
verstopffte
Leber und
Miltz/
schwere
kindsweh.
Husten/ al-
te gebresten
der Brust
und Lungen/
Engbrü-
stigkeit/
Lungen-
kranckhei-
ten alter
Leuthen.

erweichet den zähen schleim und Koder auf
der Brust und Lungen/ vertreibt den Hu-
sten/ stillet das blutspeyen/ eröffnet die ver-
stopffte Leber und Miltz/ so man dessen biß-
weilen ein paar loth trincket. Man soll auch
so viel den Weibern geben/ so in schweren
Kindsnöthen ligen/ denn es erleichteret die
Geburt.

Der in den Apothecken zubereitete Sy-
rup von weissem Andorn dienet fürnemb-
lich für den Husten/ und langwirige voral-
tete Gebresten der Brust und Lungen/ denn
er erweicht gar wol den zähen schleim/ und
befürderet ihne zum außwurff: ist ein nutz-
liche Artzney alten Leuthen/ so keuchen/ oder
schwerlich athmen/ und andere Gebrechen
der Lungen haben: man kan davon nach be-
lieben ein lössel voll nehmen.



CAPUT XXXIV.
Schwartzer Andorn. Marru-
biastrum.
Namen.

DEr schwartze Andorn heißt Grie-
chisch/ [fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. La-
teinisch/ Prasium foetidum, Marru-
biastrum, Ballote, Marrubium nigrum.
Jta-
liänisch/ Marrobiastro, Marrobio bastardo,
Marrobio negro.
Frantzösisch/ Marrubin noir,
Marrubin puant.
Spanisch/ Marrubio negro.
Englisch/ Stynking horchound. Niderlän-
disch/ Schwarte Andorn/ Schwarte Mal-
rut.

Gestalt.

Der schwartze Andorn hat viereckichte
schwartze und rauche stengel. Mit den blät-
tern vergleicht er sich dem weissen Andorn/
sind doch grösser/ mehr zerkerbt/ ein wenig
rund/ darzu haarig/ schwartz/ underschied-
lich von einander gesetzt/ und eines unange-
nehmen stinckenden geruchs. Die purpur-
braune blumen stehen umb den stengel rings
herumb wie rädlein. Nach der blüht findet
man schwartzen/ langen und dreyeckichten
samen/ je zwey oder drey sämlein in einem

stachlich-

Das Vierte Buch/
[Spaltenumbruch] Horchound. Daͤniſch/ Rubicke/ Maru/
Marube/ Huid rubicke/ Marck-rubicke.
Niderlaͤndiſch/ Malroue/ Malrueuie/ wit
Andoren.

Geſchlecht und Geſtalt.

1. Der gemeine weiſſe Andorn/ Marru-
bium album vulgare, C. B. album, J. B.
iſt eine
Staud/ elenbogens hoch/ rauch/ grauweiß/
mit gevierten und rauchen Gerten/ daran
ſtehen dicke rundlichte/ zerkerbte/ rauche/ ge-
runtzelte blaͤtter/ von farben grauweiß/ ſie
riechen wol/ und ſchmaͤcken bitter. Die Blu-
men ſind weiß/ ſtehen in ſtachlichten haͤuß-
lein rings umb den ſtengel wie ein wirbel/
ein geſaͤtz uͤber dem andern. Nach abfallung
der Blumen findet man ſchwartzen/ runden
und rauchen Samen. Die wurtzel iſt hart/
und in viel zaſeln zertheilt. Er waͤchßt gern
auff ungebawten orten/ neben den Mauren/
Zaͤunen und alten Hoffſtaͤtten. Bluͤhet im
Brach- und Hewmonat/ alsdeñ er zu man-
cherley Nutzbarkeit eingeſamlet wird. Man
findet ihne uͤberfluͤſſig im Oberen-Elſaß/
bey Enſisheim/ Colmar/ Horburg und an-
dern orten: wird bey uns in den Gaͤrten ge-
pflantzet.

2. Der Oeſterꝛeichiſche weiſſe Andorn/
Marrubium alterum Pannonicum, Clus. bringt
auß ſeiner wurtzel viereckichte/ ſtarcke und
glaͤichichte ſtengel herfuͤr/ ſo bißweilen elen
hoch wachſen/ und in viel neben zweig gethei-
let werden. Bey jedem glaͤich ſtehen zwey
blaͤtter gegen einander uͤber/ die ſind zwey
zoll lang/ ein zoll breit/ und an dem umb-
kreiß gekerfft/ ſie vergleichen ſich den vori-
gen/ werden jedoch ſchmaͤler und nicht alſo
rund/ gantz graw/ an dem geruch nicht un-
lieblich/ an geſchmack aber bitter und ſcharf.
Die Blumen ſind den vorgemelten aͤhnlich/
kommen auß weichen weiſſen kelchlein her-
fuͤr/ und umbringen den oberen ſtengel ſam̃t
den nebenzweiglein wie ein wirbel. Alle Jahr
bringet die wurtzel viel newe nebenſchoß her-
fuͤr. Er iſt umb Wien ſo gemein/ daß er an
dem rand der Weinbergen und Ackeren/
wie auch auff den trockenen graßichten Fel-
deren haͤuffig gefunden/ zugleich in den gru-
ben der Statt Wien/ in welchen ſich kein
waſſer auffhaͤlt/ angetroffen wird.

3. Der Candiſche weiſſe Andorn/ Mar-
rubium album anguſtifolium peregrinum, C. B.
Creticum, Ger. album anguſtiore folio, J. B.

hat ein runden duͤnnen ſtengel/ ſo mit etli-
chen nebenzincklein begabet iſt/ die mit einer
zarten wollen uͤberzogen ſind. Die blaͤtter
werden laͤnger/ ſchmaͤler und ein wenig ge-
kerfft. Er traͤgt kleinere Blumen als der ge-
meine/ ſo jedoch einen lieblicheren Geruch
von ſich geben. Man bringet ihne viel auß
Candien nach Venedig/ von darauß er wei-
ters verſendet wird.

Mehr andere Geſchlechte werden von an-
deren beſchrieben.

Eigenſchafft.

Der gemeine weiſſe Andorn/ deſſen blaͤt-
ter allein im gebrauch ſind/ und zu end des
Brachmonats ſollen geſamlet werden/ hat
ein gelind/ fluͤchtiges/ ſcharfflichtes/ mit
groben/ oͤlichten theilgen vermiſchtes ſaltz/
und hiemit die Eigenſchafft zu eroͤffnen/ zu
[Spaltenumbruch] zertheilen/ zu ſaͤuberen/ zu duͤnneren/ ver-
ſtopffungen der Lungen/ Leber/ Miltz und
Mutter zu eroͤffnen/ die Monatliche Wei-
ber-reinigung zu befoͤrderen/ zu erwaͤrmen/
und zu troͤcknen.

Gebrauch.

Ein handvoll des weiſſen Andorns in ei-Verſtopf-
fung der
Leber und
Miltz/ Ko-
der umb
die Bruſt/
verſteckte
monatliche
reinigung
der weiber
Gelbſucht/
ſchwacher
magen/ ab-
nehmen
des Leibs/
unluſt zur
ſpeiß/
Wuͤrm.

ner halben maß weiſſen Weins und friſches
Brunnwaſſers geſotten/ alsdenn durch ein
reines tuch geſiechtet/ mit gutem Zucker lieb-
lich gemacht/ und davon nach belieben ge-
truncken/ eroͤffnet die verſtopffung der Leber
und des Miltzes/ reiniget die Bruſt vom
Koder/ treibet die verſteckte monatliche Rei-
nigung der Weiber/ toͤdet die Wuͤrm im
Leib. Jſt dienlich wider die Gelbſucht und
verzehrung des Leibs/ ſtaͤrcket den ſchwa-
chen Magen und bringet den Luſt zur ſpeiß
wider. Welche aber einige verſehrung in
den Nieren oder Blaſen haben/ die ſollen des
weiſſen Andorns ſich enthalten.

Das deſtillierte weiſſe Andorn-waſſer/Zaͤher
Schleim
und Koder
auff der
Bruſt und
Lungen/
Huſten/
blutſpeyen
verſtopffte
Leber und
Miltz/
ſchwere
kindsweh.
Huſten/ al-
te gebreſten
der Bruſt
uñ Lungen/
Engbruͤ-
ſtigkeit/
Lungen-
kranckhei-
ten alter
Leuthen.

erweichet den zaͤhen ſchleim und Koder auf
der Bruſt und Lungen/ vertreibt den Hu-
ſten/ ſtillet das blutſpeyen/ eroͤffnet die ver-
ſtopffte Leber und Miltz/ ſo man deſſen biß-
weilen ein paar loth trincket. Man ſoll auch
ſo viel den Weibern geben/ ſo in ſchweren
Kindsnoͤthen ligen/ denn es erleichteret die
Geburt.

Der in den Apothecken zubereitete Sy-
rup von weiſſem Andorn dienet fuͤrnemb-
lich fuͤr den Huſten/ und langwirige voral-
tete Gebreſten der Bruſt und Lungen/ denn
er erweicht gar wol den zaͤhen ſchleim/ und
befuͤrderet ihne zum außwurff: iſt ein nutz-
liche Artzney alten Leuthen/ ſo keuchen/ oder
ſchwerlich athmen/ und andere Gebrechen
der Lungen haben: man kan davon nach be-
lieben ein loͤſſel voll nehmen.



CAPUT XXXIV.
Schwartzer Andorn. Marru-
biaſtrum.
Namen.

DEr ſchwartze Andorn heißt Grie-
chiſch/ [fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. La-
teiniſch/ Praſium fœtidum, Marru-
biaſtrum, Ballote, Marrubium nigrum.
Jta-
liaͤniſch/ Marrobiaſtro, Marrobio baſtardo,
Marrobio negro.
Frantzoͤſiſch/ Marrubin noir,
Marrubin puant.
Spaniſch/ Marrubio negro.
Engliſch/ Stynking horchound. Niderlaͤn-
diſch/ Schwarte Andorn/ Schwarte Mal-
rut.

Geſtalt.

Der ſchwartze Andorn hat viereckichte
ſchwartze und rauche ſtengel. Mit den blaͤt-
tern vergleicht er ſich dem weiſſen Andorn/
ſind doch groͤſſer/ mehr zerkerbt/ ein wenig
rund/ darzu haarig/ ſchwartz/ underſchied-
lich von einander geſetzt/ und eines unange-
nehmen ſtinckenden geruchs. Die purpur-
braune blumen ſtehen umb den ſtengel rings
herumb wie raͤdlein. Nach der bluͤht findet
man ſchwartzen/ langen und dreyeckichten
ſamen/ je zwey oder drey ſaͤmlein in einem

ſtachlich-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0756" n="740"/><fw place="top" type="header">Das Vierte Buch/</fw><lb/><cb/>
Horchound. Da&#x0364;ni&#x017F;ch/ Rubicke/ Maru/<lb/>
Marube/ Huid rubicke/ Marck-rubicke.<lb/>
Niderla&#x0364;ndi&#x017F;ch/ Malroue/ Malrueuie/ wit<lb/>
Andoren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ge&#x017F;chlecht und Ge&#x017F;talt.</hi> </head><lb/>
            <p>1. Der gemeine wei&#x017F;&#x017F;e Andorn/ <hi rendition="#aq">Marru-<lb/>
bium album vulgare, <hi rendition="#i">C. B.</hi> album, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> i&#x017F;t eine<lb/>
Staud/ elenbogens hoch/ rauch/ grauweiß/<lb/>
mit gevierten und rauchen Gerten/ daran<lb/>
&#x017F;tehen dicke rundlichte/ zerkerbte/ rauche/ ge-<lb/>
runtzelte bla&#x0364;tter/ von farben grauweiß/ &#x017F;ie<lb/>
riechen wol/ und &#x017F;chma&#x0364;cken bitter. Die Blu-<lb/>
men &#x017F;ind weiß/ &#x017F;tehen in &#x017F;tachlichten ha&#x0364;uß-<lb/>
lein rings umb den &#x017F;tengel wie ein wirbel/<lb/>
ein ge&#x017F;a&#x0364;tz u&#x0364;ber dem andern. Nach abfallung<lb/>
der Blumen findet man &#x017F;chwartzen/ runden<lb/>
und rauchen Samen. Die wurtzel i&#x017F;t hart/<lb/>
und in viel za&#x017F;eln zertheilt. Er wa&#x0364;chßt gern<lb/>
auff ungebawten orten/ neben den Mauren/<lb/>
Za&#x0364;unen und alten Hoff&#x017F;ta&#x0364;tten. Blu&#x0364;het im<lb/>
Brach- und Hewmonat/ alsdeñ er zu man-<lb/>
cherley Nutzbarkeit einge&#x017F;amlet wird. Man<lb/>
findet ihne u&#x0364;berflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig im Oberen-El&#x017F;aß/<lb/>
bey En&#x017F;isheim/ Colmar/ Horburg und an-<lb/>
dern orten: wird bey uns in den Ga&#x0364;rten ge-<lb/>
pflantzet.</p><lb/>
            <p>2. Der Oe&#x017F;ter&#xA75B;eichi&#x017F;che wei&#x017F;&#x017F;e Andorn/<lb/><hi rendition="#aq">Marrubium alterum Pannonicum, <hi rendition="#i">Clus.</hi></hi> bringt<lb/>
auß &#x017F;einer wurtzel viereckichte/ &#x017F;tarcke und<lb/>
gla&#x0364;ichichte &#x017F;tengel herfu&#x0364;r/ &#x017F;o bißweilen elen<lb/>
hoch wach&#x017F;en/ und in viel neben zweig gethei-<lb/>
let werden. Bey jedem gla&#x0364;ich &#x017F;tehen zwey<lb/>
bla&#x0364;tter gegen einander u&#x0364;ber/ die &#x017F;ind zwey<lb/>
zoll lang/ ein zoll breit/ und an dem umb-<lb/>
kreiß gekerfft/ &#x017F;ie vergleichen &#x017F;ich den vori-<lb/>
gen/ werden jedoch &#x017F;chma&#x0364;ler und nicht al&#x017F;o<lb/>
rund/ gantz graw/ an dem geruch nicht un-<lb/>
lieblich/ an ge&#x017F;chmack aber bitter und &#x017F;charf.<lb/>
Die Blumen &#x017F;ind den vorgemelten a&#x0364;hnlich/<lb/>
kommen auß weichen wei&#x017F;&#x017F;en kelchlein her-<lb/>
fu&#x0364;r/ und umbringen den oberen &#x017F;tengel &#x017F;am&#x0303;t<lb/>
den nebenzweiglein wie ein wirbel. Alle Jahr<lb/>
bringet die wurtzel viel newe neben&#x017F;choß her-<lb/>
fu&#x0364;r. Er i&#x017F;t umb Wien &#x017F;o gemein/ daß er an<lb/>
dem rand der Weinbergen und Ackeren/<lb/>
wie auch auff den trockenen graßichten Fel-<lb/>
deren ha&#x0364;uffig gefunden/ zugleich in den gru-<lb/>
ben der Statt Wien/ in welchen &#x017F;ich kein<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er auffha&#x0364;lt/ angetroffen wird.</p><lb/>
            <p>3. Der Candi&#x017F;che wei&#x017F;&#x017F;e Andorn/ <hi rendition="#aq">Mar-<lb/>
rubium album angu&#x017F;tifolium peregrinum, <hi rendition="#i">C. B.</hi><lb/>
Creticum, <hi rendition="#i">Ger.</hi> album angu&#x017F;tiore folio, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi><lb/>
hat ein runden du&#x0364;nnen &#x017F;tengel/ &#x017F;o mit etli-<lb/>
chen nebenzincklein begabet i&#x017F;t/ die mit einer<lb/>
zarten wollen u&#x0364;berzogen &#x017F;ind. Die bla&#x0364;tter<lb/>
werden la&#x0364;nger/ &#x017F;chma&#x0364;ler und ein wenig ge-<lb/>
kerfft. Er tra&#x0364;gt kleinere Blumen als der ge-<lb/>
meine/ &#x017F;o jedoch einen lieblicheren Geruch<lb/>
von &#x017F;ich geben. Man bringet ihne viel auß<lb/>
Candien nach Venedig/ von darauß er wei-<lb/>
ters ver&#x017F;endet wird.</p><lb/>
            <p>Mehr andere Ge&#x017F;chlechte werden von an-<lb/>
deren be&#x017F;chrieben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Eigen&#x017F;chafft.</hi> </head><lb/>
            <p>Der gemeine wei&#x017F;&#x017F;e Andorn/ de&#x017F;&#x017F;en bla&#x0364;t-<lb/>
ter allein im gebrauch &#x017F;ind/ und zu end des<lb/>
Brachmonats &#x017F;ollen ge&#x017F;amlet werden/ hat<lb/>
ein gelind/ flu&#x0364;chtiges/ &#x017F;charfflichtes/ mit<lb/>
groben/ o&#x0364;lichten theilgen vermi&#x017F;chtes &#x017F;altz/<lb/>
und hiemit die Eigen&#x017F;chafft zu ero&#x0364;ffnen/ zu<lb/><cb/>
zertheilen/ zu &#x017F;a&#x0364;uberen/ zu du&#x0364;nneren/ ver-<lb/>
&#x017F;topffungen der Lungen/ Leber/ Miltz und<lb/>
Mutter zu ero&#x0364;ffnen/ die Monatliche Wei-<lb/>
ber-reinigung zu befo&#x0364;rderen/ zu erwa&#x0364;rmen/<lb/>
und zu tro&#x0364;cknen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Gebrauch.</hi> </head><lb/>
            <p>Ein handvoll des wei&#x017F;&#x017F;en Andorns in ei-<note place="right">Ver&#x017F;topf-<lb/>
fung der<lb/>
Leber und<lb/>
Miltz/ Ko-<lb/>
der umb<lb/>
die Bru&#x017F;t/<lb/>
ver&#x017F;teckte<lb/>
monatliche<lb/>
reinigung<lb/>
der weiber<lb/>
Gelb&#x017F;ucht/<lb/>
&#x017F;chwacher<lb/>
magen/ ab-<lb/>
nehmen<lb/>
des Leibs/<lb/>
unlu&#x017F;t zur<lb/>
&#x017F;peiß/<lb/>
Wu&#x0364;rm.</note><lb/>
ner halben maß wei&#x017F;&#x017F;en Weins und fri&#x017F;ches<lb/>
Brunnwa&#x017F;&#x017F;ers ge&#x017F;otten/ alsdenn durch ein<lb/>
reines tuch ge&#x017F;iechtet/ mit gutem Zucker lieb-<lb/>
lich gemacht/ und davon nach belieben ge-<lb/>
truncken/ ero&#x0364;ffnet die ver&#x017F;topffung der Leber<lb/>
und des Miltzes/ reiniget die Bru&#x017F;t vom<lb/>
Koder/ treibet die ver&#x017F;teckte monatliche Rei-<lb/>
nigung der Weiber/ to&#x0364;det die Wu&#x0364;rm im<lb/>
Leib. J&#x017F;t dienlich wider die Gelb&#x017F;ucht und<lb/>
verzehrung des Leibs/ &#x017F;ta&#x0364;rcket den &#x017F;chwa-<lb/>
chen Magen und bringet den Lu&#x017F;t zur &#x017F;peiß<lb/>
wider. Welche aber einige ver&#x017F;ehrung in<lb/>
den Nieren oder Bla&#x017F;en haben/ die &#x017F;ollen des<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;en Andorns &#x017F;ich enthalten.</p><lb/>
            <p>Das de&#x017F;tillierte wei&#x017F;&#x017F;e Andorn-wa&#x017F;&#x017F;er/<note place="right">Za&#x0364;her<lb/>
Schleim<lb/>
und Koder<lb/>
auff der<lb/>
Bru&#x017F;t und<lb/>
Lungen/<lb/>
Hu&#x017F;ten/<lb/>
blut&#x017F;peyen<lb/>
ver&#x017F;topffte<lb/>
Leber und<lb/>
Miltz/<lb/>
&#x017F;chwere<lb/>
kindsweh.<lb/>
Hu&#x017F;ten/ al-<lb/>
te gebre&#x017F;ten<lb/>
der Bru&#x017F;t<lb/>
uñ Lungen/<lb/>
Engbru&#x0364;-<lb/>
&#x017F;tigkeit/<lb/>
Lungen-<lb/>
kranckhei-<lb/>
ten alter<lb/>
Leuthen.</note><lb/>
erweichet den za&#x0364;hen &#x017F;chleim und Koder auf<lb/>
der Bru&#x017F;t und Lungen/ vertreibt den Hu-<lb/>
&#x017F;ten/ &#x017F;tillet das blut&#x017F;peyen/ ero&#x0364;ffnet die ver-<lb/>
&#x017F;topffte Leber und Miltz/ &#x017F;o man de&#x017F;&#x017F;en biß-<lb/>
weilen ein paar loth trincket. Man &#x017F;oll auch<lb/>
&#x017F;o viel den Weibern geben/ &#x017F;o in &#x017F;chweren<lb/>
Kindsno&#x0364;then ligen/ denn es erleichteret die<lb/>
Geburt.</p><lb/>
            <p>Der in den Apothecken zubereitete Sy-<lb/>
rup von wei&#x017F;&#x017F;em Andorn dienet fu&#x0364;rnemb-<lb/>
lich fu&#x0364;r den Hu&#x017F;ten/ und langwirige voral-<lb/>
tete Gebre&#x017F;ten der Bru&#x017F;t und Lungen/ denn<lb/>
er erweicht gar wol den za&#x0364;hen &#x017F;chleim/ und<lb/>
befu&#x0364;rderet ihne zum außwurff: i&#x017F;t ein nutz-<lb/>
liche Artzney alten Leuthen/ &#x017F;o keuchen/ oder<lb/>
&#x017F;chwerlich athmen/ und andere Gebrechen<lb/>
der Lungen haben: man kan davon nach be-<lb/>
lieben ein lo&#x0364;&#x017F;&#x017F;el voll nehmen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">CAPUT XXXIV.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#b">Schwartzer Andorn.</hi> <hi rendition="#aq">Marru-<lb/>
bia&#x017F;trum.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Namen.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Er &#x017F;chwartze Andorn heißt Grie-<lb/>
chi&#x017F;ch/ <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="2"/></foreign>. La-<lb/>
teini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Pra&#x017F;ium f&#x0153;tidum, Marru-<lb/>
bia&#x017F;trum, Ballote, Marrubium nigrum.</hi> Jta-<lb/>
lia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Marrobia&#x017F;tro, Marrobio ba&#x017F;tardo,<lb/>
Marrobio negro.</hi> Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Marrubin noir,<lb/>
Marrubin puant.</hi> Spani&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Marrubio negro.</hi><lb/>
Engli&#x017F;ch/ Stynking horchound. Niderla&#x0364;n-<lb/>
di&#x017F;ch/ Schwarte Andorn/ Schwarte Mal-<lb/>
rut.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ge&#x017F;talt.</hi> </head><lb/>
            <p>Der &#x017F;chwartze Andorn hat viereckichte<lb/>
&#x017F;chwartze und rauche &#x017F;tengel. Mit den bla&#x0364;t-<lb/>
tern vergleicht er &#x017F;ich dem wei&#x017F;&#x017F;en Andorn/<lb/>
&#x017F;ind doch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ mehr zerkerbt/ ein wenig<lb/>
rund/ darzu haarig/ &#x017F;chwartz/ under&#x017F;chied-<lb/>
lich von einander ge&#x017F;etzt/ und eines unange-<lb/>
nehmen &#x017F;tinckenden geruchs. Die purpur-<lb/>
braune blumen &#x017F;tehen umb den &#x017F;tengel rings<lb/>
herumb wie ra&#x0364;dlein. Nach der blu&#x0364;ht findet<lb/>
man &#x017F;chwartzen/ langen und dreyeckichten<lb/>
&#x017F;amen/ je zwey oder drey &#x017F;a&#x0364;mlein in einem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;tachlich-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[740/0756] Das Vierte Buch/ Horchound. Daͤniſch/ Rubicke/ Maru/ Marube/ Huid rubicke/ Marck-rubicke. Niderlaͤndiſch/ Malroue/ Malrueuie/ wit Andoren. Geſchlecht und Geſtalt. 1. Der gemeine weiſſe Andorn/ Marru- bium album vulgare, C. B. album, J. B. iſt eine Staud/ elenbogens hoch/ rauch/ grauweiß/ mit gevierten und rauchen Gerten/ daran ſtehen dicke rundlichte/ zerkerbte/ rauche/ ge- runtzelte blaͤtter/ von farben grauweiß/ ſie riechen wol/ und ſchmaͤcken bitter. Die Blu- men ſind weiß/ ſtehen in ſtachlichten haͤuß- lein rings umb den ſtengel wie ein wirbel/ ein geſaͤtz uͤber dem andern. Nach abfallung der Blumen findet man ſchwartzen/ runden und rauchen Samen. Die wurtzel iſt hart/ und in viel zaſeln zertheilt. Er waͤchßt gern auff ungebawten orten/ neben den Mauren/ Zaͤunen und alten Hoffſtaͤtten. Bluͤhet im Brach- und Hewmonat/ alsdeñ er zu man- cherley Nutzbarkeit eingeſamlet wird. Man findet ihne uͤberfluͤſſig im Oberen-Elſaß/ bey Enſisheim/ Colmar/ Horburg und an- dern orten: wird bey uns in den Gaͤrten ge- pflantzet. 2. Der Oeſterꝛeichiſche weiſſe Andorn/ Marrubium alterum Pannonicum, Clus. bringt auß ſeiner wurtzel viereckichte/ ſtarcke und glaͤichichte ſtengel herfuͤr/ ſo bißweilen elen hoch wachſen/ und in viel neben zweig gethei- let werden. Bey jedem glaͤich ſtehen zwey blaͤtter gegen einander uͤber/ die ſind zwey zoll lang/ ein zoll breit/ und an dem umb- kreiß gekerfft/ ſie vergleichen ſich den vori- gen/ werden jedoch ſchmaͤler und nicht alſo rund/ gantz graw/ an dem geruch nicht un- lieblich/ an geſchmack aber bitter und ſcharf. Die Blumen ſind den vorgemelten aͤhnlich/ kommen auß weichen weiſſen kelchlein her- fuͤr/ und umbringen den oberen ſtengel ſam̃t den nebenzweiglein wie ein wirbel. Alle Jahr bringet die wurtzel viel newe nebenſchoß her- fuͤr. Er iſt umb Wien ſo gemein/ daß er an dem rand der Weinbergen und Ackeren/ wie auch auff den trockenen graßichten Fel- deren haͤuffig gefunden/ zugleich in den gru- ben der Statt Wien/ in welchen ſich kein waſſer auffhaͤlt/ angetroffen wird. 3. Der Candiſche weiſſe Andorn/ Mar- rubium album anguſtifolium peregrinum, C. B. Creticum, Ger. album anguſtiore folio, J. B. hat ein runden duͤnnen ſtengel/ ſo mit etli- chen nebenzincklein begabet iſt/ die mit einer zarten wollen uͤberzogen ſind. Die blaͤtter werden laͤnger/ ſchmaͤler und ein wenig ge- kerfft. Er traͤgt kleinere Blumen als der ge- meine/ ſo jedoch einen lieblicheren Geruch von ſich geben. Man bringet ihne viel auß Candien nach Venedig/ von darauß er wei- ters verſendet wird. Mehr andere Geſchlechte werden von an- deren beſchrieben. Eigenſchafft. Der gemeine weiſſe Andorn/ deſſen blaͤt- ter allein im gebrauch ſind/ und zu end des Brachmonats ſollen geſamlet werden/ hat ein gelind/ fluͤchtiges/ ſcharfflichtes/ mit groben/ oͤlichten theilgen vermiſchtes ſaltz/ und hiemit die Eigenſchafft zu eroͤffnen/ zu zertheilen/ zu ſaͤuberen/ zu duͤnneren/ ver- ſtopffungen der Lungen/ Leber/ Miltz und Mutter zu eroͤffnen/ die Monatliche Wei- ber-reinigung zu befoͤrderen/ zu erwaͤrmen/ und zu troͤcknen. Gebrauch. Ein handvoll des weiſſen Andorns in ei- ner halben maß weiſſen Weins und friſches Brunnwaſſers geſotten/ alsdenn durch ein reines tuch geſiechtet/ mit gutem Zucker lieb- lich gemacht/ und davon nach belieben ge- truncken/ eroͤffnet die verſtopffung der Leber und des Miltzes/ reiniget die Bruſt vom Koder/ treibet die verſteckte monatliche Rei- nigung der Weiber/ toͤdet die Wuͤrm im Leib. Jſt dienlich wider die Gelbſucht und verzehrung des Leibs/ ſtaͤrcket den ſchwa- chen Magen und bringet den Luſt zur ſpeiß wider. Welche aber einige verſehrung in den Nieren oder Blaſen haben/ die ſollen des weiſſen Andorns ſich enthalten. Verſtopf- fung der Leber und Miltz/ Ko- der umb die Bruſt/ verſteckte monatliche reinigung der weiber Gelbſucht/ ſchwacher magen/ ab- nehmen des Leibs/ unluſt zur ſpeiß/ Wuͤrm. Das deſtillierte weiſſe Andorn-waſſer/ erweichet den zaͤhen ſchleim und Koder auf der Bruſt und Lungen/ vertreibt den Hu- ſten/ ſtillet das blutſpeyen/ eroͤffnet die ver- ſtopffte Leber und Miltz/ ſo man deſſen biß- weilen ein paar loth trincket. Man ſoll auch ſo viel den Weibern geben/ ſo in ſchweren Kindsnoͤthen ligen/ denn es erleichteret die Geburt. Zaͤher Schleim und Koder auff der Bruſt und Lungen/ Huſten/ blutſpeyen verſtopffte Leber und Miltz/ ſchwere kindsweh. Huſten/ al- te gebreſten der Bruſt uñ Lungen/ Engbruͤ- ſtigkeit/ Lungen- kranckhei- ten alter Leuthen. Der in den Apothecken zubereitete Sy- rup von weiſſem Andorn dienet fuͤrnemb- lich fuͤr den Huſten/ und langwirige voral- tete Gebreſten der Bruſt und Lungen/ denn er erweicht gar wol den zaͤhen ſchleim/ und befuͤrderet ihne zum außwurff: iſt ein nutz- liche Artzney alten Leuthen/ ſo keuchen/ oder ſchwerlich athmen/ und andere Gebrechen der Lungen haben: man kan davon nach be- lieben ein loͤſſel voll nehmen. CAPUT XXXIV. Schwartzer Andorn. Marru- biaſtrum. Namen. DEr ſchwartze Andorn heißt Grie- chiſch/ __. La- teiniſch/ Praſium fœtidum, Marru- biaſtrum, Ballote, Marrubium nigrum. Jta- liaͤniſch/ Marrobiaſtro, Marrobio baſtardo, Marrobio negro. Frantzoͤſiſch/ Marrubin noir, Marrubin puant. Spaniſch/ Marrubio negro. Engliſch/ Stynking horchound. Niderlaͤn- diſch/ Schwarte Andorn/ Schwarte Mal- rut. Geſtalt. Der ſchwartze Andorn hat viereckichte ſchwartze und rauche ſtengel. Mit den blaͤt- tern vergleicht er ſich dem weiſſen Andorn/ ſind doch groͤſſer/ mehr zerkerbt/ ein wenig rund/ darzu haarig/ ſchwartz/ underſchied- lich von einander geſetzt/ und eines unange- nehmen ſtinckenden geruchs. Die purpur- braune blumen ſtehen umb den ſtengel rings herumb wie raͤdlein. Nach der bluͤht findet man ſchwartzen/ langen und dreyeckichten ſamen/ je zwey oder drey ſaͤmlein in einem ſtachlich-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/756
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 740. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/756>, abgerufen am 21.11.2024.