Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Dritte Buch/
[Spaltenumbruch] den stengel/ deren ein schwartzer same in
seinem häußlein nachfolget. Das gantze ge-
wächs gibt einen anmütigen geruch von sich.

[Abbildung] Citronen-Basilien. Ocimum
citratum.

4. Die Citronen-Basilien/ Ocimum citri
odore, C. B. medium vulgatius & nigrum, J. B.
medium citratum, Ger. Ocimum Anisi odore,
C. B.
überkommet ihre blätter wie die vorige/
allein sind sie etwas kleiner/ sie haben ein ge-
ruch wie der Citronen-apffel/ dahero man
sie auch Citronen-Basilien nennet. Die
wurtzel ist in viel zaseln zertheilet.

5. Die gemeine Basilien/ Ocimum vul-
gatius, C. B.
vergleichet sich umb etwas dem
vorigen geschlecht/ allein ist sie in allem viel
kleiner/ gibet auch einen geringeren geruch
von sich. Die blätter sind bleich-grün/ dick/
und dem Bingelkraut ähnlicher. Sie trägt
dunckel- weisse Blumen/ der same ist rund/
klein und schwartz. Diese wird gemeiniglich
in den Apothecken gebraucht. Jn dem Fürst-
lichen Eystettischen Garten kommet sie auch
mit einem Aniß-geruch herfür/ daher man
sie Aniß-Basilien nennet.

6. Das sechßte geschlecht der Bafilien/
Ocimum minus angustifolium foliis serratis,
C. B.
kommet auch in vorgemeltem Garten
herfür. Die blätter vergleichen sich umb
etwas dem kleinern Wirbel-dost/ und
sind an dem umbkreiß wie ein Sägen ge-
kerfft. Es trägt weisse blumen/ dahero man
es kleine schmal-blätterichte Basilien mit
weissen Blumen nennet.

7. Die kleinste oder Nägelein-Basilien/
Ocimum minimum, C. B. hat gar kleine und
schmale blättlein/ dem Majoran ähnlich/
sind jedoch ein wenig grösser und gekerfft.
Sie bringet viel neben-zweiglein/ wie ein
draußlicht bäumlein/ die blümlein und der
same scheinet sehr klein zu seyn/ die wurtzel
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Kleinste oder Nägelein-Basilien.
Ocimum minus.

wird zaselicht. Es ist ein edel und schönes
kräutlein/ so einen sehr lieblichen Nägelein-
geruch von sich gibet/ dahero man es auch
Ocimum caryophillatum, Nägel-Basilien
nennet.

Die Basilien zielet man gemeiniglich in
den scherben vor den Fenstern/ wird auch in
den Lustgärten gepflantzet/ wächßt geschwind
herfür. Nach der meinung Camerarii, ist
etwas sonderliches in diesem Gewächs/ denn
es nicht gegen der Nacht/ sondern im Mit-
tag/ wenn die Sonn am heissesten ist/ wil
begossen seyn/ zu dem wenn man es in was-
ser setzet/ pflegt es darinn ein lange zeit wie
in der Erden zu grünen/ ja das noch mehr
ist/ bißweilen samen zu tragen.

Eigenschafft.

Die Basilien-kräuter wärmen und tröck-
nen; haben ein geistreiches ölicht-flüchtiges
saltz/ und recht aromatische haupt-stärcken-
de theile bey sich/ und dadurch die eigen-
schafft/ das schwache kalte Hirn und Magen
zu stärcken/ innerliche verstopffungen zu lö-
sen/ den Schwindel zu vertreiben/ die Mut-
ter zu reinigen/ und die monatliche Reini-
gung zu befördern. Man brauchet allein
die blätter und den samen davon.

Gebrauch.

Das edel Basilien-kraut erquicket mit sei-Bräune/
Mundfäu-
le/ schrun-
den der
Lefftzen und
heimlichen
glieder/
verschrun-
dete wärtz-
lein der
Brüsten.

nem guten geruch die Geister des Haupts
und Hertzens. Der samen/ so er in wasser
gebeitzt wird/ gibt ein weissen schleim wie die
Quitten-kern/ ist ein treffliche Artzney in
der Bräune oder Mundfäule/ Schrunden
der Lefftzen und heimlichen Gliedern/ bekomt
auch gar wol den verschrundeten Wärtzlein
der Brüsten.

Der Rauch des Basilien-samens von un-

den

Das Dritte Buch/
[Spaltenumbruch] den ſtengel/ deren ein ſchwartzer ſame in
ſeinem haͤußlein nachfolget. Das gantze ge-
waͤchs gibt einen anmuͤtigen geruch von ſich.

[Abbildung] Citronen-Baſilien. Ocimum
citratum.

4. Die Citronen-Baſilien/ Ocimum citri
odore, C. B. medium vulgatius & nigrum, J. B.
medium citratum, Ger. Ocimum Aniſi odore,
C. B.
uͤberkommet ihre blaͤtter wie die vorige/
allein ſind ſie etwas kleiner/ ſie haben ein ge-
ruch wie der Citronen-apffel/ dahero man
ſie auch Citronen-Baſilien nennet. Die
wurtzel iſt in viel zaſeln zertheilet.

5. Die gemeine Baſilien/ Ocimum vul-
gatius, C. B.
vergleichet ſich umb etwas dem
vorigen geſchlecht/ allein iſt ſie in allem viel
kleiner/ gibet auch einen geringeren geruch
von ſich. Die blaͤtter ſind bleich-gruͤn/ dick/
und dem Bingelkraut aͤhnlicher. Sie traͤgt
dunckel- weiſſe Blumen/ der ſame iſt rund/
klein und ſchwartz. Dieſe wird gemeiniglich
in den Apothecken gebraucht. Jn dem Fuͤrſt-
lichen Eyſtettiſchen Garten kommet ſie auch
mit einem Aniß-geruch herfuͤr/ daher man
ſie Aniß-Baſilien nennet.

6. Das ſechßte geſchlecht der Bafilien/
Ocimum minus anguſtifolium foliis ſerratis,
C. B.
kommet auch in vorgemeltem Garten
herfuͤr. Die blaͤtter vergleichen ſich umb
etwas dem kleinern Wirbel-doſt/ und
ſind an dem umbkreiß wie ein Saͤgen ge-
kerfft. Es traͤgt weiſſe blumen/ dahero man
es kleine ſchmal-blaͤtterichte Baſilien mit
weiſſen Blumen nennet.

7. Die kleinſte oder Naͤgelein-Baſilien/
Ocimum minimum, C. B. hat gar kleine und
ſchmale blaͤttlein/ dem Majoran aͤhnlich/
ſind jedoch ein wenig groͤſſer und gekerfft.
Sie bringet viel neben-zweiglein/ wie ein
draußlicht baͤumlein/ die bluͤmlein und der
ſame ſcheinet ſehr klein zu ſeyn/ die wurtzel
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Kleinſte oder Naͤgelein-Baſilien.
Ocimum minus.

wird zaſelicht. Es iſt ein edel und ſchoͤnes
kraͤutlein/ ſo einen ſehr lieblichen Naͤgelein-
geruch von ſich gibet/ dahero man es auch
Ocimum caryophillatum, Naͤgel-Baſilien
nennet.

Die Baſilien zielet man gemeiniglich in
den ſcherben vor den Fenſtern/ wird auch in
den Luſtgaͤrten gepflantzet/ waͤchßt geſchwind
herfuͤr. Nach der meinung Camerarii, iſt
etwas ſonderliches in dieſem Gewaͤchs/ denn
es nicht gegen der Nacht/ ſondern im Mit-
tag/ wenn die Sonn am heiſſeſten iſt/ wil
begoſſen ſeyn/ zu dem wenn man es in waſ-
ſer ſetzet/ pflegt es darinn ein lange zeit wie
in der Erden zu gruͤnen/ ja das noch mehr
iſt/ bißweilen ſamen zu tragen.

Eigenſchafft.

Die Baſilien-kraͤuter waͤrmen und troͤck-
nen; haben ein geiſtreiches oͤlicht-fluͤchtiges
ſaltz/ und recht aromatiſche haupt-ſtaͤrcken-
de theile bey ſich/ und dadurch die eigen-
ſchafft/ das ſchwache kalte Hirn und Magen
zu ſtaͤrcken/ innerliche verſtopffungen zu loͤ-
ſen/ den Schwindel zu vertreiben/ die Mut-
ter zu reinigen/ und die monatliche Reini-
gung zu befoͤrdern. Man brauchet allein
die blaͤtter und den ſamen davon.

Gebrauch.

Das edel Baſilien-kraut erquicket mit ſei-Braͤune/
Mundfaͤu-
le/ ſchrun-
den der
Lefftzen und
heimlichen
glieder/
verſchrun-
dete waͤrtz-
lein der
Bruͤſten.

nem guten geruch die Geiſter des Haupts
und Hertzens. Der ſamen/ ſo er in waſſer
gebeitzt wird/ gibt ein weiſſen ſchleim wie die
Quitten-kern/ iſt ein treffliche Artzney in
der Braͤune oder Mundfaͤule/ Schrunden
der Lefftzen und heimlichen Gliedern/ bekomt
auch gar wol den verſchrundeten Waͤrtzlein
der Bruͤſten.

Der Rauch des Baſilien-ſamens von un-

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0608" n="592"/><fw place="top" type="header">Das Dritte Buch/</fw><lb/><cb/>
den &#x017F;tengel/ deren ein &#x017F;chwartzer &#x017F;ame in<lb/>
&#x017F;einem ha&#x0364;ußlein nachfolget. Das gantze ge-<lb/>
wa&#x0364;chs gibt einen anmu&#x0364;tigen geruch von &#x017F;ich.</p><lb/>
            <figure>
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Citronen-Ba&#x017F;ilien.</hi> <hi rendition="#aq">Ocimum<lb/>
citratum.</hi> </hi> </head><lb/>
            </figure>
            <p>4. Die Citronen-Ba&#x017F;ilien/ <hi rendition="#aq">Ocimum citri<lb/>
odore, <hi rendition="#i">C. B.</hi> medium vulgatius &amp; nigrum, <hi rendition="#i">J. B.</hi><lb/>
medium citratum, <hi rendition="#i">Ger.</hi> Ocimum Ani&#x017F;i odore,<lb/><hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> u&#x0364;berkommet ihre bla&#x0364;tter wie die vorige/<lb/>
allein &#x017F;ind &#x017F;ie etwas kleiner/ &#x017F;ie haben ein ge-<lb/>
ruch wie der Citronen-apffel/ dahero man<lb/>
&#x017F;ie auch Citronen-Ba&#x017F;ilien nennet. Die<lb/>
wurtzel i&#x017F;t in viel za&#x017F;eln zertheilet.</p><lb/>
            <p>5. Die gemeine Ba&#x017F;ilien/ <hi rendition="#aq">Ocimum vul-<lb/>
gatius, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> vergleichet &#x017F;ich umb etwas dem<lb/>
vorigen ge&#x017F;chlecht/ allein i&#x017F;t &#x017F;ie in allem viel<lb/>
kleiner/ gibet auch einen geringeren geruch<lb/>
von &#x017F;ich. Die bla&#x0364;tter &#x017F;ind bleich-gru&#x0364;n/ dick/<lb/>
und dem Bingelkraut a&#x0364;hnlicher. Sie tra&#x0364;gt<lb/>
dunckel- wei&#x017F;&#x017F;e Blumen/ der &#x017F;ame i&#x017F;t rund/<lb/>
klein und &#x017F;chwartz. Die&#x017F;e wird gemeiniglich<lb/>
in den Apothecken gebraucht. Jn dem Fu&#x0364;r&#x017F;t-<lb/>
lichen Ey&#x017F;tetti&#x017F;chen Garten kommet &#x017F;ie auch<lb/>
mit einem Aniß-geruch herfu&#x0364;r/ daher man<lb/>
&#x017F;ie Aniß-Ba&#x017F;ilien nennet.</p><lb/>
            <p>6. Das &#x017F;echßte ge&#x017F;chlecht der Bafilien/<lb/><hi rendition="#aq">Ocimum minus angu&#x017F;tifolium foliis &#x017F;erratis,<lb/><hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> kommet auch in vorgemeltem Garten<lb/>
herfu&#x0364;r. Die bla&#x0364;tter vergleichen &#x017F;ich umb<lb/>
etwas dem kleinern Wirbel-do&#x017F;t/ und<lb/>
&#x017F;ind an dem umbkreiß wie ein Sa&#x0364;gen ge-<lb/>
kerfft. Es tra&#x0364;gt wei&#x017F;&#x017F;e blumen/ dahero man<lb/>
es kleine &#x017F;chmal-bla&#x0364;tterichte Ba&#x017F;ilien mit<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;en Blumen nennet.</p><lb/>
            <p>7. Die klein&#x017F;te oder Na&#x0364;gelein-Ba&#x017F;ilien/<lb/><hi rendition="#aq">Ocimum minimum, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> hat gar kleine und<lb/>
&#x017F;chmale bla&#x0364;ttlein/ dem Majoran a&#x0364;hnlich/<lb/>
&#x017F;ind jedoch ein wenig gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und gekerfft.<lb/>
Sie bringet viel neben-zweiglein/ wie ein<lb/>
draußlicht ba&#x0364;umlein/ die blu&#x0364;mlein und der<lb/>
&#x017F;ame &#x017F;cheinet &#x017F;ehr klein zu &#x017F;eyn/ die wurtzel<lb/><cb/>
<figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Klein&#x017F;te oder Na&#x0364;gelein-Ba&#x017F;ilien.</hi><lb/><hi rendition="#aq">Ocimum minus.</hi></hi></head><lb/></figure> wird za&#x017F;elicht. Es i&#x017F;t ein edel und &#x017F;cho&#x0364;nes<lb/>
kra&#x0364;utlein/ &#x017F;o einen &#x017F;ehr lieblichen Na&#x0364;gelein-<lb/>
geruch von &#x017F;ich gibet/ dahero man es auch<lb/><hi rendition="#aq">Ocimum caryophillatum,</hi> Na&#x0364;gel-Ba&#x017F;ilien<lb/>
nennet.</p><lb/>
            <p>Die Ba&#x017F;ilien zielet man gemeiniglich in<lb/>
den &#x017F;cherben vor den Fen&#x017F;tern/ wird auch in<lb/>
den Lu&#x017F;tga&#x0364;rten gepflantzet/ wa&#x0364;chßt ge&#x017F;chwind<lb/>
herfu&#x0364;r. Nach der meinung <hi rendition="#aq">Camerarii,</hi> i&#x017F;t<lb/>
etwas &#x017F;onderliches in die&#x017F;em Gewa&#x0364;chs/ denn<lb/>
es nicht gegen der Nacht/ &#x017F;ondern im Mit-<lb/>
tag/ wenn die Sonn am hei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;ten i&#x017F;t/ wil<lb/>
bego&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn/ zu dem wenn man es in wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er &#x017F;etzet/ pflegt es darinn ein lange zeit wie<lb/>
in der Erden zu gru&#x0364;nen/ ja das noch mehr<lb/>
i&#x017F;t/ bißweilen &#x017F;amen zu tragen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Eigen&#x017F;chafft.</hi> </head><lb/>
            <p>Die Ba&#x017F;ilien-kra&#x0364;uter wa&#x0364;rmen und tro&#x0364;ck-<lb/>
nen; haben ein gei&#x017F;treiches o&#x0364;licht-flu&#x0364;chtiges<lb/>
&#x017F;altz/ und recht aromati&#x017F;che haupt-&#x017F;ta&#x0364;rcken-<lb/>
de theile bey &#x017F;ich/ und dadurch die eigen-<lb/>
&#x017F;chafft/ das &#x017F;chwache kalte Hirn und Magen<lb/>
zu &#x017F;ta&#x0364;rcken/ innerliche ver&#x017F;topffungen zu lo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en/ den Schwindel zu vertreiben/ die Mut-<lb/>
ter zu reinigen/ und die monatliche Reini-<lb/>
gung zu befo&#x0364;rdern. Man brauchet allein<lb/>
die bla&#x0364;tter und den &#x017F;amen davon.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Gebrauch.</hi> </head><lb/>
            <p>Das edel Ba&#x017F;ilien-kraut erquicket mit &#x017F;ei-<note place="right">Bra&#x0364;une/<lb/>
Mundfa&#x0364;u-<lb/>
le/ &#x017F;chrun-<lb/>
den der<lb/>
Lefftzen und<lb/>
heimlichen<lb/>
glieder/<lb/>
ver&#x017F;chrun-<lb/>
dete wa&#x0364;rtz-<lb/>
lein der<lb/>
Bru&#x0364;&#x017F;ten.</note><lb/>
nem guten geruch die Gei&#x017F;ter des Haupts<lb/>
und Hertzens. Der &#x017F;amen/ &#x017F;o er in wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
gebeitzt wird/ gibt ein wei&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chleim wie die<lb/>
Quitten-kern/ i&#x017F;t ein treffliche Artzney in<lb/>
der Bra&#x0364;une oder Mundfa&#x0364;ule/ Schrunden<lb/>
der Lefftzen und heimlichen Gliedern/ bekomt<lb/>
auch gar wol den ver&#x017F;chrundeten Wa&#x0364;rtzlein<lb/>
der Bru&#x0364;&#x017F;ten.</p><lb/>
            <p>Der Rauch des Ba&#x017F;ilien-&#x017F;amens von un-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[592/0608] Das Dritte Buch/ den ſtengel/ deren ein ſchwartzer ſame in ſeinem haͤußlein nachfolget. Das gantze ge- waͤchs gibt einen anmuͤtigen geruch von ſich. [Abbildung Citronen-Baſilien. Ocimum citratum. ] 4. Die Citronen-Baſilien/ Ocimum citri odore, C. B. medium vulgatius & nigrum, J. B. medium citratum, Ger. Ocimum Aniſi odore, C. B. uͤberkommet ihre blaͤtter wie die vorige/ allein ſind ſie etwas kleiner/ ſie haben ein ge- ruch wie der Citronen-apffel/ dahero man ſie auch Citronen-Baſilien nennet. Die wurtzel iſt in viel zaſeln zertheilet. 5. Die gemeine Baſilien/ Ocimum vul- gatius, C. B. vergleichet ſich umb etwas dem vorigen geſchlecht/ allein iſt ſie in allem viel kleiner/ gibet auch einen geringeren geruch von ſich. Die blaͤtter ſind bleich-gruͤn/ dick/ und dem Bingelkraut aͤhnlicher. Sie traͤgt dunckel- weiſſe Blumen/ der ſame iſt rund/ klein und ſchwartz. Dieſe wird gemeiniglich in den Apothecken gebraucht. Jn dem Fuͤrſt- lichen Eyſtettiſchen Garten kommet ſie auch mit einem Aniß-geruch herfuͤr/ daher man ſie Aniß-Baſilien nennet. 6. Das ſechßte geſchlecht der Bafilien/ Ocimum minus anguſtifolium foliis ſerratis, C. B. kommet auch in vorgemeltem Garten herfuͤr. Die blaͤtter vergleichen ſich umb etwas dem kleinern Wirbel-doſt/ und ſind an dem umbkreiß wie ein Saͤgen ge- kerfft. Es traͤgt weiſſe blumen/ dahero man es kleine ſchmal-blaͤtterichte Baſilien mit weiſſen Blumen nennet. 7. Die kleinſte oder Naͤgelein-Baſilien/ Ocimum minimum, C. B. hat gar kleine und ſchmale blaͤttlein/ dem Majoran aͤhnlich/ ſind jedoch ein wenig groͤſſer und gekerfft. Sie bringet viel neben-zweiglein/ wie ein draußlicht baͤumlein/ die bluͤmlein und der ſame ſcheinet ſehr klein zu ſeyn/ die wurtzel [Abbildung Kleinſte oder Naͤgelein-Baſilien. Ocimum minus. ] wird zaſelicht. Es iſt ein edel und ſchoͤnes kraͤutlein/ ſo einen ſehr lieblichen Naͤgelein- geruch von ſich gibet/ dahero man es auch Ocimum caryophillatum, Naͤgel-Baſilien nennet. Die Baſilien zielet man gemeiniglich in den ſcherben vor den Fenſtern/ wird auch in den Luſtgaͤrten gepflantzet/ waͤchßt geſchwind herfuͤr. Nach der meinung Camerarii, iſt etwas ſonderliches in dieſem Gewaͤchs/ denn es nicht gegen der Nacht/ ſondern im Mit- tag/ wenn die Sonn am heiſſeſten iſt/ wil begoſſen ſeyn/ zu dem wenn man es in waſ- ſer ſetzet/ pflegt es darinn ein lange zeit wie in der Erden zu gruͤnen/ ja das noch mehr iſt/ bißweilen ſamen zu tragen. Eigenſchafft. Die Baſilien-kraͤuter waͤrmen und troͤck- nen; haben ein geiſtreiches oͤlicht-fluͤchtiges ſaltz/ und recht aromatiſche haupt-ſtaͤrcken- de theile bey ſich/ und dadurch die eigen- ſchafft/ das ſchwache kalte Hirn und Magen zu ſtaͤrcken/ innerliche verſtopffungen zu loͤ- ſen/ den Schwindel zu vertreiben/ die Mut- ter zu reinigen/ und die monatliche Reini- gung zu befoͤrdern. Man brauchet allein die blaͤtter und den ſamen davon. Gebrauch. Das edel Baſilien-kraut erquicket mit ſei- nem guten geruch die Geiſter des Haupts und Hertzens. Der ſamen/ ſo er in waſſer gebeitzt wird/ gibt ein weiſſen ſchleim wie die Quitten-kern/ iſt ein treffliche Artzney in der Braͤune oder Mundfaͤule/ Schrunden der Lefftzen und heimlichen Gliedern/ bekomt auch gar wol den verſchrundeten Waͤrtzlein der Bruͤſten. Braͤune/ Mundfaͤu- le/ ſchrun- den der Lefftzen und heimlichen glieder/ verſchrun- dete waͤrtz- lein der Bruͤſten. Der Rauch des Baſilien-ſamens von un- den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/608
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/608>, abgerufen am 21.12.2024.