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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch]

Etliche ziehen das Röhrleinkraut mit der
wurtzel under sich auß/ schneiden darnach
die wurtzel ab/ hengen dieselbige an den
halß/ tragen sie also eine zeitlang/ das soll
Rinnen
und trief-
fen der au-
gen.
nicht allein die flecken der Augen/ sondern
auch das rinnen derselben vertreiben. Die
andern graben die wurtzel auß/ schneiden sie
in stück/ und hengens viel tag an den halß/
das soll nicht allein die flecken verzehren/
sondern auch alle gebrechen der Augen hin-
weg nehmen. Die dritten hengen die wur-
tzel also gantz/ oder nur ein stuck darvon an
den halß/ tragen die eine zeitlang/ und be-
finden gute besserung darvon.

Zu diesem end aber halten viel darfür/
daß man diese wurtzel im Sommer umb St.
Bartholomei Tag/ so die Sonn in die Jung-
fraw gehet/ graben/ und denn einem Men-
Augen-
flecken.
schen oder Viehe/ das flecken in den Augen
hat/ an den halß hängen soll. Von solcher
krafft und würckung aber hat dieß Kraut
auch den nahmen Fellriß bekommen.

Unlust der
pferd zum
essen und
so nicht
stallen kön-
nen.

Wenn ein Pferd unlustig ist zum essen/
und nicht stallen kan/ schneide ihme frisch
Röhrleinkraut/ und gibs ihm under seinem
Futter.

Das Röhrleinkraut soll samt den Blu-
men und wurtzeln im Aprillen oder anfang
des Meyens destilliert werden/ wenn es in
Seitenste-
chen/ ver-
stopffte Le-
ber/ gelb-
sucht/ sie-
ber/ männ-
licher sa-
menfluß.
seiner vollkommenen blüth ist. Dises Röhr-
leinkraut-wasser ist eine gute Artzney wider
das stechen in der seiten/ eröffnet die ver-
stopffte Leber/ vertreibet die Gelbsucht/ die-
net wider alle Fieber/ treibet den Harn/ rei-
niget die Nieren/ Harngäng und Blasen/
stillet den Männlichen Samenfluß/ Mor-
gens und Abends jedes mahl 5. oder 6. loth
Rothe au-
gen/ Augen-
flecken/
schwartze
brennende
blatern an
den Brü-
sten/ ge-
mächten/
beinen/ hi-
tziges glie-
derweh.
Rote pur-
peln oder
finnen des
antlitzes-
getruncken. Ferners dienet es wider die ro-
the Augen und deren Flecken/ bißweilen et-
liche tröpflein darein geträufft. Jn diesem
wasser tüchlein genetzt und übergeschlagen/
löschet die hitz der schwartzen brennenden
blatern an den Brüsten/ Gemächten und
Beinen/ bekommet auch also wol dem hitzi-
gen Gliederweh. Die Weiber pflegen sich
mit diesem wasser zu waschen/ in hoffnung
ein klar Antlitz zu erlangen/ und die rothe
purpeln oder finnen außzutilgen.

Das Röhrleinkraut frisch zerhackt/ in
guten weissen Wein gelegt/ und allezeit ein
Drey und
viertägig
Fieber.
stund vor dem Acces eines drey oder viertä-
gigen Fiebers/ ein gut glaß voll getruncken/
erlediget den Menschen sehr bald von der
Kranckheit/ ja umb so viel desto geschwin-
der/ wenn er die guten Tag über/ in wäh-
render zeit des Fiebers/ alle Morgen und A-
bend auch ein glaß voll trinckt. Etliche ko-
chen dieses Kraut in halb Wein/ halb Was-
ser/ seigens hernach/ und geben es auff glei-
che weiß für das Fieber.

Hitzig und
gifftig fie-
ber.

Der auß dem grünen safftigen Kraut
frisch außgepreßte safft auff drey biß 4. loth
mit Brühen oder Scabiosen-wasser ver-
mischt/ und öffters eingenommen/ ist ein
treffliches mittel wider alle hitzige und giff-
tige Hauptwehe und Fieber/ treibet durch den
Harn und Schweiß. Mischt man Leinöl o-
der Mandelöl/ und Klapperrosen-syrup/
Seiten-
stich.
under solchen safft/ so vertheilet es auch den
gefährlichen Seitenstich/ wenn man sehr
offt etliche löffelvoll davon eingibt.

[Spaltenumbruch]

Eben dieser Safft dienet auch mit sei-Geschwär/
Fistel.

nem alkalischen scharffen saltz äusserlich zu
reinigung und außheilung allerhand garsti-
ger Schäden/ Geschwärn und Fistlen.



CAPUT CVIII.
[Abbildung] Groß Habichkraut. Hieracium
majus.

Namen.

HAbichkraut heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt].
Lateinisch/ Hieracium. Jtaliänisch/
Hieracio. Englisch/ Hawkweed. Dä-
nisch/ Hoegs-urt. Niderländisch/ Havicks-
kruyt. Habichkraut solle es darumb genent
worden seyn/ weilen die Habich daran kra-
tzen/ alßdenn mit dem safft desselben ihre
Augen netzen/ und das Gesicht darmit läu-
teren und stärcken.

Groß Habichkraut heißt Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. Lateinisch/ Hieracium majus.
Jtaliänisch/ Hieracio maggiore. Frantzösisch/
Grande Cichoree, Cichoree jaune. Englisch/
Great Hawkweed. Holländisch/ Groot Ha-
vickscruyt.

Klein Habichkraut heißt Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 4 Wörter fehlen]. Lateinisch/
Hieracium minus, Hieracium alterum. En-
glisch/ Lythe Hawkweed. Niderländisch/
Kleyn Havickscruydt.

Geschlecht und Gestalt.

Das erste Geschlecht/ das grosse Habich-
kraut/ Hieracium majus folio Sonchi, C. B.
Sonchus repens, multis Hieracium majus, J. B.

hat eine weit umb sich kriechende/ daurhaff-
te/ zaselichte Wurtzel/ die ist spannen-
lang/ kleinen fingers dick/ und voller milch.
Die blätter sind quer hand lang/ auch län-
ger/ an dem umbkreiß/ eine weite nach der
anderen tieff zertheilt/ wie der Gänßdistel/
und mit weichlichten dörnlein besetzet. Der
stengel ist rund/ gerad/ mit striemen oder hol-

kehlen/
Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch]

Etliche ziehen das Roͤhrleinkraut mit der
wurtzel under ſich auß/ ſchneiden darnach
die wurtzel ab/ hengen dieſelbige an den
halß/ tragen ſie alſo eine zeitlang/ das ſoll
Rinnen
und trief-
fen der au-
gen.
nicht allein die flecken der Augen/ ſondern
auch das rinnen derſelben vertreiben. Die
andern graben die wurtzel auß/ ſchneiden ſie
in ſtuͤck/ und hengens viel tag an den halß/
das ſoll nicht allein die flecken verzehren/
ſondern auch alle gebrechen der Augen hin-
weg nehmen. Die dritten hengen die wur-
tzel alſo gantz/ oder nur ein ſtuck darvon an
den halß/ tragen die eine zeitlang/ und be-
finden gute beſſerung darvon.

Zu dieſem end aber halten viel darfuͤr/
daß man dieſe wurtzel im Sommer umb St.
Bartholomei Tag/ ſo die Soñ in die Jung-
fraw gehet/ graben/ und denn einem Men-
Augen-
flecken.
ſchen oder Viehe/ das flecken in den Augen
hat/ an den halß haͤngen ſoll. Von ſolcher
krafft und wuͤrckung aber hat dieß Kraut
auch den nahmen Fellriß bekommen.

Unluſt der
pferd zum
eſſen und
ſo nicht
ſtallen koͤn-
nen.

Wenn ein Pferd unluſtig iſt zum eſſen/
und nicht ſtallen kan/ ſchneide ihme friſch
Roͤhrleinkraut/ und gibs ihm under ſeinem
Futter.

Das Roͤhrleinkraut ſoll ſamt den Blu-
men und wurtzeln im Aprillen oder anfang
des Meyens deſtilliert werden/ wenn es in
Seitenſte-
chen/ ver-
ſtopffte Le-
ber/ gelb-
ſucht/ ſie-
ber/ maͤnn-
licher ſa-
menfluß.
ſeiner vollkommenen bluͤth iſt. Diſes Roͤhr-
leinkraut-waſſer iſt eine gute Artzney wider
das ſtechen in der ſeiten/ eroͤffnet die ver-
ſtopffte Leber/ vertreibet die Gelbſucht/ die-
net wider alle Fieber/ treibet den Harn/ rei-
niget die Nieren/ Harngaͤng und Blaſen/
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gens und Abends jedes mahl 5. oder 6. loth
Rothe au-
gen/ Augẽ-
flecken/
ſchwartze
brennende
blatern an
den Bruͤ-
ſten/ ge-
maͤchten/
beinen/ hi-
tziges glie-
derweh.
Rote pur-
peln oder
finnen des
antlitzes-
getruncken. Ferners dienet es wider die ro-
the Augen und deren Flecken/ bißweilen et-
liche troͤpflein darein getraͤufft. Jn dieſem
waſſer tuͤchlein genetzt und uͤbergeſchlagen/
loͤſchet die hitz der ſchwartzen brennenden
blatern an den Bruͤſten/ Gemaͤchten und
Beinen/ bekommet auch alſo wol dem hitzi-
gen Gliederweh. Die Weiber pflegen ſich
mit dieſem waſſer zu waſchen/ in hoffnung
ein klar Antlitz zu erlangen/ und die rothe
purpeln oder finnen außzutilgen.

Das Roͤhrleinkraut friſch zerhackt/ in
guten weiſſen Wein gelegt/ und allezeit ein
Drey und
viertaͤgig
Fieber.
ſtund vor dem Acces eines drey oder viertaͤ-
gigen Fiebers/ ein gut glaß voll getruncken/
erlediget den Menſchen ſehr bald von der
Kranckheit/ ja umb ſo viel deſto geſchwin-
der/ wenn er die guten Tag uͤber/ in waͤh-
render zeit des Fiebers/ alle Morgen und A-
bend auch ein glaß voll trinckt. Etliche ko-
chen dieſes Kraut in halb Wein/ halb Waſ-
ſer/ ſeigens hernach/ und geben es auff glei-
che weiß fuͤr das Fieber.

Hitzig und
gifftig fie-
ber.

Der auß dem gruͤnen ſafftigen Kraut
friſch außgepreßte ſafft auff drey biß 4. loth
mit Bruͤhen oder Scabioſen-waſſer ver-
miſcht/ und oͤffters eingenommen/ iſt ein
treffliches mittel wider alle hitzige und giff-
tige Hauptwehe und Fieber/ treibet durch den
Harn und Schweiß. Miſcht man Leinoͤl o-
der Mandeloͤl/ und Klapperroſen-ſyrup/
Seiten-
ſtich.
under ſolchen ſafft/ ſo vertheilet es auch den
gefaͤhrlichen Seitenſtich/ wenn man ſehr
offt etliche loͤffelvoll davon eingibt.

[Spaltenumbruch]

Eben dieſer Safft dienet auch mit ſei-Geſchwaͤr/
Fiſtel.

nem alkaliſchen ſcharffen ſaltz aͤuſſerlich zu
reinigung und außheilung allerhand garſti-
ger Schaͤden/ Geſchwaͤrn und Fiſtlen.



CAPUT CVIII.
[Abbildung] Groß Habichkraut. Hieracium
majus.

Namen.

HAbichkraut heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt].
Lateiniſch/ Hieracium. Jtaliaͤniſch/
Hieracio. Engliſch/ Hawkweed. Daͤ-
niſch/ Hoegs-urt. Niderlaͤndiſch/ Havicks-
kruyt. Habichkraut ſolle es darumb genent
worden ſeyn/ weilen die Habich daran kra-
tzen/ alßdenn mit dem ſafft deſſelben ihre
Augen netzen/ und das Geſicht darmit laͤu-
teren und ſtaͤrcken.

Groß Habichkraut heißt Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. Lateiniſch/ Hieracium majus.
Jtaliaͤniſch/ Hieracio maggiore. Frantzoͤſiſch/
Grande Cichorée, Cichorée jaune. Engliſch/
Great Hawkweed. Hollaͤndiſch/ Groot Ha-
vickscruyt.

Klein Habichkraut heißt Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 4 Wörter fehlen]. Lateiniſch/
Hieracium minus, Hieracium alterum. En-
gliſch/ Lythe Hawkweed. Niderlaͤndiſch/
Kleyn Havickscruydt.

Geſchlecht und Geſtalt.

Das erſte Geſchlecht/ das groſſe Habich-
kraut/ Hieracium majus folio Sonchi, C. B.
Sonchus repens, multis Hieracium majus, J. B.

hat eine weit umb ſich kriechende/ daurhaff-
te/ zaſelichte Wurtzel/ die iſt ſpannen-
lang/ kleinen fingers dick/ und voller milch.
Die blaͤtter ſind quer hand lang/ auch laͤn-
ger/ an dem umbkreiß/ eine weite nach der
anderen tieff zertheilt/ wie der Gaͤnßdiſtel/
und mit weichlichten doͤrnlein beſetzet. Der
ſtengel iſt rund/ gerad/ mit ſtriemen oder hol-

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[492/0508] Das Andere Buch/ Etliche ziehen das Roͤhrleinkraut mit der wurtzel under ſich auß/ ſchneiden darnach die wurtzel ab/ hengen dieſelbige an den halß/ tragen ſie alſo eine zeitlang/ das ſoll nicht allein die flecken der Augen/ ſondern auch das rinnen derſelben vertreiben. Die andern graben die wurtzel auß/ ſchneiden ſie in ſtuͤck/ und hengens viel tag an den halß/ das ſoll nicht allein die flecken verzehren/ ſondern auch alle gebrechen der Augen hin- weg nehmen. Die dritten hengen die wur- tzel alſo gantz/ oder nur ein ſtuck darvon an den halß/ tragen die eine zeitlang/ und be- finden gute beſſerung darvon. Rinnen und trief- fen der au- gen. Zu dieſem end aber halten viel darfuͤr/ daß man dieſe wurtzel im Sommer umb St. Bartholomei Tag/ ſo die Soñ in die Jung- fraw gehet/ graben/ und denn einem Men- ſchen oder Viehe/ das flecken in den Augen hat/ an den halß haͤngen ſoll. Von ſolcher krafft und wuͤrckung aber hat dieß Kraut auch den nahmen Fellriß bekommen. Augen- flecken. Wenn ein Pferd unluſtig iſt zum eſſen/ und nicht ſtallen kan/ ſchneide ihme friſch Roͤhrleinkraut/ und gibs ihm under ſeinem Futter. Das Roͤhrleinkraut ſoll ſamt den Blu- men und wurtzeln im Aprillen oder anfang des Meyens deſtilliert werden/ wenn es in ſeiner vollkommenen bluͤth iſt. Diſes Roͤhr- leinkraut-waſſer iſt eine gute Artzney wider das ſtechen in der ſeiten/ eroͤffnet die ver- ſtopffte Leber/ vertreibet die Gelbſucht/ die- net wider alle Fieber/ treibet den Harn/ rei- niget die Nieren/ Harngaͤng und Blaſen/ ſtillet den Maͤnnlichen Samenfluß/ Mor- gens und Abends jedes mahl 5. oder 6. loth getruncken. Ferners dienet es wider die ro- the Augen und deren Flecken/ bißweilen et- liche troͤpflein darein getraͤufft. Jn dieſem waſſer tuͤchlein genetzt und uͤbergeſchlagen/ loͤſchet die hitz der ſchwartzen brennenden blatern an den Bruͤſten/ Gemaͤchten und Beinen/ bekommet auch alſo wol dem hitzi- gen Gliederweh. Die Weiber pflegen ſich mit dieſem waſſer zu waſchen/ in hoffnung ein klar Antlitz zu erlangen/ und die rothe purpeln oder finnen außzutilgen. Seitenſte- chen/ ver- ſtopffte Le- ber/ gelb- ſucht/ ſie- ber/ maͤnn- licher ſa- menfluß. Rothe au- gen/ Augẽ- flecken/ ſchwartze brennende blatern an den Bruͤ- ſten/ ge- maͤchten/ beinen/ hi- tziges glie- derweh. Rote pur- peln oder finnen des antlitzes- Das Roͤhrleinkraut friſch zerhackt/ in guten weiſſen Wein gelegt/ und allezeit ein ſtund vor dem Acces eines drey oder viertaͤ- gigen Fiebers/ ein gut glaß voll getruncken/ erlediget den Menſchen ſehr bald von der Kranckheit/ ja umb ſo viel deſto geſchwin- der/ wenn er die guten Tag uͤber/ in waͤh- render zeit des Fiebers/ alle Morgen und A- bend auch ein glaß voll trinckt. Etliche ko- chen dieſes Kraut in halb Wein/ halb Waſ- ſer/ ſeigens hernach/ und geben es auff glei- che weiß fuͤr das Fieber. Drey und viertaͤgig Fieber. Der auß dem gruͤnen ſafftigen Kraut friſch außgepreßte ſafft auff drey biß 4. loth mit Bruͤhen oder Scabioſen-waſſer ver- miſcht/ und oͤffters eingenommen/ iſt ein treffliches mittel wider alle hitzige und giff- tige Hauptwehe und Fieber/ treibet durch den Harn und Schweiß. Miſcht man Leinoͤl o- der Mandeloͤl/ und Klapperroſen-ſyrup/ under ſolchen ſafft/ ſo vertheilet es auch den gefaͤhrlichen Seitenſtich/ wenn man ſehr offt etliche loͤffelvoll davon eingibt. Seiten- ſtich. Eben dieſer Safft dienet auch mit ſei- nem alkaliſchen ſcharffen ſaltz aͤuſſerlich zu reinigung und außheilung allerhand garſti- ger Schaͤden/ Geſchwaͤrn und Fiſtlen. Geſchwaͤr/ Fiſtel. CAPUT CVIII. [Abbildung Groß Habichkraut. Hieracium majus. ] Namen. HAbichkraut heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Hieracium. Jtaliaͤniſch/ Hieracio. Engliſch/ Hawkweed. Daͤ- niſch/ Hoegs-urt. Niderlaͤndiſch/ Havicks- kruyt. Habichkraut ſolle es darumb genent worden ſeyn/ weilen die Habich daran kra- tzen/ alßdenn mit dem ſafft deſſelben ihre Augen netzen/ und das Geſicht darmit laͤu- teren und ſtaͤrcken. Groß Habichkraut heißt Griechiſch/ __. Lateiniſch/ Hieracium majus. Jtaliaͤniſch/ Hieracio maggiore. Frantzoͤſiſch/ Grande Cichorée, Cichorée jaune. Engliſch/ Great Hawkweed. Hollaͤndiſch/ Groot Ha- vickscruyt. Klein Habichkraut heißt Griechiſch/ ____. Lateiniſch/ Hieracium minus, Hieracium alterum. En- gliſch/ Lythe Hawkweed. Niderlaͤndiſch/ Kleyn Havickscruydt. Geſchlecht und Geſtalt. Das erſte Geſchlecht/ das groſſe Habich- kraut/ Hieracium majus folio Sonchi, C. B. Sonchus repens, multis Hieracium majus, J. B. hat eine weit umb ſich kriechende/ daurhaff- te/ zaſelichte Wurtzel/ die iſt ſpannen- lang/ kleinen fingers dick/ und voller milch. Die blaͤtter ſind quer hand lang/ auch laͤn- ger/ an dem umbkreiß/ eine weite nach der anderen tieff zertheilt/ wie der Gaͤnßdiſtel/ und mit weichlichten doͤrnlein beſetzet. Der ſtengel iſt rund/ gerad/ mit ſtriemen oder hol- kehlen/

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/508>, abgerufen am 21.11.2024.