[Spaltenumbruch]
vier zoll lang/ ein halben zoll breit/ und an dem umbkreiß gekerfft sind/ also zer- schnitten/ daß man ein jedes theil für ein sonderbar blatt ansihet. Die gelbe und dem grossen Tausendgulden-kraut ähnliche Blu- me/ sitzet auff ihrem ästlein/ auß einem schuppichten kelchlein kommen viel fädem- lein der blumen herfür: Vormittag fließt auß dem köpflein ein durchscheinender safft von sich selbsten tropffen-weiß/ der ist süß wie die Manna/ und so man schon das köpf- lein außdruckt/ meldet sich doch an dem an- dern tag dieser safft widerumb an. Den Blumen folget der samen nach/ so bißwei- len kleiner als der gemeine ist. Es wächßt in Jtalien auff dem Berg Baldo bey Vero- na. Man pflantzet es auch in den Gärten. Es ist D. Casparo Bauhino auß dem Padua- nischen Lustgarten/ unter dem Namen des Portugesischen Rhapontics/ zugeschickt wor- den. Es kan diesem Geschlecht zugesellet werden/ Centaurium folio glabro, flore fla- vescente, J. B. oder Centaurium majus luteum, Park.
3. Das grosse Africanische Tausendgul- den-kraut/ mit gold-gelben/ zaserichten/ wolriechenden blümlein; weissem/ haari- gem/ in weisser Wolle eingeflochtenem Sa- men/ Centaurium majus Africanum flore au- reo odorato, Breynii.
4. Das grosse Portugesische Tausend- gulden-kraut/ mit weissen Haar-blümlein/ und einem in weisser Wolle eingeflochtenem samen; Centaurium majus folio non dissecto, C. B. majus alterum folio integro, J. B.
5. Das grosse Tausendgulden-kraut/ mit purpurfarben Haar-blümlein/ Rha Ponti- cum folio Helenii incano, C. B. Centaurium majus, Rha capitatum folio Enulae subtus in- cano & hirsuto, J. B.
6. Das andere Rhapontic-kraut/ mit schmäleren blättern/ Rhaponticum angusti- folium incanum, C. B. Centaurium s. Rhapon- ticum alterum angustiore folio, J. B.
Eigenschafft.
Das grosse Tausendgulden-kraut ist ei- ner vermischten natur unter kalt und warm. Hat ein alkalisches saltz/ neben vielen ölicht- balsamischen theilen bey sich/ und davon die tugend zu eröffnen/ dem sauren zu widerste- hen/ zu säuberen/ zu reinigen und zu heilen.
Gebrauch.
Jnnerliche Verseh- rung/ Brüch und Verwun- dung des Leibs/ Faule Ma- gen-fieber. Gelb- und Wasser- sucht.
Die Wurtzel des grossen Tausendgulden- krauts/ wird in Jtalien vom gemeinen Mann gebraucht wider alle innerliche Versehrung/ Brüch und Verwundung des Leibs/ sie le- gen sie in weissen Wein/ und trincken darab/ ist also genutzt dienlich wider die faulen Ma- gen-fieber/ sie eröffnet und stärcket die Le- ber/ zertheilt die Gelbsucht/ und verhütet die Wassersucht.
CAPUT XCV. Mangolt.Beta.
Namen.
MAngolt (so an etlichen orten Römi- scher Köhl/ Beisse/ Beiß-kohl/ o- der Rungelsen genennt wird) heißt [Spaltenumbruch]
Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 3 Wörter fehlen], [fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen]. Lateinisch/ Beta. Jtaliänisch/ Bie- ta, Bietola. Frantzösisch/ Bete. Spanisch/ Acelga. Englisch/ Beet. Dänisch/ Bede. Niderländisch/ Beete.
Rother Mangolt/ heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 3 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen][fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Beta rubra. Jta- liänisch/ Bietola rossa. Frantzösisch/ Bete rouge. Spanisch/ Acelga roxa. Englisch/ Rede Beete. Dänisch/ Rod Bede. Nider- ländisch/ Roote Beete.
[Abbildung]
Weisser Mangolt.Beta alba.
Geschlecht und Gestalt.
1. Der weisse Mangolt/ Beta alba vel palle- scens, quae Cicla Offic. C. B. Candida, J. B. com- munis alba, Park. parad. hat ein zarte/ weis- se/ lange/ holtzichte wurtzel wie ein Rettich. Der stengel ist hohl-kälicht/ zart/ gestriemt/ und zwey elen hoch. Seine Blätter sind grösser als am anderen Mangolt/ und den Melten- oder Garten-Mengelwurtz-blät- teren schier ähnlich/ auch an dem umbkreiß subtil gesaumt oder krauß/ sonsten dick/ saff- tig/ eines nitrosisch-wässerigen geschmacks. Er bringt im Hew- und Augst-monat gelb- lichte blümlein/ deren je eines an dem an- dern stehet/ von unden an des stengels und der neben-ästlein biß oben auß. Er trägt häuffigen samen/ so rauchlicht und ungleich rund ist. Man pflantzet ihne in den Gär- ten.
2. Der schwartze Mangolt/ Beta com- munis sive viridis, C. B. Item, Beta sylvestris maritima, Ejusd. Wächßt kleiner/ und wird in dem übrigen von den weissen allein an der farb underscheiden. Er ist der gemeinste: Wächßt auch von sich selbsten in saltzichten Sümpfen bey den Gestaden des Meers. Seine wurtzel ist beständig.
3. Der rothe Mangolt/ Beta rubra vulga- ris, C. B. J. B. hat ein dicke wurtzel/ so in
Teutsch-
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]
vier zoll lang/ ein halben zoll breit/ und an dem umbkreiß gekerfft ſind/ alſo zer- ſchnitten/ daß man ein jedes theil fuͤr ein ſonderbar blatt anſihet. Die gelbe und dem groſſen Tauſendgulden-kraut aͤhnliche Blu- me/ ſitzet auff ihrem aͤſtlein/ auß einem ſchuppichten kelchlein kommen viel faͤdem- lein der blumen herfuͤr: Vormittag fließt auß dem koͤpflein ein durchſcheinender ſafft von ſich ſelbſten tropffen-weiß/ der iſt ſuͤß wie die Manna/ und ſo man ſchon das koͤpf- lein außdruckt/ meldet ſich doch an dem an- dern tag dieſer ſafft widerumb an. Den Blumen folget der ſamen nach/ ſo bißwei- len kleiner als der gemeine iſt. Es waͤchßt in Jtalien auff dem Berg Baldo bey Vero- na. Man pflantzet es auch in den Gaͤrten. Es iſt D. Caſparo Bauhino auß dem Padua- niſchen Luſtgarten/ unter dem Namen des Portugeſiſchen Rhapontics/ zugeſchickt wor- den. Es kan dieſem Geſchlecht zugeſellet werden/ Centaurium folio glabro, flore fla- veſcente, J. B. oder Centaurium majus luteum, Park.
3. Das groſſe Africaniſche Tauſendgul- den-kraut/ mit gold-gelben/ zaſerichten/ wolriechenden bluͤmlein; weiſſem/ haari- gem/ in weiſſer Wolle eingeflochtenem Sa- men/ Centaurium majus Africanum flore au- reo odorato, Breynii.
4. Das groſſe Portugeſiſche Tauſend- gulden-kraut/ mit weiſſen Haar-bluͤmlein/ und einem in weiſſer Wolle eingeflochtenem ſamen; Centaurium majus folio non diſſecto, C. B. majus alterum folio integro, J. B.
5. Das groſſe Tauſendgulden-kraut/ mit purpurfarben Haar-bluͤmlein/ Rha Ponti- cum folio Helenii incano, C. B. Centaurium majus, Rha capitatum folio Enulæ ſubtus in- cano & hirſuto, J. B.
6. Das andere Rhapontic-kraut/ mit ſchmaͤleren blaͤttern/ Rhaponticum anguſti- folium incanum, C. B. Centaurium ſ. Rhapon- ticum alterum anguſtiore folio, J. B.
Eigenſchafft.
Das groſſe Tauſendgulden-kraut iſt ei- ner vermiſchten natur unter kalt und warm. Hat ein alkaliſches ſaltz/ neben vielen oͤlicht- balſamiſchen theilen bey ſich/ und davon die tugend zu eroͤffnen/ dem ſauren zu widerſte- hen/ zu ſaͤuberen/ zu reinigen und zu heilen.
Gebrauch.
Jnnerliche Verſeh- rung/ Bruͤch und Verwun- dung des Leibs/ Faule Ma- gen-fieber. Gelb- und Waſſer- ſucht.
Die Wurtzel des groſſen Tauſendgulden- krauts/ wird in Jtalien vom gemeinen Mañ gebraucht wider alle innerliche Verſehrung/ Bruͤch und Verwundung des Leibs/ ſie le- gen ſie in weiſſen Wein/ und trincken darab/ iſt alſo genutzt dienlich wider die faulen Ma- gen-fieber/ ſie eroͤffnet und ſtaͤrcket die Le- ber/ zertheilt die Gelbſucht/ und verhuͤtet die Waſſerſucht.
CAPUT XCV. Mangolt.Beta.
Namen.
MAngolt (ſo an etlichen orten Roͤmi- ſcher Koͤhl/ Beiſſe/ Beiß-kohl/ o- der Rungelſen genennt wird) heißt [Spaltenumbruch]
Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 3 Wörter fehlen], [fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen]. Lateiniſch/ Beta. Jtaliaͤniſch/ Bie- ta, Bietola. Frantzoͤſiſch/ Bete. Spaniſch/ Acelga. Engliſch/ Beet. Daͤniſch/ Bede. Niderlaͤndiſch/ Beete.
Rother Mangolt/ heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 3 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen][fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Beta rubra. Jta- liaͤniſch/ Bietola roſſa. Frantzoͤſiſch/ Bete rouge. Spaniſch/ Acelga roxa. Engliſch/ Rede Beete. Daͤniſch/ Rod Bede. Nider- laͤndiſch/ Roote Beete.
[Abbildung]
Weiſſer Mangolt.Beta alba.
Geſchlecht und Geſtalt.
1. Der weiſſe Mangolt/ Beta alba vel palle- ſcens, quæ Cicla Offic. C. B. Candida, J. B. com- munis alba, Park. parad. hat ein zarte/ weiſ- ſe/ lange/ holtzichte wurtzel wie ein Rettich. Der ſtengel iſt hohl-kaͤlicht/ zart/ geſtriemt/ und zwey elen hoch. Seine Blaͤtter ſind groͤſſer als am anderen Mangolt/ und den Melten- oder Garten-Mengelwurtz-blaͤt- teren ſchier aͤhnlich/ auch an dem umbkreiß ſubtil geſaumt oder krauß/ ſonſten dick/ ſaff- tig/ eines nitroſiſch-waͤſſerigen geſchmacks. Er bringt im Hew- und Augſt-monat gelb- lichte bluͤmlein/ deren je eines an dem an- dern ſtehet/ von unden an des ſtengels und der neben-aͤſtlein biß oben auß. Er traͤgt haͤuffigen ſamen/ ſo rauchlicht und ungleich rund iſt. Man pflantzet ihne in den Gaͤr- ten.
2. Der ſchwartze Mangolt/ Beta com- munis ſive viridis, C. B. Item, Beta ſylveſtris maritima, Ejusd. Waͤchßt kleiner/ und wird in dem uͤbrigen von den weiſſen allein an der farb underſcheiden. Er iſt der gemeinſte: Waͤchßt auch von ſich ſelbſten in ſaltzichten Suͤmpfen bey den Geſtaden des Meers. Seine wurtzel iſt beſtaͤndig.
3. Der rothe Mangolt/ Beta rubra vulga- ris, C. B. J. B. hat ein dicke wurtzel/ ſo in
Teutſch-
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[463/0479]
Von den Kraͤuteren.
vier zoll lang/ ein halben zoll breit/ und
an dem umbkreiß gekerfft ſind/ alſo zer-
ſchnitten/ daß man ein jedes theil fuͤr ein
ſonderbar blatt anſihet. Die gelbe und dem
groſſen Tauſendgulden-kraut aͤhnliche Blu-
me/ ſitzet auff ihrem aͤſtlein/ auß einem
ſchuppichten kelchlein kommen viel faͤdem-
lein der blumen herfuͤr: Vormittag fließt
auß dem koͤpflein ein durchſcheinender ſafft
von ſich ſelbſten tropffen-weiß/ der iſt ſuͤß
wie die Manna/ und ſo man ſchon das koͤpf-
lein außdruckt/ meldet ſich doch an dem an-
dern tag dieſer ſafft widerumb an. Den
Blumen folget der ſamen nach/ ſo bißwei-
len kleiner als der gemeine iſt. Es waͤchßt
in Jtalien auff dem Berg Baldo bey Vero-
na. Man pflantzet es auch in den Gaͤrten.
Es iſt D. Caſparo Bauhino auß dem Padua-
niſchen Luſtgarten/ unter dem Namen des
Portugeſiſchen Rhapontics/ zugeſchickt wor-
den. Es kan dieſem Geſchlecht zugeſellet
werden/ Centaurium folio glabro, flore fla-
veſcente, J. B. oder Centaurium majus luteum,
Park.
3. Das groſſe Africaniſche Tauſendgul-
den-kraut/ mit gold-gelben/ zaſerichten/
wolriechenden bluͤmlein; weiſſem/ haari-
gem/ in weiſſer Wolle eingeflochtenem Sa-
men/ Centaurium majus Africanum flore au-
reo odorato, Breynii.
4. Das groſſe Portugeſiſche Tauſend-
gulden-kraut/ mit weiſſen Haar-bluͤmlein/
und einem in weiſſer Wolle eingeflochtenem
ſamen; Centaurium majus folio non diſſecto,
C. B. majus alterum folio integro, J. B.
5. Das groſſe Tauſendgulden-kraut/ mit
purpurfarben Haar-bluͤmlein/ Rha Ponti-
cum folio Helenii incano, C. B. Centaurium
majus, Rha capitatum folio Enulæ ſubtus in-
cano & hirſuto, J. B.
6. Das andere Rhapontic-kraut/ mit
ſchmaͤleren blaͤttern/ Rhaponticum anguſti-
folium incanum, C. B. Centaurium ſ. Rhapon-
ticum alterum anguſtiore folio, J. B.
Eigenſchafft.
Das groſſe Tauſendgulden-kraut iſt ei-
ner vermiſchten natur unter kalt und warm.
Hat ein alkaliſches ſaltz/ neben vielen oͤlicht-
balſamiſchen theilen bey ſich/ und davon die
tugend zu eroͤffnen/ dem ſauren zu widerſte-
hen/ zu ſaͤuberen/ zu reinigen und zu heilen.
Gebrauch.
Die Wurtzel des groſſen Tauſendgulden-
krauts/ wird in Jtalien vom gemeinen Mañ
gebraucht wider alle innerliche Verſehrung/
Bruͤch und Verwundung des Leibs/ ſie le-
gen ſie in weiſſen Wein/ und trincken darab/
iſt alſo genutzt dienlich wider die faulen Ma-
gen-fieber/ ſie eroͤffnet und ſtaͤrcket die Le-
ber/ zertheilt die Gelbſucht/ und verhuͤtet
die Waſſerſucht.
CAPUT XCV.
Mangolt. Beta.
Namen.
MAngolt (ſo an etlichen orten Roͤmi-
ſcher Koͤhl/ Beiſſe/ Beiß-kohl/ o-
der Rungelſen genennt wird) heißt
Griechiſch/ ___, ___-
____. Lateiniſch/ Beta. Jtaliaͤniſch/ Bie-
ta, Bietola. Frantzoͤſiſch/ Bete. Spaniſch/
Acelga. Engliſch/ Beet. Daͤniſch/ Bede.
Niderlaͤndiſch/ Beete.
Rother Mangolt/ heißt Griechiſch/ ___-
____ _. Lateiniſch/ Beta rubra. Jta-
liaͤniſch/ Bietola roſſa. Frantzoͤſiſch/ Bete
rouge. Spaniſch/ Acelga roxa. Engliſch/
Rede Beete. Daͤniſch/ Rod Bede. Nider-
laͤndiſch/ Roote Beete.
[Abbildung Weiſſer Mangolt. Beta alba.
]
Geſchlecht und Geſtalt.
1. Der weiſſe Mangolt/ Beta alba vel palle-
ſcens, quæ Cicla Offic. C. B. Candida, J. B. com-
munis alba, Park. parad. hat ein zarte/ weiſ-
ſe/ lange/ holtzichte wurtzel wie ein Rettich.
Der ſtengel iſt hohl-kaͤlicht/ zart/ geſtriemt/
und zwey elen hoch. Seine Blaͤtter ſind
groͤſſer als am anderen Mangolt/ und den
Melten- oder Garten-Mengelwurtz-blaͤt-
teren ſchier aͤhnlich/ auch an dem umbkreiß
ſubtil geſaumt oder krauß/ ſonſten dick/ ſaff-
tig/ eines nitroſiſch-waͤſſerigen geſchmacks.
Er bringt im Hew- und Augſt-monat gelb-
lichte bluͤmlein/ deren je eines an dem an-
dern ſtehet/ von unden an des ſtengels und
der neben-aͤſtlein biß oben auß. Er traͤgt
haͤuffigen ſamen/ ſo rauchlicht und ungleich
rund iſt. Man pflantzet ihne in den Gaͤr-
ten.
2. Der ſchwartze Mangolt/ Beta com-
munis ſive viridis, C. B. Item, Beta ſylveſtris
maritima, Ejusd. Waͤchßt kleiner/ und wird
in dem uͤbrigen von den weiſſen allein an der
farb underſcheiden. Er iſt der gemeinſte:
Waͤchßt auch von ſich ſelbſten in ſaltzichten
Suͤmpfen bey den Geſtaden des Meers.
Seine wurtzel iſt beſtaͤndig.
3. Der rothe Mangolt/ Beta rubra vulga-
ris, C. B. J. B. hat ein dicke wurtzel/ ſo in
Teutſch-
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/479>, abgerufen am 22.07.2024.
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