[Spaltenumbruch]
den Calecutischen Hüneren/ als welchen die- se Blumen mit ihrer sprenglichen farb glei- chen. Frantzösisch/ Fritillaire. Jtaliänisch/ Fritillaria. Englisch/ Common Fritillary/ or Chequer'd Lily.
Geschlecht und Gestalt.
Jns gemein erkennet man die Fritillarien an den Blumen/ welche den Tulipanen gleich/ aber nidsich hangen/ und gescheckt sind/ mit viereckichten flecken vielfaltig be- zeichnet. Jhre Wurtzel ist gleichsam in zwey theil getrennet. Es gibt aber der Fritilla- rien mehrerley gattungen/ welche in den Blumgärten gepflantzet werden/ als
1. Jst die gemeine Fritillarien; Meleagris, sive Fritillaria dilutior & saturatior, J. B. hat ein weisse Kolb-wurtzel ohne schalen oder haut/ welche aber in zwey ungleiche theile gescheiden/ und unden mit zaseln begabet/ oben aber steigt ein runder/ dünner/ einfa- cher/ dunckel-grüner/ glatter/ bey nahem schuhes-hoher stengel empor/ der mit fünff/ sechs biß siben länglichten/ schmalen/ grü- nen/ unden halb-hohlen/ dem geschmack nach säurlichten Blättern besetzet. Auff dem gipffel des stengels erscheinet gemeinlich nur eine/ bißweilen auch zwey/ oder drey Blumen/ welche von ihren zolles-langen stielen herabwerts hangen/ schön an farb/ gestaltet wie Glöcklein/ groß/ von sechs Blatten bestehend/ welche Blum-blättlein mit vier-eckichten/ allerhand farbichten fle- cken außwendig gezieret/ und sehr schön an- zusehen; inwendig aber sind sie gantz pur- pur-roth/ und haben sechs zäserlein/ deren gipffelein mit saffran-gelbem pulver/ wie in der Lilien/ angesprengt; in mitte derosel- ben stehet der graß-grüne nichts riechende stiel. Nach der Blumen folgt ein dreyeckicht hauptlein/ welches ins gemein zolles-lang/ oben auff dick/ und ohne Kron/ begreifft ein bleichen/ flachen Samen/ wie die Tuli- pa. Diese Blum erzeigt sich bereits im A- prillen/ daher sie von C. Bauhino, Fritillaria praecox purpurea variegata genennet worden: Sie wächßt von sich selbsten auch nicht weit von Orleans in Franckreich/ an dem gesta- de des Flusses Loire. So wird ingleichem diese Fritillarien mit doppelter/ oder auch gefüllter Blumen angetroffen/ Fritillaria flore magno pleno, C. B. Fritillaria flore dupli- ci albicante, Park. Hieher soll man zehlen die Fritillarien mit weissen frühe erscheinenden Blumen; Fritillaria alba praecox, C. B.
2. Die späte schwartz-purpurfarbe Fri- tillarien; Fritillaria serotina atro-purpurea, C. Bauh.
3. Die gantz gelbe Fritillarien; Fritillaria flore luteo puro, Park.
4. Die gelb-gescheckte Fritillarien; Fri- tillaria flava rubris maculis distincta, C. B.
5. Die grosse gelbe Jtalianische Fritilla- rien; Fritillaria lutea maxima Jtalica, Park. Maleagris flos maximus Jtalicus, Eyst. Blü- het später als die vorigen.
6. Die gelbe Portugesische Binsen-blät- tige Fritillarien; Fritillaria lutea juncifolia Lusitanica, Park. Fritillaria angustifolia varie- gata magno flore, C. B.
7. Die kleine gelb-grüne Fritillarien; [Spaltenumbruch]Fritillaria serotina floribus ex flavo-virenti- bus, item Fritillaria flore minore, C. B. Me- leagris s. Fritillaria Pyrenaea flore minore, vel Fritillaria Aquitanica reflexis oris, J. B.
8. Die Gasconische späte gelb-grüne Fri- tillarien/ Fritillaria Aquitanica Clusii & Bors- soti serotina, i. e. Fritillaria serotina, floribus flavo-virentibus, C. B.
9. Die dolder-büschige Fritillarien; Fri- tillaria umbellifera, C. B.
10. Die kleinste Fritillarien mit vielen Blumen; Fritillaria minima pluribus floribus, C. B.
11. Die Jndianische Fritillarien mit bun- ten Stengeln; Fritillaria Jndica maculato caule, Viperina dicta, Hort. Reg. Paris. & Lugd. Batav.
CAPUT L.
[Abbildung]
Weisse Lilien/Lilium album.
Namen.
WEisse Lilien oder Gilgen heißt Grie- chisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] Lateinisch/ Lilium album, Rosa Ju- nonis, Lilium candidum. Jtaliänisch/ Giglio bianco. Frantzösisch/ Lis blanc. Spanisch/ Lirio blanco, Azucena. Englisch/ White Li- lij. Dänisch/ Huydlilie/ S. Jbs Lilie. Ni- derländisch/ Witte Lelie.
Gestalt.
Die weisse Lilien/ Lilium album flore ere- cto & vulgare, C. B. hat selten mehr als ein Stengel/ der ist etwan dreyer elen lang/ glatt/ rund und fett. Die Blätter sind lang/ glatt/ fett/ wie an der Meer-zwibeln oder Stendel-wurtz. Die Blumen oder Gil- gen erscheinen schön weiß/ und hat ein jede gemeiniglich sechs blätter/ außwendig mit
hohl-
A a a 2
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]
den Calecutiſchen Huͤneren/ als welchen die- ſe Blumen mit ihrer ſprenglichen farb glei- chen. Frantzoͤſiſch/ Fritillaire. Jtaliaͤniſch/ Fritillaria. Engliſch/ Common Fritillary/ or Chequer’d Lily.
Geſchlecht und Geſtalt.
Jns gemein erkennet man die Fritillarien an den Blumen/ welche den Tulipanen gleich/ aber nidſich hangen/ und geſcheckt ſind/ mit viereckichten flecken vielfaltig be- zeichnet. Jhre Wurtzel iſt gleichſam in zwey theil getrennet. Es gibt aber der Fritilla- rien mehrerley gattungen/ welche in den Blumgaͤrten gepflantzet werden/ als
1. Jſt die gemeine Fritillarien; Meleagris, ſive Fritillaria dilutior & ſaturatior, J. B. hat ein weiſſe Kolb-wurtzel ohne ſchalen oder haut/ welche aber in zwey ungleiche theile geſcheiden/ und unden mit zaſeln begabet/ oben aber ſteigt ein runder/ duͤnner/ einfa- cher/ dunckel-gruͤner/ glatter/ bey nahem ſchuhes-hoher ſtengel empor/ der mit fuͤnff/ ſechs biß ſiben laͤnglichten/ ſchmalen/ gruͤ- nen/ unden halb-hohlen/ dem geſchmack nach ſaͤurlichten Blaͤttern beſetzet. Auff dem gipffel des ſtengels erſcheinet gemeinlich nur eine/ bißweilen auch zwey/ oder drey Blumen/ welche von ihren zolles-langen ſtielen herabwerts hangen/ ſchoͤn an farb/ geſtaltet wie Gloͤcklein/ groß/ von ſechs Blatten beſtehend/ welche Blum-blaͤttlein mit vier-eckichten/ allerhand farbichten fle- cken außwendig gezieret/ und ſehr ſchoͤn an- zuſehen; inwendig aber ſind ſie gantz pur- pur-roth/ und haben ſechs zaͤſerlein/ deren gipffelein mit ſaffran-gelbem pulver/ wie in der Lilien/ angeſprengt; in mitte deroſel- ben ſtehet der graß-gruͤne nichts riechende ſtiel. Nach der Blumen folgt ein dreyeckicht håuptlein/ welches ins gemein zolles-lang/ oben auff dick/ und ohne Kron/ begreifft ein bleichen/ flachen Samen/ wie die Tuli- pa. Dieſe Blum erzeigt ſich bereits im A- prillen/ daher ſie von C. Bauhino, Fritillaria præcox purpurea variegata genennet worden: Sie waͤchßt von ſich ſelbſten auch nicht weit von Orleans in Franckreich/ an dem geſta- de des Fluſſes Loire. So wird ingleichem dieſe Fritillarien mit doppelter/ oder auch gefuͤllter Blumen angetroffen/ Fritillaria flore magno pleno, C. B. Fritillaria flore dupli- ci albicante, Park. Hieher ſoll man zehlen die Fritillarien mit weiſſen fruͤhe erſcheinenden Blumen; Fritillaria alba præcox, C. B.
2. Die ſpaͤte ſchwartz-purpurfarbe Fri- tillarien; Fritillaria ſerotina atro-purpurea, C. Bauh.
3. Die gantz gelbe Fritillarien; Fritillaria flore luteo puro, Park.
4. Die gelb-geſcheckte Fritillarien; Fri- tillaria flava rubris maculis diſtincta, C. B.
5. Die groſſe gelbe Jtaliåniſche Fritilla- rien; Fritillaria lutea maxima Jtalica, Park. Maleagris flos maximus Jtalicus, Eyſt. Bluͤ- het ſpaͤter als die vorigen.
6. Die gelbe Portugeſiſche Binſen-blaͤt- tige Fritillarien; Fritillaria lutea juncifolia Luſitanica, Park. Fritillaria anguſtifolia varie- gata magno flore, C. B.
7. Die kleine gelb-gruͤne Fritillarien; [Spaltenumbruch]Fritillaria ſerotina floribus ex flavo-virenti- bus, item Fritillaria flore minore, C. B. Me- leagris ſ. Fritillaria Pyrenæa flore minore, vel Fritillaria Aquitanica reflexis oris, J. B.
8. Die Gaſconiſche ſpaͤte gelb-gruͤne Fri- tillarien/ Fritillaria Aquitanica Cluſii & Borſ- ſoti ſerotina, i. e. Fritillaria ſerotina, floribus flavo-virentibus, C. B.
9. Die dolder-buͤſchige Fritillarien; Fri- tillaria umbellifera, C. B.
10. Die kleinſte Fritillarien mit vielen Blumen; Fritillaria minima pluribus floribus, C. B.
11. Die Jndianiſche Fritillarien mit bun- ten Stengeln; Fritillaria Jndica maculato caule, Viperina dicta, Hort. Reg. Pariſ. & Lugd. Batav.
CAPUT L.
[Abbildung]
Weiſſe Lilien/Lilium album.
Namen.
WEiſſe Lilien oder Gilgen heißt Grie- chiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] Lateiniſch/ Lilium album, Roſa Ju- nonis, Lilium candidum. Jtaliaͤniſch/ Giglio bianco. Frantzoͤſiſch/ Lis blanc. Spaniſch/ Lirio blanco, Azucena. Engliſch/ White Li- lij. Daͤniſch/ Huydlilie/ S. Jbs Lilie. Ni- derlaͤndiſch/ Witte Lelie.
Geſtalt.
Die weiſſe Lilien/ Lilium album flore ere- cto & vulgare, C. B. hat ſelten mehr als ein Stengel/ der iſt etwan dreyer elen lang/ glatt/ rund und fett. Die Blaͤtter ſind lang/ glatt/ fett/ wie an der Meer-zwibeln oder Stendel-wurtz. Die Blumen oder Gil- gen erſcheinen ſchoͤn weiß/ und hat ein jede gemeiniglich ſechs blaͤtter/ außwendig mit
hohl-
A a a 2
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[371/0387]
Von den Kraͤuteren.
den Calecutiſchen Huͤneren/ als welchen die-
ſe Blumen mit ihrer ſprenglichen farb glei-
chen. Frantzoͤſiſch/ Fritillaire. Jtaliaͤniſch/
Fritillaria. Engliſch/ Common Fritillary/
or Chequer’d Lily.
Geſchlecht und Geſtalt.
Jns gemein erkennet man die Fritillarien
an den Blumen/ welche den Tulipanen
gleich/ aber nidſich hangen/ und geſcheckt
ſind/ mit viereckichten flecken vielfaltig be-
zeichnet. Jhre Wurtzel iſt gleichſam in zwey
theil getrennet. Es gibt aber der Fritilla-
rien mehrerley gattungen/ welche in den
Blumgaͤrten gepflantzet werden/ als
1. Jſt die gemeine Fritillarien; Meleagris,
ſive Fritillaria dilutior & ſaturatior, J. B. hat
ein weiſſe Kolb-wurtzel ohne ſchalen oder
haut/ welche aber in zwey ungleiche theile
geſcheiden/ und unden mit zaſeln begabet/
oben aber ſteigt ein runder/ duͤnner/ einfa-
cher/ dunckel-gruͤner/ glatter/ bey nahem
ſchuhes-hoher ſtengel empor/ der mit fuͤnff/
ſechs biß ſiben laͤnglichten/ ſchmalen/ gruͤ-
nen/ unden halb-hohlen/ dem geſchmack
nach ſaͤurlichten Blaͤttern beſetzet. Auff
dem gipffel des ſtengels erſcheinet gemeinlich
nur eine/ bißweilen auch zwey/ oder drey
Blumen/ welche von ihren zolles-langen
ſtielen herabwerts hangen/ ſchoͤn an farb/
geſtaltet wie Gloͤcklein/ groß/ von ſechs
Blatten beſtehend/ welche Blum-blaͤttlein
mit vier-eckichten/ allerhand farbichten fle-
cken außwendig gezieret/ und ſehr ſchoͤn an-
zuſehen; inwendig aber ſind ſie gantz pur-
pur-roth/ und haben ſechs zaͤſerlein/ deren
gipffelein mit ſaffran-gelbem pulver/ wie
in der Lilien/ angeſprengt; in mitte deroſel-
ben ſtehet der graß-gruͤne nichts riechende
ſtiel. Nach der Blumen folgt ein dreyeckicht
håuptlein/ welches ins gemein zolles-lang/
oben auff dick/ und ohne Kron/ begreifft
ein bleichen/ flachen Samen/ wie die Tuli-
pa. Dieſe Blum erzeigt ſich bereits im A-
prillen/ daher ſie von C. Bauhino, Fritillaria
præcox purpurea variegata genennet worden:
Sie waͤchßt von ſich ſelbſten auch nicht weit
von Orleans in Franckreich/ an dem geſta-
de des Fluſſes Loire. So wird ingleichem
dieſe Fritillarien mit doppelter/ oder auch
gefuͤllter Blumen angetroffen/ Fritillaria
flore magno pleno, C. B. Fritillaria flore dupli-
ci albicante, Park. Hieher ſoll man zehlen die
Fritillarien mit weiſſen fruͤhe erſcheinenden
Blumen; Fritillaria alba præcox, C. B.
2. Die ſpaͤte ſchwartz-purpurfarbe Fri-
tillarien; Fritillaria ſerotina atro-purpurea,
C. Bauh.
3. Die gantz gelbe Fritillarien; Fritillaria
flore luteo puro, Park.
4. Die gelb-geſcheckte Fritillarien; Fri-
tillaria flava rubris maculis diſtincta, C. B.
5. Die groſſe gelbe Jtaliåniſche Fritilla-
rien; Fritillaria lutea maxima Jtalica, Park.
Maleagris flos maximus Jtalicus, Eyſt. Bluͤ-
het ſpaͤter als die vorigen.
6. Die gelbe Portugeſiſche Binſen-blaͤt-
tige Fritillarien; Fritillaria lutea juncifolia
Luſitanica, Park. Fritillaria anguſtifolia varie-
gata magno flore, C. B.
7. Die kleine gelb-gruͤne Fritillarien;
Fritillaria ſerotina floribus ex flavo-virenti-
bus, item Fritillaria flore minore, C. B. Me-
leagris ſ. Fritillaria Pyrenæa flore minore, vel
Fritillaria Aquitanica reflexis oris, J. B.
8. Die Gaſconiſche ſpaͤte gelb-gruͤne Fri-
tillarien/ Fritillaria Aquitanica Cluſii & Borſ-
ſoti ſerotina, i. e. Fritillaria ſerotina, floribus
flavo-virentibus, C. B.
9. Die dolder-buͤſchige Fritillarien; Fri-
tillaria umbellifera, C. B.
10. Die kleinſte Fritillarien mit vielen
Blumen; Fritillaria minima pluribus floribus,
C. B.
11. Die Jndianiſche Fritillarien mit bun-
ten Stengeln; Fritillaria Jndica maculato
caule, Viperina dicta, Hort. Reg. Pariſ. & Lugd.
Batav.
CAPUT L.
[Abbildung Weiſſe Lilien/ Lilium album.
]
Namen.
WEiſſe Lilien oder Gilgen heißt Grie-
chiſch/ _
Lateiniſch/ Lilium album, Roſa Ju-
nonis, Lilium candidum. Jtaliaͤniſch/ Giglio
bianco. Frantzoͤſiſch/ Lis blanc. Spaniſch/
Lirio blanco, Azucena. Engliſch/ White Li-
lij. Daͤniſch/ Huydlilie/ S. Jbs Lilie. Ni-
derlaͤndiſch/ Witte Lelie.
Geſtalt.
Die weiſſe Lilien/ Lilium album flore ere-
cto & vulgare, C. B. hat ſelten mehr als ein
Stengel/ der iſt etwan dreyer elen lang/
glatt/ rund und fett. Die Blaͤtter ſind
lang/ glatt/ fett/ wie an der Meer-zwibeln
oder Stendel-wurtz. Die Blumen oder Gil-
gen erſcheinen ſchoͤn weiß/ und hat ein jede
gemeiniglich ſechs blaͤtter/ außwendig mit
hohl-
A a a 2
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/387>, abgerufen am 21.11.2024.
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