[Spaltenumbruch]
nen/ Arundo scriptoria atro-rubens, C. B. Ha- rundo minor sive Elegia, Park.
Das biegige Marckrohr/ dessen stengel biegig/ und etwas Marck bey sich haben; Arundo farcta Rheni Bononiensis Plinii, Zanon.
Ein ander biegiges Marckrohr mit län- geren stengeln und blätteren; Arundo farcta vallium Ravennae, Zanoni, Forte Arundo farcta geniculata sive sagittalis, C. B.
Ein ander sehr grosses Marckrohr/ so auß Jndien und Syrien gebracht wird; Arundo farcta maxima, atrorubens, C. B. Arundo na- stos sive farcta, crassa & major, I. B.
Ein gelbes Marckrohr; Arundo farcta fla- va, C. B. Arundo nastos seu farcta, s. toxica, gracilis & plicatilis, J. B.
Ein Jndianisch vielfarbiges biegiges rohr; Arundo Indica versicolor flexilis, C. B. I. B.
Ein nidriges kriehend Rohr; Arundo re- pens vel Chamaecalamus, C. B. Arundo humi- lis rara ac inusitata, I. B.
Ein Jndianisch braunes weiches Rohr; Arundo Indica punicea mollis, C. B.
Ein Jndianisch sich umb die Bäume windendes Rohr; Arundo Indica volubilis, C. B. I. B.
Ein Jndianisch breitblättiges Blumen- rohr/ Arundo Indica latifolia, C. B. florid. Lob. Canna Indica, Clus. Dieses wird/ nach Els- holzii anmerckung/ durch Samen folgender gestalt gezielet. Jm Früling weichet den Samen Tag und Nacht in Schaffmist- wasser/ darnach stecket jhn wohl tieff ins Mistbett/ und begiesset jhn fleissig/ so gehet er endlich auff/ wiewohl zimlich langsam. Wenn er fingers hoch auffgewachsen/ so versetzet jhn in töpfe/ oder kästen mit Er- den außgefüllet/ welche mit Schaffmist wol vermenget sey; stellet sie also in die Sonne/ und wässeret sie bey trockenem wetter alle tag zimlich starck/ so blühen sie zuweilen noch dasselbe Jahr; wo nicht/ so setzet sie den Winter bey/ und folgenden Früling wider in den Garten/ alßdann werden sie jhre hoch rothen Blumen desto zeitiger von sich geben. Anfangs stosset diese wurtzel nur ei- nen stiel herauß/ nachgehends mehr und mehr: in der Erden aber setzet sie viel kno- ten an/ durch welcher zerreissung man newe pfläntzlein erlangen kan. Die gewölbten Keller wollen dem Blumen-rohr nicht so wol bekommen/ als die warmen Stuben/ und zwar will es in diesen nahe zum Fenster gesetzet seyn/ damit es durch die ritzen von der Lufft ein wenig erfrischet werden möge. Auch bedarff es den Winter über keiner Wässerung; auff den Frühling aber schnei- det die alten stengel weg/ so schlagen newe schößlein herfür.
Es hat noch eine gattung dises Jndiani- schen Blumen-rohrs mit gelben punctierten Blumen/ Arundo Indica latifolia, flore luteo punctato, C. B. Dieses ist kleiner als das vori- ge. An jenem sind die Blumen liechtroth: an diesem gelb/ mit rothen tröpflein einge- sprenget; die wartung ist einerley.
Eigenschafft.
Das Rohr hat neben vielen irdischen thei- len/ auch einen scharff-saurlichten saltz-geist bey sich/ ist warm und trocken im dritten [Spaltenumbruch]
grad/ die blätter sind kalter Natur/ und zu- sammen ziehender stopffender würckung. Die Alten Lehrer/ welche von dem Ackerbaw geschrieben haben/ bezeugen/ daß zwischen dem Rohr und Farnkraut/ eine natürliche hefftige Feindschafft seye/ daß auch/ so die Bauren das Rohr an die Pflugscharen bin- den/ und also Ackeren/ alles Farnkraut auff demselben Acker getödet und außgerot- tet werde. Dargegen ist zwischen dem Rohr und Sparglen eine natürliche Freundschaft/ daher wenn man Sparglen säet oder pflan- tzet/ neben und under die Rohre/ so gehen und wachsen die Sparglen so wol auff/ daß sich darüber zu verwundern ist.
CAPUT X.
[Abbildung]
Zucker-Rohr/Arundo Saccharifera.
Namen.
ZUcker-Rohr/ heisset auff Lateinisch/ A- rundo saccharifera, C. B. Arundo Saccha- rina, J. B. Englisch The Suger-Cane. Zucker/ heißt auff Lateinisch/ Saccharum, Sacchar, Zuccharum, Zacchar, Zaccharum, Suc- charum, Mel arundinaceum, Mel Cannae. Grie- chisch/ [fremdsprachliches Material - 4 Wörter fehlen] [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Frantzösisch/ du Sucre. Englisch/ Sugar. Niderländisch/ Suycker.
Gestalt.
Zucker-Rohr ist ein Gewächs/ ins ge- mein 4. finger dick/ das 6. biß 7. schuhe hoch wächst/ die blätter außgenommen; hat viel
gläich
Das Andere Buch/
[Spaltenumbruch]
nen/ Arundo ſcriptoria atro-rubens, C. B. Ha- rundo minor ſive Elegia, Park.
Das biegige Marckrohr/ deſſen ſtengel biegig/ und etwas Marck bey ſich haben; Arundo farcta Rheni Bononienſis Plinii, Zanon.
Ein ander biegiges Marckrohr mit laͤn- geren ſtengeln und blaͤtteren; Arundo farcta vallium Ravennæ, Zanoni, Fortè Arundo farcta geniculata ſive ſagittalis, C. B.
Ein ander ſehr groſſes Marckrohr/ ſo auß Jndien und Syrien gebracht wird; Arundo farcta maxima, atrorubens, C. B. Arundo na- ſtos ſive farcta, craſſa & major, I. B.
Ein gelbes Marckrohr; Arundo farcta fla- va, C. B. Arundo naſtos ſeu farcta, ſ. toxica, gracilis & plicatilis, J. B.
Ein Jndianiſch vielfarbiges biegiges rohr; Arundo Indica verſicolor flexilis, C. B. I. B.
Ein nidriges kriehend Rohr; Arundo re- pens vel Chamæcalamus, C. B. Arundo humi- lis rara ac inuſitata, I. B.
Ein Jndianiſch braunes weiches Rohr; Arundo Indica punicea mollis, C. B.
Ein Jndianiſch ſich umb die Baͤume windendes Rohr; Arundo Indica volubilis, C. B. I. B.
Ein Jndianiſch breitblaͤttiges Blumen- rohr/ Arundo Indica latifolia, C. B. florid. Lob. Canna Indica, Clus. Dieſes wird/ nach Els- holzii anmerckung/ durch Samen folgender geſtalt gezielet. Jm Fruͤling weichet den Samen Tag und Nacht in Schaffmiſt- waſſer/ darnach ſtecket jhn wohl tieff ins Miſtbett/ und begieſſet jhn fleiſſig/ ſo gehet er endlich auff/ wiewohl zimlich langſam. Wenn er fingers hoch auffgewachſen/ ſo verſetzet jhn in toͤpfe/ oder kaͤſten mit Er- den außgefuͤllet/ welche mit Schaffmiſt wol vermenget ſey; ſtellet ſie alſo in die Sonne/ und waͤſſeret ſie bey trockenem wetter alle tag zimlich ſtarck/ ſo bluͤhen ſie zuweilen noch daſſelbe Jahr; wo nicht/ ſo ſetzet ſie den Winter bey/ und folgenden Fruͤling wider in den Garten/ alßdann werden ſie jhre hoch rothen Blumen deſto zeitiger von ſich geben. Anfangs ſtoſſet dieſe wurtzel nur ei- nen ſtiel herauß/ nachgehends mehr und mehr: in der Erden aber ſetzet ſie viel kno- ten an/ durch welcher zerꝛeiſſung man newe pflaͤntzlein erlangen kan. Die gewoͤlbten Keller wollen dem Blumen-rohr nicht ſo wol bekommen/ als die warmen Stuben/ und zwar will es in dieſen nahe zum Fenſter geſetzet ſeyn/ damit es durch die ritzen von der Lufft ein wenig erfriſchet werden moͤge. Auch bedarff es den Winter uͤber keiner Waͤſſerung; auff den Fruͤhling aber ſchnei- det die alten ſtengel weg/ ſo ſchlagen newe ſchoͤßlein herfuͤr.
Es hat noch eine gattung diſes Jndiani- ſchen Blumen-rohrs mit gelben punctierten Blumen/ Arundo Indica latifolia, flore luteo punctato, C. B. Dieſes iſt kleiner als das vori- ge. An jenem ſind die Blumen liechtroth: an dieſem gelb/ mit rothen troͤpflein einge- ſprenget; die wartung iſt einerley.
Eigenſchafft.
Das Rohr hat neben vielen irdiſchen thei- len/ auch einen ſcharff-ſaurlichten ſaltz-geiſt bey ſich/ iſt warm und trocken im dritten [Spaltenumbruch]
grad/ die blaͤtter ſind kalter Natur/ und zu- ſammen ziehender ſtopffender wuͤrckung. Die Alten Lehrer/ welche von dem Ackerbaw geſchrieben haben/ bezeugen/ daß zwiſchen dem Rohr und Farnkraut/ eine natuͤrliche hefftige Feindſchafft ſeye/ daß auch/ ſo die Bauren das Rohr an die Pflugſcharen bin- den/ und alſo Ackeren/ alles Farnkraut auff demſelben Acker getoͤdet und außgerot- tet werde. Dargegen iſt zwiſchen dem Rohr und Sparglen eine natuͤrliche Freundſchaft/ daher wenn man Sparglen ſaͤet oder pflan- tzet/ neben und under die Rohre/ ſo gehen und wachſen die Sparglen ſo wol auff/ daß ſich daruͤber zu verwundern iſt.
CAPUT X.
[Abbildung]
Zucker-Rohr/Arundo Saccharifera.
Namen.
ZUcker-Rohr/ heiſſet auff Lateiniſch/ A- rundo ſaccharifera, C. B. Arundo Saccha- rina, J. B. Engliſch The Suger-Cane. Zucker/ heißt auff Lateiniſch/ Saccharum, Sacchar, Zuccharum, Zacchar, Zaccharum, Suc- charum, Mel arundinaceum, Mel Cannæ. Grie- chiſch/ [fremdsprachliches Material – 4 Wörter fehlen] [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Frantzoͤſiſch/ du Sucre. Engliſch/ Sugar. Niderlaͤndiſch/ Suycker.
Geſtalt.
Zucker-Rohr iſt ein Gewaͤchs/ ins ge- mein 4. finger dick/ das 6. biß 7. ſchuhe hoch waͤchſt/ die blaͤtter außgenommen; hat viel
glaͤich
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[310/0326]
Das Andere Buch/
nen/ Arundo ſcriptoria atro-rubens, C. B. Ha-
rundo minor ſive Elegia, Park.
Das biegige Marckrohr/ deſſen ſtengel
biegig/ und etwas Marck bey ſich haben;
Arundo farcta Rheni Bononienſis Plinii, Zanon.
Ein ander biegiges Marckrohr mit laͤn-
geren ſtengeln und blaͤtteren; Arundo farcta
vallium Ravennæ, Zanoni, Fortè Arundo farcta
geniculata ſive ſagittalis, C. B.
Ein ander ſehr groſſes Marckrohr/ ſo auß
Jndien und Syrien gebracht wird; Arundo
farcta maxima, atrorubens, C. B. Arundo na-
ſtos ſive farcta, craſſa & major, I. B.
Ein gelbes Marckrohr; Arundo farcta fla-
va, C. B. Arundo naſtos ſeu farcta, ſ. toxica,
gracilis & plicatilis, J. B.
Ein Jndianiſch vielfarbiges biegiges
rohr; Arundo Indica verſicolor flexilis, C. B. I. B.
Ein nidriges kriehend Rohr; Arundo re-
pens vel Chamæcalamus, C. B. Arundo humi-
lis rara ac inuſitata, I. B.
Ein Jndianiſch braunes weiches Rohr;
Arundo Indica punicea mollis, C. B.
Ein Jndianiſch ſich umb die Baͤume
windendes Rohr; Arundo Indica volubilis,
C. B. I. B.
Ein Jndianiſch breitblaͤttiges Blumen-
rohr/ Arundo Indica latifolia, C. B. florid. Lob.
Canna Indica, Clus. Dieſes wird/ nach Els-
holzii anmerckung/ durch Samen folgender
geſtalt gezielet. Jm Fruͤling weichet den
Samen Tag und Nacht in Schaffmiſt-
waſſer/ darnach ſtecket jhn wohl tieff ins
Miſtbett/ und begieſſet jhn fleiſſig/ ſo gehet
er endlich auff/ wiewohl zimlich langſam.
Wenn er fingers hoch auffgewachſen/ ſo
verſetzet jhn in toͤpfe/ oder kaͤſten mit Er-
den außgefuͤllet/ welche mit Schaffmiſt wol
vermenget ſey; ſtellet ſie alſo in die Sonne/
und waͤſſeret ſie bey trockenem wetter alle
tag zimlich ſtarck/ ſo bluͤhen ſie zuweilen
noch daſſelbe Jahr; wo nicht/ ſo ſetzet ſie den
Winter bey/ und folgenden Fruͤling wider
in den Garten/ alßdann werden ſie jhre
hoch rothen Blumen deſto zeitiger von ſich
geben. Anfangs ſtoſſet dieſe wurtzel nur ei-
nen ſtiel herauß/ nachgehends mehr und
mehr: in der Erden aber ſetzet ſie viel kno-
ten an/ durch welcher zerꝛeiſſung man newe
pflaͤntzlein erlangen kan. Die gewoͤlbten
Keller wollen dem Blumen-rohr nicht ſo
wol bekommen/ als die warmen Stuben/
und zwar will es in dieſen nahe zum Fenſter
geſetzet ſeyn/ damit es durch die ritzen von
der Lufft ein wenig erfriſchet werden moͤge.
Auch bedarff es den Winter uͤber keiner
Waͤſſerung; auff den Fruͤhling aber ſchnei-
det die alten ſtengel weg/ ſo ſchlagen newe
ſchoͤßlein herfuͤr.
Es hat noch eine gattung diſes Jndiani-
ſchen Blumen-rohrs mit gelben punctierten
Blumen/ Arundo Indica latifolia, flore luteo
punctato, C. B. Dieſes iſt kleiner als das vori-
ge. An jenem ſind die Blumen liechtroth:
an dieſem gelb/ mit rothen troͤpflein einge-
ſprenget; die wartung iſt einerley.
Eigenſchafft.
Das Rohr hat neben vielen irdiſchen thei-
len/ auch einen ſcharff-ſaurlichten ſaltz-geiſt
bey ſich/ iſt warm und trocken im dritten
grad/ die blaͤtter ſind kalter Natur/ und zu-
ſammen ziehender ſtopffender wuͤrckung. Die
Alten Lehrer/ welche von dem Ackerbaw
geſchrieben haben/ bezeugen/ daß zwiſchen
dem Rohr und Farnkraut/ eine natuͤrliche
hefftige Feindſchafft ſeye/ daß auch/ ſo die
Bauren das Rohr an die Pflugſcharen bin-
den/ und alſo Ackeren/ alles Farnkraut
auff demſelben Acker getoͤdet und außgerot-
tet werde. Dargegen iſt zwiſchen dem Rohr
und Sparglen eine natuͤrliche Freundſchaft/
daher wenn man Sparglen ſaͤet oder pflan-
tzet/ neben und under die Rohre/ ſo gehen
und wachſen die Sparglen ſo wol auff/ daß
ſich daruͤber zu verwundern iſt.
CAPUT X.
[Abbildung Zucker-Rohr/ Arundo Saccharifera.
]
Namen.
ZUcker-Rohr/ heiſſet auff Lateiniſch/ A-
rundo ſaccharifera, C. B. Arundo Saccha-
rina, J. B. Engliſch The Suger-Cane.
Zucker/ heißt auff Lateiniſch/ Saccharum,
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chiſch/ ____
_. Frantzoͤſiſch/ du Sucre. Engliſch/
Sugar. Niderlaͤndiſch/ Suycker.
Geſtalt.
Zucker-Rohr iſt ein Gewaͤchs/ ins ge-
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waͤchſt/ die blaͤtter außgenommen; hat viel
glaͤich
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/326>, abgerufen am 21.11.2024.
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