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Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785.

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der vorhergehenden Betrachtung.
wirst mich meiner Bestimmung immer näher
bringen, und mir dieselbe völlig erreichen hel-
fen. Das erwarte ich zuversichtlich von dir,
meinem Schöpfer und Vater, und das erwarte
ich für meine Brüder so wohl als für mich;
denn du bist der Allgütige, der sich aller seiner
Werke erbarmet, und alles, was der Vollkom-
menheit und Glückseligkeit fähig ist, zur Voll-
kommenheit und Glückseligkeit führet. In
dieser Erwartung lege ich mich ruhig in die Ar-
me des Schlafes, und überlasse es dir, ob ich
von demselben wieder zum irrdischen Leben auf-
wachen, oder durch denselben in mein höheres
Leben übergehen soll. Dir lebe ich, dir sterbe
ich, dein bin ich, ich mag leben oder sterben!
Amen.



VII.
Seligkeiten und Vorzüge des Chri-
stenthums.
Des Morgens.

Gott, daß ich ein Mensch, daß ich dein
Geschöpf, dein Kind bin, dessen freue
ich mich vor dir, so oft das Gefühl meines Le-

bens
L 4

der vorhergehenden Betrachtung.
wirſt mich meiner Beſtimmung immer näher
bringen, und mir dieſelbe völlig erreichen hel-
fen. Das erwarte ich zuverſichtlich von dir,
meinem Schöpfer und Vater, und das erwarte
ich für meine Brüder ſo wohl als für mich;
denn du biſt der Allgütige, der ſich aller ſeiner
Werke erbarmet, und alles, was der Vollkom-
menheit und Glückſeligkeit fähig iſt, zur Voll-
kommenheit und Glückſeligkeit führet. In
dieſer Erwartung lege ich mich ruhig in die Ar-
me des Schlafes, und überlaſſe es dir, ob ich
von demſelben wieder zum irrdiſchen Leben auf-
wachen, oder durch denſelben in mein höheres
Leben übergehen ſoll. Dir lebe ich, dir ſterbe
ich, dein bin ich, ich mag leben oder ſterben!
Amen.



VII.
Seligkeiten und Vorzüge des Chri-
ſtenthums.
Des Morgens.

Gott, daß ich ein Menſch, daß ich dein
Geſchöpf, dein Kind bin, deſſen freue
ich mich vor dir, ſo oft das Gefühl meines Le-

bens
L 4
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[167/0189] der vorhergehenden Betrachtung. wirſt mich meiner Beſtimmung immer näher bringen, und mir dieſelbe völlig erreichen hel- fen. Das erwarte ich zuverſichtlich von dir, meinem Schöpfer und Vater, und das erwarte ich für meine Brüder ſo wohl als für mich; denn du biſt der Allgütige, der ſich aller ſeiner Werke erbarmet, und alles, was der Vollkom- menheit und Glückſeligkeit fähig iſt, zur Voll- kommenheit und Glückſeligkeit führet. In dieſer Erwartung lege ich mich ruhig in die Ar- me des Schlafes, und überlaſſe es dir, ob ich von demſelben wieder zum irrdiſchen Leben auf- wachen, oder durch denſelben in mein höheres Leben übergehen ſoll. Dir lebe ich, dir ſterbe ich, dein bin ich, ich mag leben oder ſterben! Amen. VII. Seligkeiten und Vorzüge des Chri- ſtenthums. Des Morgens. Gott, daß ich ein Menſch, daß ich dein Geſchöpf, dein Kind bin, deſſen freue ich mich vor dir, ſo oft das Gefühl meines Le- bens L 4

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Zitationshilfe: Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/189>, abgerufen am 21.11.2024.