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Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

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brauche deiner liebligkeit
und der zeit/
schadt es doch nicht deiner Tugend.

7.
Laß uns immer freudig seyn
Nacht und Wein
reitzen uns jtzund zum lieben/
dann wenn Liebe/ Nacht und Wein
bey uns sehn/
kann uns Langmuth nicht betrüben.
IX.
Pindarische Ode.
Auff das Seelige Ableiben Herrn Christoph aus dem
Winckel auf Wettien und Brandes
Erbsassen.
Der 1. Satz.
ACh wie kömmt es doch/ daß eben
jtzt in dieser Rosen-zeit/
da mann lebt in fröligkeit/
viel in Todes-nöthen schweben
und bald werden weggerafft
durch des grimmen Todes krafft?
Ach was wird mann denn wohl spüren
wenn sich Parra wird verlieren/
wenn die Sonn' am höchsten ist?
Ach wie werden wier dann lauffen
in des Todes hand mit hauffen/
der zu würgen ist gerüst!
Der
D 2

brauche deiner liebligkeit
und der zeit/
ſchadt es doch nicht deiner Tugend.

7.
Laß uns immer freudig ſeyn
Nacht und Wein
reitzen uns jtzund zum lieben/
dann wenn Liebe/ Nacht und Wein
bey uns ſehn/
kann uns Langmuth nicht betruͤben.
IX.
Pindariſche Ode.
Auff das Seelige Ableiben Herrn Chriſtoph aus dem
Winckel auf Wettien und Brandes
Erbſaſſen.
Der 1. Satz.
ACh wie koͤmmt es doch/ daß eben
jtzt in dieſer Roſen-zeit/
da mann lebt in froͤligkeit/
viel in Todes-noͤthen ſchweben
und bald werden weggerafft
durch des grimmen Todes krafft?
Ach was wird mann denn wohl ſpuͤren
wenn ſich Parra wird verlieren/
wenn die Sonn’ am hoͤchſten iſt?
Ach wie werden wier dann lauffen
in des Todes hand mit hauffen/
der zu wuͤrgen iſt geruͤſt!
Der
D 2
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[51./0067] brauche deiner liebligkeit und der zeit/ ſchadt es doch nicht deiner Tugend. 7. Laß uns immer freudig ſeyn Nacht und Wein reitzen uns jtzund zum lieben/ dann wenn Liebe/ Nacht und Wein bey uns ſehn/ kann uns Langmuth nicht betruͤben. IX. Pindariſche Ode. Auff das Seelige Ableiben Herrn Chriſtoph aus dem Winckel auf Wettien und Brandes Erbſaſſen. Der 1. Satz. ACh wie koͤmmt es doch/ daß eben jtzt in dieſer Roſen-zeit/ da mann lebt in froͤligkeit/ viel in Todes-noͤthen ſchweben und bald werden weggerafft durch des grimmen Todes krafft? Ach was wird mann denn wohl ſpuͤren wenn ſich Parra wird verlieren/ wenn die Sonn’ am hoͤchſten iſt? Ach wie werden wier dann lauffen in des Todes hand mit hauffen/ der zu wuͤrgen iſt geruͤſt! Der D 2

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 51.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/67>, abgerufen am 21.12.2024.