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Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

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Gottseelige Gedanken


Gottseelige Gedanken
Reisender Personen.

WJe kan man sich besser
auffs Land begeben/ als wo Gott sel-
ber thut einen Gefärten abgeben/ wo Gott ist/
da ist das höchste Gut/ welches als ein lebendi-
ge kwelle von lauter guts für und für fliessen
thut. Wo Gott ist/ da ist der rechte Brunnen
deß Heils/ welcher deß Tages allen durstigen
und hülffbedürfftigen Trost-wassers gibet die
Fülle/ und doch auch deß Nachtes niemanden
lär hinweg lässet/ sondern ohn auffhören von
Barmherzigkeit kwillet. Wo Gott ist/ da ist
die rechte Hülffe der Ellenden/ der beste Trost
der Betrübten/ der angenehme Schaz der
Verlassenen/ die kräfftige Labsal der Mühsee-
ligen/ der erwünschte Schatten der Müden/
der ohnfehlbare Wägweiser der Jrrenden/
der stärkeste Beschirmer der Bedrängten/ und
also der außerwehlte Gefärt der Reisenden.

Wie kan man sich dann besser auffs Land
begeben/ als wo Gott selber thut einen Gleits-
man abgeben: Wo Gott ist/ da ist sein außge-

rekter
Gottſeelige Gedanken


Gottſeelige Gedanken
Reiſender Perſonen.

WJe kan man ſich beſſer
auffs Land begeben/ als wo Gott ſel-
ber thut einen Gefaͤrten abgeben/ wo Gott iſt/
da iſt das hoͤchſte Gut/ welches als ein lebendi-
ge kwelle von lauter guts fuͤr und für flieſſen
thut. Wo Gott iſt/ da iſt der rechte Brunnen
deß Heils/ welcher deß Tages allen durſtigen
und huͤlffbeduͤrfftigen Troſt-waſſers gibet die
Fuͤlle/ und doch auch deß Nachtes niemanden
laͤr hinweg laͤſſet/ ſondern ohn auffhoͤren von
Barmherzigkeit kwillet. Wo Gott iſt/ da iſt
die rechte Huͤlffe der Ellenden/ der beſte Troſt
der Betruͤbten/ der angenehme Schaz der
Verlaſſenen/ die kraͤfftige Labſal der Muͤhſee-
ligen/ der erwuͤnſchte Schatten der Muͤden/
der ohnfehlbare Waͤgweiſer der Jrꝛenden/
der ſtaͤrkeſte Beſchirmer der Bedraͤngten/ und
alſo der außerwehlte Gefaͤrt der Reiſenden.

Wie kan man ſich dann beſſer auffs Land
begeben/ als wo Gott ſelber thut einen Gleits-
man abgeben: Wo Gott iſt/ da iſt ſein außge-

rekter
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[216/0229] Gottſeelige Gedanken Gottſeelige Gedanken Reiſender Perſonen. WJe kan man ſich beſſer auffs Land begeben/ als wo Gott ſel- ber thut einen Gefaͤrten abgeben/ wo Gott iſt/ da iſt das hoͤchſte Gut/ welches als ein lebendi- ge kwelle von lauter guts fuͤr und für flieſſen thut. Wo Gott iſt/ da iſt der rechte Brunnen deß Heils/ welcher deß Tages allen durſtigen und huͤlffbeduͤrfftigen Troſt-waſſers gibet die Fuͤlle/ und doch auch deß Nachtes niemanden laͤr hinweg laͤſſet/ ſondern ohn auffhoͤren von Barmherzigkeit kwillet. Wo Gott iſt/ da iſt die rechte Huͤlffe der Ellenden/ der beſte Troſt der Betruͤbten/ der angenehme Schaz der Verlaſſenen/ die kraͤfftige Labſal der Muͤhſee- ligen/ der erwuͤnſchte Schatten der Muͤden/ der ohnfehlbare Waͤgweiſer der Jrꝛenden/ der ſtaͤrkeſte Beſchirmer der Bedraͤngten/ und alſo der außerwehlte Gefaͤrt der Reiſenden. Wie kan man ſich dann beſſer auffs Land begeben/ als wo Gott ſelber thut einen Gleits- man abgeben: Wo Gott iſt/ da iſt ſein außge- rekter

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Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/229>, abgerufen am 21.11.2024.