Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.Vorred an den Läser. GUnst- und huld-geneigter Läser: Ob zwahren eine Vorꝛed an den Laͤſer. GUnſt- und huld-geneigter Laͤſer: Ob zwahren eine <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0013"/> <fw type="header" place="top">Vorꝛed an den Laͤſer.</fw><lb/> <div type="preface"> <p><hi rendition="#in">G</hi>Unſt- und huld-geneigter Laͤſer: Ob zwahren eine<lb/> gute anzal von ſchoͤnen Gebaͤt-buͤchern/ derer ſich<lb/> from̃e herzẽ/ ſo wol in offentlicher/ als ſonderlicher an-<lb/> dacht nuzlich gebrauchẽ koͤñen/ überal vorhanden: So<lb/> hat es ſich dañoch ſchiken muͤſſen/ diß überauß ſchoͤne<lb/> und geiſtreiche gebaͤtt buch deß Edlen Herꝛen Filips<lb/> von Zeſen/ ſo vor einem Jahr in Holand mit einem<lb/> gar kleinen Truk außgangen/ mit groſſen und Laͤshaf-<lb/> ten buchſtaben/ ans liecht zuverfertigen/ und mit ver-<lb/> mehrung etlich weniger Hocherl. Dtenern deß G. W.<lb/> ſo wol in Engliſch-alß Teürſchet ſprach aufgeſezten ge-<lb/> baͤten (die im blatweiſer mit ſternlein angedeütet/) an<lb/> tag zugeben. Weil es nun da iſt/ wolan ſo genieſſet/<lb/> O jhr Gottes außerwelte heilige/ deß him̃liſchẽ Zions<lb/> geliebte Mit-erben/ mit viler frucht und reicher ernde/<lb/> (welche euch der mildguͤtige Gott/ nach ſeiner überaus<lb/> groſſen guͤte auff mein und eüer herzdemuͤttges flehen<lb/> und gebaͤt verleihen wolle.) Den Herꝛen tadelgern<lb/> betreffende/ was derſelbe mit ſeinem neidſüchtig-un-<lb/> chriſtlich- und wider die ganze Chriſtliche liebe ſtreiten-<lb/> den begm̃en zu markt bringen wolte/ deſſelben thun ich<lb/> kein haar achten/ ſondern vilmehr ſeine grobe unwüs-<lb/> ſenheit verlachen/ und zu Gott ſeüfzen/ daß er jhm ſol-<lb/> che ſünde vergeben/ und Chriſtlichere gedanken verlei-<lb/> hen wolle/ mit ſeinem gallſüchtigen ſpeichei meine we-<lb/> nige perſon zubetaſten/ auffzuhoͤren. Euch aber/ Jhr<lb/> deß him̃liſchen Jeruſalems Mit-genoſſen will ich diſe<lb/> andaͤchtige herzensſeüfzen aufopfern/ und mich jhrer<lb/> Chriſtlichen leütſeligkeit verſehen/ ſie mit geneigten bli-<lb/> ken ſolche zubeſeligen gerůhen/ meiner jederzeit in beſt-<lb/> en zugedenken/ und noch ferners ihrer guten gunſt-ge-<lb/> wogenheit anbefolen ſein laſſen wollen. Empfehle hie-<lb/> mit alle auffrichtig-bruͤderlich-geſinnete herzen dem<lb/> ſchuz deß Allerhoͤchſten Gottes.</p><lb/> </div> <milestone unit="section" rendition="#hr"/><lb/> </front> <body> </body> </text> </TEI> [0013]
Vorꝛed an den Laͤſer.
GUnſt- und huld-geneigter Laͤſer: Ob zwahren eine
gute anzal von ſchoͤnen Gebaͤt-buͤchern/ derer ſich
from̃e herzẽ/ ſo wol in offentlicher/ als ſonderlicher an-
dacht nuzlich gebrauchẽ koͤñen/ überal vorhanden: So
hat es ſich dañoch ſchiken muͤſſen/ diß überauß ſchoͤne
und geiſtreiche gebaͤtt buch deß Edlen Herꝛen Filips
von Zeſen/ ſo vor einem Jahr in Holand mit einem
gar kleinen Truk außgangen/ mit groſſen und Laͤshaf-
ten buchſtaben/ ans liecht zuverfertigen/ und mit ver-
mehrung etlich weniger Hocherl. Dtenern deß G. W.
ſo wol in Engliſch-alß Teürſchet ſprach aufgeſezten ge-
baͤten (die im blatweiſer mit ſternlein angedeütet/) an
tag zugeben. Weil es nun da iſt/ wolan ſo genieſſet/
O jhr Gottes außerwelte heilige/ deß him̃liſchẽ Zions
geliebte Mit-erben/ mit viler frucht und reicher ernde/
(welche euch der mildguͤtige Gott/ nach ſeiner überaus
groſſen guͤte auff mein und eüer herzdemuͤttges flehen
und gebaͤt verleihen wolle.) Den Herꝛen tadelgern
betreffende/ was derſelbe mit ſeinem neidſüchtig-un-
chriſtlich- und wider die ganze Chriſtliche liebe ſtreiten-
den begm̃en zu markt bringen wolte/ deſſelben thun ich
kein haar achten/ ſondern vilmehr ſeine grobe unwüs-
ſenheit verlachen/ und zu Gott ſeüfzen/ daß er jhm ſol-
che ſünde vergeben/ und Chriſtlichere gedanken verlei-
hen wolle/ mit ſeinem gallſüchtigen ſpeichei meine we-
nige perſon zubetaſten/ auffzuhoͤren. Euch aber/ Jhr
deß him̃liſchen Jeruſalems Mit-genoſſen will ich diſe
andaͤchtige herzensſeüfzen aufopfern/ und mich jhrer
Chriſtlichen leütſeligkeit verſehen/ ſie mit geneigten bli-
ken ſolche zubeſeligen gerůhen/ meiner jederzeit in beſt-
en zugedenken/ und noch ferners ihrer guten gunſt-ge-
wogenheit anbefolen ſein laſſen wollen. Empfehle hie-
mit alle auffrichtig-bruͤderlich-geſinnete herzen dem
ſchuz deß Allerhoͤchſten Gottes.
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Zitationshilfe: | Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/13>, abgerufen am 03.03.2025. |