Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

und rechten gebrauch der zeitlichen Güter.
daß ich dise deine wolthaten rechtschaffen er-
kenne/ und derselben nicht miß brauche zur eitel-
keit: sondern von dem übrigen/ alß eine kluge
und mitdthätige Adigail/ meinem nohtleiden-
den nächsten willig mittheile: alß eine treuher-
zige Tabea/ die armen versorge/ die nakten
kleide/ und den Witwen und Wäisen zu hülffe
komme: ja alles anwende zur erbauung mei-
nes Christenthumms/ und zu deiner herrlichen
ehre/ welche sej hochgelobet in ewigkeit. Ach
ja! so sej es.

Spr. Sal. 30. 7/8.

Zweierlej bitte [ - 3 Zeichen fehlen] von dir/ die wollestu mir nicht weigern/ ehe dann ich
sterbe. [ - 3 Zeichen fehlen]ötterej/ und lugen laß ferne von mir sein: armüt/ und
reichthumm gib mir nicht/ laß mich aber mein bescheidenes theil spei-
se dahin nemmen. Jch möchte sonst/ wo ich zu satt wurde/ verleug-
nen und sagen: wer ist der Herr? oder/ wo ich arm wurde/ möchte
ich stälen/ und mich an dem namen meines Gottes vergreiffen.

5. Buch Mos.7.13. Wann ihr Gottes rechte haltet/ so wird er die früch-
te euers leibes segnen/ die früchte eüers landes/ euer geträtde/
most und öhle/ die früchte eurer kühe/ ja die früchte eurer schäffe.

1. Timoth. 6.6/7. Es ist ein grosser gewinst/ wer Gouselig ist/ und läßt
jhm genügen. Dann wir baben nichts in dise welt bracht/ darumm
ists offenbar/ daß wir auch nichts werden binaus bringen: wann
wir aber nabrung und kleider haben/ so lasset uns genügen.

Hebr. 13. 5. Der wandet sei ohne geiz/ und lasset euch begnügen an dem/
das da ist. Dann er hat gesagt: Jch will dich nicht verlassen/ noch
versäumen.

Ps. 62. 11. Fället euch reichtumm zu/ so bänget das berz nicht dran.

Mark. 10.24/ 25. Wie schwär ist es/ daß die so jhr vertrauen auff
reichthumm sezen/ ins reich Gottes kommen Es ist leichter/ daß ein
kamebl durch ein nadelöhr gehe/ dann daß ein reicher ins reich Got-
tes komme.



Mor-

und rechten gebrauch der zeitlichen Guͤter.
daß ich diſe deine wolthaten rechtſchaffen er-
keñe/ und derſelben nicht miß brauche zur eitel-
keit: ſondern von dem übrigen/ alß eine kluge
und mitdthätige Adigail/ meinem nohtleiden-
den nächſten willig mittheile: alß eine treuher-
zige Tabea/ die armen verſorge/ die nakten
kleide/ und den Witwen und Wäiſen zu huͤlffe
komme: ja alles anwende zur erbauung mei-
nes Chriſtenthum̃s/ und zu deiner herꝛlichen
ehre/ welche ſej hochgelobet in ewigkeit. Ach
ja! ſo ſej es.

Spr. Sal. 30. 7/8.

Zweierlej bitte [ – 3 Zeichen fehlen] von dir/ die wolleſtu mir nicht weigern/ ehe dann ich
ſterbe. [ – 3 Zeichen fehlen]ötterej/ und lugen laß ferne von mir ſein: armuͤt/ und
reichthum̃ gib mir nicht/ laß mich aber mein beſcheidenes theil ſpei-
ſe dahin nemmen. Jch möchte ſonſt/ wo ich zu ſatt wurde/ verleug-
nen und ſagen: wer iſt der Herꝛ? oder/ wo ich arm wurde/ möchte
ich ſtälen/ und mich an dem namen meines Gottes vergreiffen.

5. Buch Moſ.7.13. Wañ ihr Gottes rechte haltet/ ſo wird er die früch-
te euers leibes ſegnen/ die früchte euͤers landes/ euer geträtde/
moſt und öhle/ die früchte eurer kuͤhe/ ja die früchte eurer ſchäffe.

1. Timoth. 6.6/7. Es iſt ein groſſer gewinſt/ wer Gouſelig iſt/ und läßt
jhm genuͤgen. Dann wir baben nichts in diſe welt bracht/ darum̃
iſts offenbar/ daß wir auch nichts werden binaus bringen: wann
wir aber nabrung und kleider haben/ ſo laſſet uns genuͤgen.

Hebr. 13. 5. Der wandet ſei ohne geiz/ und laſſet euch begnügen an dem/
das da iſt. Dann er hat geſagt: Jch will dich nicht verlaſſen/ noch
verſäumen.

Pſ. 62. 11. Fället euch reichtum̃ zu/ ſo bänget das berz nicht dran.

Mark. 10.24/ 25. Wie ſchwär iſt es/ daß die ſo jhr vertrauen auff
reichthum̃ ſezen/ ins reich Gottes kommen Es iſt leichter/ daß ein
kamebl durch ein nadelöhr gehe/ dañ daß ein reicher ins reich Got-
tes komme.



Mor-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0124" n="111"/><fw place="top" type="header">und rechten gebrauch der zeitlichen Gu&#x0364;ter.</fw><lb/>
daß ich di&#x017F;e deine wolthaten recht&#x017F;chaffen er-<lb/>
ken&#x0303;e/ und der&#x017F;elben nicht miß brauche zur eitel-<lb/>
keit: &#x017F;ondern von dem übrigen/ alß eine kluge<lb/>
und mitdthätige Adigail/ meinem nohtleiden-<lb/>
den näch&#x017F;ten willig mittheile: alß eine treuher-<lb/>
zige Tabea/ die armen ver&#x017F;orge/ die nakten<lb/>
kleide/ und den Witwen und Wäi&#x017F;en zu hu&#x0364;lffe<lb/>
komme: ja alles anwende zur erbauung mei-<lb/>
nes Chri&#x017F;tenthum&#x0303;s/ und zu deiner her&#xA75B;lichen<lb/>
ehre/ welche &#x017F;ej hochgelobet in ewigkeit. Ach<lb/>
ja! &#x017F;o &#x017F;ej es.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Spr. Sal. 30. 7/8.</head><lb/>
          <p>Zweierlej bitte <gap unit="chars" quantity="3"/> von dir/ die wolle&#x017F;tu mir nicht weigern/ ehe dann ich<lb/>
&#x017F;terbe. <gap unit="chars" quantity="3"/>ötterej/ und lugen laß ferne von mir &#x017F;ein: armu&#x0364;t/ und<lb/>
reichthum&#x0303; gib mir nicht/ laß mich aber mein be&#x017F;cheidenes theil &#x017F;pei-<lb/>
&#x017F;e dahin nemmen. Jch möchte &#x017F;on&#x017F;t/ wo ich zu &#x017F;att wurde/ verleug-<lb/>
nen und &#x017F;agen: wer i&#x017F;t der Her&#xA75B;? oder/ wo ich arm wurde/ möchte<lb/>
ich &#x017F;tälen/ und mich an dem namen meines Gottes vergreiffen.</p><lb/>
          <p>5. Buch Mo&#x017F;.7.13. Wan&#x0303; ihr Gottes rechte haltet/ &#x017F;o wird er die früch-<lb/>
te euers leibes &#x017F;egnen/ die früchte eu&#x0364;ers landes/ euer geträtde/<lb/>
mo&#x017F;t und öhle/ die früchte eurer ku&#x0364;he/ ja die früchte eurer &#x017F;chäffe.</p><lb/>
          <p>1. Timoth. 6.6/7. Es i&#x017F;t ein gro&#x017F;&#x017F;er gewin&#x017F;t/ wer Gou&#x017F;elig i&#x017F;t/ und läßt<lb/>
jhm genu&#x0364;gen. Dann wir baben nichts in di&#x017F;e welt bracht/ darum&#x0303;<lb/>
i&#x017F;ts offenbar/ daß wir auch nichts werden binaus bringen: wann<lb/>
wir aber nabrung und kleider haben/ &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;et uns genu&#x0364;gen.</p><lb/>
          <p>Hebr. 13. 5. Der wandet &#x017F;ei ohne geiz/ und la&#x017F;&#x017F;et euch begnügen an dem/<lb/>
das da i&#x017F;t. Dann er hat ge&#x017F;agt: Jch will dich nicht verla&#x017F;&#x017F;en/ noch<lb/>
ver&#x017F;äumen.</p><lb/>
          <p>P&#x017F;. 62. 11. Fället euch reichtum&#x0303; zu/ &#x017F;o bänget das berz nicht dran.</p><lb/>
          <p>Mark. 10.24/ 25. Wie &#x017F;chwär i&#x017F;t es/ daß die &#x017F;o jhr vertrauen auff<lb/>
reichthum&#x0303; &#x017F;ezen/ ins reich Gottes kommen Es i&#x017F;t leichter/ daß ein<lb/>
kamebl durch ein nadelöhr gehe/ dan&#x0303; daß ein reicher ins reich Got-<lb/>
tes komme.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Mor-</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0124] und rechten gebrauch der zeitlichen Guͤter. daß ich diſe deine wolthaten rechtſchaffen er- keñe/ und derſelben nicht miß brauche zur eitel- keit: ſondern von dem übrigen/ alß eine kluge und mitdthätige Adigail/ meinem nohtleiden- den nächſten willig mittheile: alß eine treuher- zige Tabea/ die armen verſorge/ die nakten kleide/ und den Witwen und Wäiſen zu huͤlffe komme: ja alles anwende zur erbauung mei- nes Chriſtenthum̃s/ und zu deiner herꝛlichen ehre/ welche ſej hochgelobet in ewigkeit. Ach ja! ſo ſej es. Spr. Sal. 30. 7/8. Zweierlej bitte ___ von dir/ die wolleſtu mir nicht weigern/ ehe dann ich ſterbe. ___ötterej/ und lugen laß ferne von mir ſein: armuͤt/ und reichthum̃ gib mir nicht/ laß mich aber mein beſcheidenes theil ſpei- ſe dahin nemmen. Jch möchte ſonſt/ wo ich zu ſatt wurde/ verleug- nen und ſagen: wer iſt der Herꝛ? oder/ wo ich arm wurde/ möchte ich ſtälen/ und mich an dem namen meines Gottes vergreiffen. 5. Buch Moſ.7.13. Wañ ihr Gottes rechte haltet/ ſo wird er die früch- te euers leibes ſegnen/ die früchte euͤers landes/ euer geträtde/ moſt und öhle/ die früchte eurer kuͤhe/ ja die früchte eurer ſchäffe. 1. Timoth. 6.6/7. Es iſt ein groſſer gewinſt/ wer Gouſelig iſt/ und läßt jhm genuͤgen. Dann wir baben nichts in diſe welt bracht/ darum̃ iſts offenbar/ daß wir auch nichts werden binaus bringen: wann wir aber nabrung und kleider haben/ ſo laſſet uns genuͤgen. Hebr. 13. 5. Der wandet ſei ohne geiz/ und laſſet euch begnügen an dem/ das da iſt. Dann er hat geſagt: Jch will dich nicht verlaſſen/ noch verſäumen. Pſ. 62. 11. Fället euch reichtum̃ zu/ ſo bänget das berz nicht dran. Mark. 10.24/ 25. Wie ſchwär iſt es/ daß die ſo jhr vertrauen auff reichthum̃ ſezen/ ins reich Gottes kommen Es iſt leichter/ daß ein kamebl durch ein nadelöhr gehe/ dañ daß ein reicher ins reich Got- tes komme. Mor-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/124
Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/124>, abgerufen am 21.12.2024.