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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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Sterbe-Gesänge.

Mein Weg geht itzt fürüber/ O Welt/ was acht ich
dein? Der Himmel ist mir lieber/ Da muß ich trach-
ten ein: Mich nicht zu sehr beladen/ Weil ich wegfer-
tig bin/ Jn Gottes Fried und Gnaden Fahr ich mit
Freud dahin.

Ach selig'Freud und Wonne Hat mir der HErr be-
reit/ Da Christus ist die Sonne/ Leben und Seligkeit!
Was kan mir doch nun schaden/ Weil ich bey Christo
bin? Jn GOTTES Fried und Gnaden Fahr ich mit
Freud dahin.

Gesegn euch Gott/ ihr Meinen/ Jhr Liebsten allzu-
mal/ Umb mich sollt ihr nicht weinen/ Jch weiß von kei-
ner Quaal. Den rechten Port noch heute Nehmt fleis-
sig ja in acht/ Jn Gottes Fried und Freude Fahrt mir
bald all hernach.

XI.

SAg/ was hilfft alle Welt Mit ihrem Gut und
Geld? Alles vergeht geschwind/ Gleich wie der
Rauch im Wind :/: Alles vergeht rc/

Was hilfft der hohe Thron/ Das Scepter und die
Kron? Scepter und Regiment Hat alles bald ein
End :/: Scepter und etc.

Was hilfft seyn hübsch und fein/ Schön wie die Rö-
selein? Schönheit vergeht im Grab/ Die Rosen fal-
len ab :/: Schönheit vergeht etc.

Was hilfft ein goldgelbs Haar? Augen Crystallen
klar? Leffzen Corallenroth/ Alles vergeht im Tod :/:
Leffzen Corallen etc.

Was ist das göldne Stück Von Gold ziert und ge-
schmückt? Gold ist nur rothe Erd/ Die Erd ist nicht
viel werth :/: Gold ist etc.

Was ist das roth Gewand/ Das Purpur wird ge-
nannt? Von Schnecken aus dem Meer Kömmt aller
Purpur her :/: Von etc.

Was
Sterbe-Geſaͤnge.

Mein Weg geht itzt fuͤruͤber/ O Welt/ was acht ich
dein? Der Himmel iſt mir lieber/ Da muß ich trach-
ten ein: Mich nicht zu ſehr beladen/ Weil ich wegfer-
tig bin/ Jn Gottes Fried und Gnaden Fahr ich mit
Freud dahin.

Ach ſelig’Freud und Wonne Hat mir der HErꝛ be-
reit/ Da Chriſtus iſt die Sonne/ Leben und Seligkeit!
Was kan mir doch nun ſchaden/ Weil ich bey Chriſto
bin? Jn GOTTES Fried und Gnaden Fahr ich mit
Freud dahin.

Geſegn euch Gott/ ihr Meinen/ Jhr Liebſten allzu-
mal/ Umb mich ſollt ihr nicht weinen/ Jch weiß von kei-
ner Quaal. Den rechten Port noch heute Nehmt fleiſ-
ſig ja in acht/ Jn Gottes Fried und Freude Fahrt mir
bald all hernach.

XI.

SAg/ was hilfft alle Welt Mit ihrem Gut und
Geld? Alles vergeht geſchwind/ Gleich wie der
Rauch im Wind :/: Alles vergeht ꝛc/

Was hilfft der hohe Thron/ Das Scepter und die
Kron? Scepter und Regiment Hat alles bald ein
End :/: Scepter und ꝛc.

Was hilfft ſeyn huͤbſch und fein/ Schoͤn wie die Roͤ-
ſelein? Schoͤnheit vergeht im Grab/ Die Roſen fal-
len ab :/: Schoͤnheit vergeht ꝛc.

Was hilfft ein goldgelbs Haar? Augen Cryſtallen
klar? Leffzen Corallenroth/ Alles vergeht im Tod :/:
Leffzen Corallen ꝛc.

Was iſt das goͤldne Stuͤck Von Gold ziert und ge-
ſchmuͤckt? Gold iſt nur rothe Erd/ Die Erd iſt nicht
viel werth :/: Gold iſt ꝛc.

Was iſt das roth Gewand/ Das Purpur wird ge-
nannt? Von Schnecken aus dem Meer Koͤm̃t aller
Purpur her :/: Von ꝛc.

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[188[478]/0602] Sterbe-Geſaͤnge. Mein Weg geht itzt fuͤruͤber/ O Welt/ was acht ich dein? Der Himmel iſt mir lieber/ Da muß ich trach- ten ein: Mich nicht zu ſehr beladen/ Weil ich wegfer- tig bin/ Jn Gottes Fried und Gnaden Fahr ich mit Freud dahin. Ach ſelig’Freud und Wonne Hat mir der HErꝛ be- reit/ Da Chriſtus iſt die Sonne/ Leben und Seligkeit! Was kan mir doch nun ſchaden/ Weil ich bey Chriſto bin? Jn GOTTES Fried und Gnaden Fahr ich mit Freud dahin. Geſegn euch Gott/ ihr Meinen/ Jhr Liebſten allzu- mal/ Umb mich ſollt ihr nicht weinen/ Jch weiß von kei- ner Quaal. Den rechten Port noch heute Nehmt fleiſ- ſig ja in acht/ Jn Gottes Fried und Freude Fahrt mir bald all hernach. XI. SAg/ was hilfft alle Welt Mit ihrem Gut und Geld? Alles vergeht geſchwind/ Gleich wie der Rauch im Wind :/: Alles vergeht ꝛc/ Was hilfft der hohe Thron/ Das Scepter und die Kron? Scepter und Regiment Hat alles bald ein End :/: Scepter und ꝛc. Was hilfft ſeyn huͤbſch und fein/ Schoͤn wie die Roͤ- ſelein? Schoͤnheit vergeht im Grab/ Die Roſen fal- len ab :/: Schoͤnheit vergeht ꝛc. Was hilfft ein goldgelbs Haar? Augen Cryſtallen klar? Leffzen Corallenroth/ Alles vergeht im Tod :/: Leffzen Corallen ꝛc. Was iſt das goͤldne Stuͤck Von Gold ziert und ge- ſchmuͤckt? Gold iſt nur rothe Erd/ Die Erd iſt nicht viel werth :/: Gold iſt ꝛc. Was iſt das roth Gewand/ Das Purpur wird ge- nannt? Von Schnecken aus dem Meer Koͤm̃t aller Purpur her :/: Von ꝛc. Was

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 188[478]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/602>, abgerufen am 21.11.2024.