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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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und Anfechtung.
tzen Schatz/ und mein Reichthum/ Jch kans doch ja
[ - 1 Zeichen fehlt]icht zeigen an/ Wie hoch dein Nahm erfreuen kan.

Wer Glaub und Lieb im Hertzen hat/ Der wirds
erfahren mit der That Drum hab ich offt und viel ge-
redt/ Wenn ich an dir nicht Freude hätt.

So wolt ich den Tod wünschen her/ Ja/ daß ich nie
gebohren wär. Denn wer dich nicht im Hertzen hat/
Der ist gewiß lebendig todt.

Jesu du edler Bräutgam werth/ Mein höchste Zierd
auff dieser Erd/ An dir allein ich mich ergetz Weit über
alle güldne Schätz.

So offt ich nur gedenckt an dich/ All mein Gemüth
erfreuet sich/ Wenn ich mein Hoffnung stell zu dir/
So fühl ich Fried und Trost in mir.

Wenn ich in Nöthen bet und sing/ So wird mein
Hertz recht guter Ding/ Dein Geist bezeugt/ daß sol-
ches frey/ Des ewgen Lebens Vorschmack sey.

Drum will ich/ weil ich lebe noch/ Das Creutz dir
frölich tragen nach: Mein GOtt mach mich darzu be-
reit/ Es dient zum besten allezeit.

Hilff mir mein Sach recht greiffen an/ Daß ich
meinn Lauff vollenden kan. Hilff mir auch zwingen
Fleisch und Blut/ Für Sünd und Schanden michbehüt.

Erhalt mein Hertz im Glauben rein/ So leb und sterb
ich dir allein: Jesu mein Trost/ hör mein Begier/ O
mein Heyland/ wär ich bey dir.

III.

ZJon klagt mit Angst und Schmertzen/ Zion GOt-
tes werthe Stadt/ Die er trägt in seinem Hertzen/
Die Er ihm erwählet hat. Ach/ spricht sie/ wie hat
mein GOtt/ Mich verlassen in der Noth/ Und lässt mich
so harte pressen? Meiner hat er gantz vergessen.

Der Gott/ der mir hat versprochen Seinen Bey-

stand
Ji 4

und Anfechtung.
tzen Schatz/ und mein Reichthum/ Jch kans doch ja
[ – 1 Zeichen fehlt]icht zeigen an/ Wie hoch dein Nahm erfreuen kan.

Wer Glaub und Lieb im Hertzen hat/ Der wirds
erfahren mit der That Drum hab ich offt und viel ge-
redt/ Wenn ich an dir nicht Freude haͤtt.

So wolt ich den Tod wuͤnſchen her/ Ja/ daß ich nie
gebohren waͤr. Denn wer dich nicht im Hertzen hat/
Der iſt gewiß lebendig todt.

Jeſu du edler Braͤutgam werth/ Mein hoͤchſte Zierd
auff dieſer Erd/ An dir allein ich mich ergetz Weit uͤber
alle guͤldne Schaͤtz.

So offt ich nur gedenckt an dich/ All mein Gemuͤth
erfreuet ſich/ Wenn ich mein Hoffnung ſtell zu dir/
So fuͤhl ich Fried und Troſt in mir.

Wenn ich in Noͤthen bet und ſing/ So wird mein
Hertz recht guter Ding/ Dein Geiſt bezeugt/ daß ſol-
ches frey/ Des ewgen Lebens Vorſchmack ſey.

Drum will ich/ weil ich lebe noch/ Das Creutz dir
froͤlich tragen nach: Mein GOtt mach mich darzu be-
reit/ Es dient zum beſten allezeit.

Hilff mir mein Sach recht greiffen an/ Daß ich
meinn Lauff vollenden kan. Hilff mir auch zwingen
Fleiſch und Blut/ Fuͤr Suͤnd und Schanden michbehuͤt.

Erhalt mein Hertz im Glauben rein/ So leb und ſterb
ich dir allein: Jeſu mein Troſt/ hoͤr mein Begier/ O
mein Heyland/ waͤr ich bey dir.

III.

ZJon klagt mit Angſt und Schmertzen/ Zion GOt-
tes werthe Stadt/ Die er traͤgt in ſeinem Hertzen/
Die Er ihm erwaͤhlet hat. Ach/ ſpricht ſie/ wie hat
mein GOtt/ Mich verlaſſen in der Noth/ Und laͤſſt mich
ſo harte preſſen? Meiner hat er gantz vergeſſen.

Der Gott/ der mir hat verſprochen Seinen Bey-

ſtand
Ji 4
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[135[425]/0549] und Anfechtung. tzen Schatz/ und mein Reichthum/ Jch kans doch ja _icht zeigen an/ Wie hoch dein Nahm erfreuen kan. Wer Glaub und Lieb im Hertzen hat/ Der wirds erfahren mit der That Drum hab ich offt und viel ge- redt/ Wenn ich an dir nicht Freude haͤtt. So wolt ich den Tod wuͤnſchen her/ Ja/ daß ich nie gebohren waͤr. Denn wer dich nicht im Hertzen hat/ Der iſt gewiß lebendig todt. Jeſu du edler Braͤutgam werth/ Mein hoͤchſte Zierd auff dieſer Erd/ An dir allein ich mich ergetz Weit uͤber alle guͤldne Schaͤtz. So offt ich nur gedenckt an dich/ All mein Gemuͤth erfreuet ſich/ Wenn ich mein Hoffnung ſtell zu dir/ So fuͤhl ich Fried und Troſt in mir. Wenn ich in Noͤthen bet und ſing/ So wird mein Hertz recht guter Ding/ Dein Geiſt bezeugt/ daß ſol- ches frey/ Des ewgen Lebens Vorſchmack ſey. Drum will ich/ weil ich lebe noch/ Das Creutz dir froͤlich tragen nach: Mein GOtt mach mich darzu be- reit/ Es dient zum beſten allezeit. Hilff mir mein Sach recht greiffen an/ Daß ich meinn Lauff vollenden kan. Hilff mir auch zwingen Fleiſch und Blut/ Fuͤr Suͤnd und Schanden michbehuͤt. Erhalt mein Hertz im Glauben rein/ So leb und ſterb ich dir allein: Jeſu mein Troſt/ hoͤr mein Begier/ O mein Heyland/ waͤr ich bey dir. III. ZJon klagt mit Angſt und Schmertzen/ Zion GOt- tes werthe Stadt/ Die er traͤgt in ſeinem Hertzen/ Die Er ihm erwaͤhlet hat. Ach/ ſpricht ſie/ wie hat mein GOtt/ Mich verlaſſen in der Noth/ Und laͤſſt mich ſo harte preſſen? Meiner hat er gantz vergeſſen. Der Gott/ der mir hat verſprochen Seinen Bey- ſtand Ji 4

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Dieses Werk wurde gemaͤß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 135[425]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/549>, abgerufen am 21.11.2024.