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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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und Anfechtung.

Sih nicht an unser Sünde groß/ Sprich uns der-
selbn aus Gnaden loß/ Steh uns in unserm Elend bey/
Mach uns von allen Plagen frey.

Auff daß von Hertzen können wir Nachmals mit
Freuden dancken dir/ Gehorsam seyn nach deinem
Wort/ Dich allzeit preisen hie und dort.

II.

NJmm von uns HErr du treuer Gott/ die schwere
Straf und grosse Noth/ Die wir mit Sünden ohne
Zahl Verdienet haben allzumal/ Behüt für Krieg und
theurer Zeit/ für Seuchen/ Feur und grossem Leid.

Erbarm dich deiner bösen Knecht/ Wir bitten Gnad
und nicht das Recht: Denn so du HErr den rechten
Lohn Uns geben wollst nach unserm Thun/ So müst
die gantze Welt vergehn/ Und könnt kein Mensch für
dir bestehn.

Ach HErr Gott/ durch die Treue dein/ Mit Trost
und Rettung uns erschein/ Beweiß an uns dein grosse
Gnad/ Und straff uns nicht auff frischer That/ Wohn
uns mit deiner Güte bey/ Dein Zorn und Grimm fern
von uns sey.

Warumb wilt du doch zornig seyn/ Uber uns arme
Würmelein? Weist du doch wol/ du grosser Gott/ Daß
wir nichts sind denn Erd und Koth/ Es ist ja für deinm
Angesicht Unser Schwachheit verborgen nicht.

Die Sünd hat uns verderbet sehr/ Der Teufel plagt
uns noch vielmehr/ Die Welt/ auch unser Fleisch und
Blut/ Uns allezeit verführen thut: Solch Elend kennst
du HErr allein/ Ach laß uns dir befohlen seyn.

Gedenck an deins Sohns bittern Tod/ Sih an sein
heilge Wunden roth/ Die sind ja für die gantze Welt
Die Zahlung und das Lösegeld/ Des trösten wir uns
allezeit/ Und hoffen auff Barmhertzigkeit.

Leit
Ji 3
und Anfechtung.

Sih nicht an unſer Suͤnde groß/ Sprich uns der-
ſelbn aus Gnaden loß/ Steh uns in unſerm Elend bey/
Mach uns von allen Plagen frey.

Auff daß von Hertzen koͤnnen wir Nachmals mit
Freuden dancken dir/ Gehorſam ſeyn nach deinem
Wort/ Dich allzeit preiſen hie und dort.

II.

NJmm von uns HErr du treuer Gott/ die ſchwere
Straf und groſſe Noth/ Die wir mit Suͤnden ohne
Zahl Verdienet haben allzumal/ Behuͤt fuͤr Krieg und
theurer Zeit/ fuͤr Seuchen/ Feur und groſſem Leid.

Erbarm dich deiner boͤſen Knecht/ Wir bitten Gnad
und nicht das Recht: Denn ſo du HErr den rechten
Lohn Uns geben wollſt nach unſerm Thun/ So muͤſt
die gantze Welt vergehn/ Und koͤnnt kein Menſch fuͤr
dir beſtehn.

Ach HErr Gott/ durch die Treue dein/ Mit Troſt
und Rettung uns erſchein/ Beweiß an uns dein groſſe
Gnad/ Und ſtraff uns nicht auff friſcher That/ Wohn
uns mit deiner Guͤte bey/ Dein Zorn und Grimm fern
von uns ſey.

Warumb wilt du doch zornig ſeyn/ Uber uns arme
Wuͤrmelein? Weiſt du doch wol/ du groſſer Gott/ Daß
wir nichts ſind denn Erd und Koth/ Es iſt ja fuͤr deinm
Angeſicht Unſer Schwachheit verborgen nicht.

Die Suͤnd hat uns verderbet ſehr/ Der Teufel plagt
uns noch vielmehr/ Die Welt/ auch unſer Fleiſch und
Blut/ Uns allezeit verfuͤhren thut: Solch Elend kennſt
du HErr allein/ Ach laß uns dir befohlen ſeyn.

Gedenck an deins Sohns bittern Tod/ Sih an ſein
heilge Wunden roth/ Die ſind ja fuͤr die gantze Welt
Die Zahlung und das Loͤſegeld/ Des troͤſten wir uns
allezeit/ Und hoffen auff Barmhertzigkeit.

Leit
Ji 3
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[133[423]/0547] und Anfechtung. Sih nicht an unſer Suͤnde groß/ Sprich uns der- ſelbn aus Gnaden loß/ Steh uns in unſerm Elend bey/ Mach uns von allen Plagen frey. Auff daß von Hertzen koͤnnen wir Nachmals mit Freuden dancken dir/ Gehorſam ſeyn nach deinem Wort/ Dich allzeit preiſen hie und dort. II. NJmm von uns HErr du treuer Gott/ die ſchwere Straf und groſſe Noth/ Die wir mit Suͤnden ohne Zahl Verdienet haben allzumal/ Behuͤt fuͤr Krieg und theurer Zeit/ fuͤr Seuchen/ Feur und groſſem Leid. Erbarm dich deiner boͤſen Knecht/ Wir bitten Gnad und nicht das Recht: Denn ſo du HErr den rechten Lohn Uns geben wollſt nach unſerm Thun/ So muͤſt die gantze Welt vergehn/ Und koͤnnt kein Menſch fuͤr dir beſtehn. Ach HErr Gott/ durch die Treue dein/ Mit Troſt und Rettung uns erſchein/ Beweiß an uns dein groſſe Gnad/ Und ſtraff uns nicht auff friſcher That/ Wohn uns mit deiner Guͤte bey/ Dein Zorn und Grimm fern von uns ſey. Warumb wilt du doch zornig ſeyn/ Uber uns arme Wuͤrmelein? Weiſt du doch wol/ du groſſer Gott/ Daß wir nichts ſind denn Erd und Koth/ Es iſt ja fuͤr deinm Angeſicht Unſer Schwachheit verborgen nicht. Die Suͤnd hat uns verderbet ſehr/ Der Teufel plagt uns noch vielmehr/ Die Welt/ auch unſer Fleiſch und Blut/ Uns allezeit verfuͤhren thut: Solch Elend kennſt du HErr allein/ Ach laß uns dir befohlen ſeyn. Gedenck an deins Sohns bittern Tod/ Sih an ſein heilge Wunden roth/ Die ſind ja fuͤr die gantze Welt Die Zahlung und das Loͤſegeld/ Des troͤſten wir uns allezeit/ Und hoffen auff Barmhertzigkeit. Leit Ji 3

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 133[423]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/547>, abgerufen am 03.07.2024.