[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.Von der Buße. XI. Melod. Du o schönes Weltgebäude. JESU/ der du meine Seele Hast durch deinen bit- Treulich hast du ja gesuchet Die verlohrnen Schä- Ach ich bin ein Kind der Sünden/ Ach ich irre weit HErr/ ich muß es ja bekennen/ Daß nichts gutes Aber/ HErr/ ich kan nicht wissen/ Wie viel meiner JESU/ du hast weggenommen Meine Schulden Weil mich auch der Höllen Schrecken Und des Sa- G g 5
Von der Buße. XI. Melod. Du o ſchoͤnes Weltgebaͤude. JESU/ der du meine Seele Haſt durch deinen bit- Treulich haſt du ja geſuchet Die verlohrnen Schaͤ- Ach ich bin ein Kind der Suͤnden/ Ach ich irre weit HErꝛ/ ich muß es ja bekennen/ Daß nichts gutes Aber/ HErꝛ/ ich kan nicht wiſſen/ Wie viel meiner JESU/ du haſt weggenommen Meine Schulden Weil mich auch der Hoͤllen Schrecken Und des Sa- G g 5
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Von der Buße.
XI.
Melod. Du o ſchoͤnes Weltgebaͤude.
JESU/ der du meine Seele Haſt durch deinen bit-
tern Tod/ Aus des Teufels finſtern Hoͤle/ Und der
ſchweren Suͤndennoth/ Kraͤfftiglich heraus geriſſen/
Und mich ſolches laſſen wiſſen Durch dein angenehmes
Wort/ Sey doch itzt/ o Gott/ mein Hort
Treulich haſt du ja geſuchet Die verlohrnen Schaͤ-
felein/ Als ſie lieffen gantz verfluchet/ Jn den Hoͤllen-
pful hinein. Ja/ du Satans Uberwinder/ Haſt die hoch-
betruͤbten Suͤnder/ So geruffen zu der Buß/ Daß ich
billig kommen muß.
Ach ich bin ein Kind der Suͤnden/ Ach ich irre weit
und breit! Es iſt nichts bey mir zu finden Als nur Un-
gerechtigkeit; All mein Tichten/ all mein Trachten/
Heiſſet unſern Gott verachten! Boͤßlich leb ich gantz
und gar/ Und ſehr gottloß immerdar.
HErꝛ/ ich muß es ja bekennen/ Daß nichts gutes
wohnt in mir/ Das zwar/ was wir wollen nennen/
Halt ich meiner Seelen fuͤr; Aber Fleiſch und Blut
bezwingen/ Und das gute zu vollbringen/ Folget gar
nicht/ wie es ſol/ Was ich nicht wil thu ich wol.
Aber/ HErꝛ/ ich kan nicht wiſſen/ Wie viel meiner
Fehler ſeyn/ Mein Gemuͤth iſt gantz zerriſſen Von der
Suͤnden Schmertz und Pein/ Und mein Hertz iſt matt
von Sorgen/ Ach vergieb mir das verborgen/ Rechne
nicht die Miſſethat/ Die dich/ HErꝛ/ erzoͤrnet hat.
JESU/ du haſt weggenommen Meine Schulden
durch dein Blut! Laß es/ o Erloͤſer/ kommen/ Meiner
Seligkeit zu gut: Und dieweil du ſo zerſchlagen/ Haſt
die Suͤnd am Creutz getragen/ Ey ſo ſprich mich endlich
frey/ Daß ich gantz dein eigen ſey.
Weil mich auch der Hoͤllen Schrecken Und des
Sa-
G g 5
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalitaͤt des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemaͤß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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