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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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Vom heiligen
Speiſe ſey der Krancken/ Den’n ihr Hertz von Suͤn-
den ſchwer/ Und fuͤr Angſt iſt betruͤbet ſehr.

Solch groß Gnad und Barmhertzigkeit/ Sucht ein
Hertz in groſſer Arbeit; Jſt dir wohl/ ſo bleib davon/
Daß du nicht kriegeſt boͤſen Lohn.

Er ſpricht ſelber: kommt ihr Armen/ Laßt mich uͤber
euch erbarmen/ Kein Artzt iſt dem Starcken noth/ Sein
Kunſt wird an ihm gar ein Spott.

Haͤttſt du dir was koͤñn erwerben/ Was duͤrfft ich
denn fuͤr dich ſterben? Dieſer Tiſch auch dir nicht gilt/
So du dir ſelber helffen wilt.

Glaͤubſt du das von Hertzengrunde/ Und bekenneſt
mit dem Munde/ So biſt du recht wohl geſchickt/ Und
die Speis deine Seel erquickt.

Die Frucht ſol auch nicht ausbleiben/ Deinen Nech-
ſten ſolt du lieben/ Daß er dein genieſſen kan/ Wie dein
Gott an dir hat gethan.

III.
Melod. Allein Gott in der Hoͤh ſey Ehr.

DEr HErꝛ iſt mein getreuer Hirt/ Dem ich mich
gantz vertraue/ Zur Weid er mich/ ſein Schaͤflein/
fuͤhrt/ Auff ſchoͤner gruͤnen Aue/ Zum friſchen Waſſer
leitt er mich/ Mein Seel zu laben kraͤfftiglich/ Durchs
ſelig Wort der Gnaden.

Er fuͤhret mich auff rechter Bahn/ Von ſeines Na-
mens wegen/ Ob gleich viel Truͤbſal geht heran/ Aufs
Todes finſtern Stegen/ So grauet mir doch nicht da-
fuͤr/ Mein treuer Hirt iſt ſtets bey mir/ Sein Steckn
und Stab mich troͤſten.

Einn koͤſtlichn Tiſch er mir bereit/ Solls auch die
Feind verdrieſſen/ Schenckt mir voll ein/ das Oelder
Freud Uber mein Haͤupt thut flieſſen; Sein Guͤte und
Barmhertzigkeit Werden mir folgen allezeit/ Jn ſei-
nem Haus ich bleibe.

IV.

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 68[358]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/482>, abgerufen am 06.01.2025.