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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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Jesu Christi.

JEsu/ deine Passion Jst mir lauter Freude/ Deine
Wunden/ Kron und Hohn/ Meines Hertzens Weide:
Meine Seel auf Rosen geht/ Wann ich dran gedenke/
Jn dem Himmel ein[e] Stätt Mir deßwegen schencke.

JEsu/ der du warest todt/ Lebest nun ohn Ende: Jn
der letzten Todesnoth Nirgend hin mich wende/ Als zu
dir/ der mich versühnt: O mein treuer HErre/ Gieb
mir nur/ was du verdient/ Mehr ich nicht begehre.

IX.

HErtzliebster JEsu/ was hast du verbrochen/ Daß
man ein solch scharff Urtheil hat gesprochen? Was
ist die Schuld? in was für Missethaten Bist du ge-
rahten?

Du wirst verspeyt/ geschlagen und verhönet/ Gegeis-
selt und mit Dornen scharff gekrönet; Mit Essig/ als
man dich aus Creutz gehencket/ Wirst du geträncket.

Was ist die Ursach aller solcher Plagen? Ach! mei-
ne Sünden haben dich geschlagen: Jch/ ach HErr
J[e]su/ habe diß verschuldet/ Was du erduldet.

Wie wunderbarlich ist doch diese Straffe! Der gu-
te Hirte leidet für die Schaaffe; Die Schuld bezahlt
der HErre/ der Gerechte/ Für seine Knechte.

Der Fromme stirbt/ der recht und richtig wandelt/
Der Böse lebt/ der wider GOtt mißhandelt. Der
Mensch verwürckt den Tod/ und ist entgangen/ GOtt
wird gefangen.

Jch war von Fuß auff voller Schand und Sünden/
Bis zu der Scheitel war nichts guts zu finden/ Dafür
hätt ich dort in der Höllen müssen/ Ewiglich büssen.

O grosse Lieb/ o Lieb ohn alle masse! Die dich ge-
bracht auff diese Marterstrasse; Jch lebte mit der Welt
in Lust und Freuden/ Und du must leiden.

Ach grosser König/ groß zu allen Zetten: Wie kan ich

gniig-
C c 2
Jeſu Chriſti.

JEſu/ deine Paſſion Jſt mir lauter Freude/ Deine
Wunden/ Kron und Hohn/ Meines Hertzens Weide:
Meine Seel auf Roſen geht/ Wann ich dran gedenke/
Jn dem Himmel ein[e] Staͤtt Mir deßwegen ſchencke.

JEſu/ der du wareſt todt/ Lebeſt nun ohn Ende: Jn
der letzten Todesnoth Nirgend hin mich wende/ Als zu
dir/ der mich verſuͤhnt: O mein treuer HErre/ Gieb
mir nur/ was du verdient/ Mehr ich nicht begehre.

IX.

HErtzliebſter JEſu/ was haſt du verbrochen/ Daß
man ein ſolch ſcharff Urtheil hat geſprochen? Was
iſt die Schuld? in was fuͤr Miſſethaten Biſt du ge-
rahten?

Du wirſt verſpeyt/ geſchlagen und verhoͤnet/ Gegeiſ-
ſelt und mit Dornen ſcharff gekroͤnet; Mit Eſſig/ als
man dich aus Creutz gehencket/ Wirſt du getraͤncket.

Was iſt die Urſach aller ſolcher Plagen? Ach! mei-
ne Suͤnden haben dich geſchlagen: Jch/ ach HErꝛ
J[e]ſu/ habe diß verſchuldet/ Was du erduldet.

Wie wunderbarlich iſt doch dieſe Straffe! Der gu-
te Hirte leidet fuͤr die Schaaffe; Die Schuld bezahlt
der HErre/ der Gerechte/ Fuͤr ſeine Knechte.

Der Fromme ſtirbt/ der recht und richtig wandelt/
Der Boͤſe lebt/ der wider GOtt mißhandelt. Der
Menſch verwuͤrckt den Tod/ und iſt entgangen/ GOtt
wird gefangen.

Jch war von Fuß auff voller Schand und Suͤnden/
Bis zu der Scheitel war nichts guts zu finden/ Dafuͤr
haͤtt ich dort in der Hoͤllen muͤſſen/ Ewiglich buͤſſen.

O groſſe Lieb/ o Lieb ohn alle maſſe! Die dich ge-
bracht auff dieſe Marterſtraſſe; Jch lebte mit der Welt
in Luſt und Freuden/ Und du muſt leiden.

Ach groſſer Koͤnig/ groß zu allen Zetten: Wie kan ich

gniig-
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[35[325]/0449] Jeſu Chriſti. JEſu/ deine Paſſion Jſt mir lauter Freude/ Deine Wunden/ Kron und Hohn/ Meines Hertzens Weide: Meine Seel auf Roſen geht/ Wann ich dran gedenke/ Jn dem Himmel eine Staͤtt Mir deßwegen ſchencke. JEſu/ der du wareſt todt/ Lebeſt nun ohn Ende: Jn der letzten Todesnoth Nirgend hin mich wende/ Als zu dir/ der mich verſuͤhnt: O mein treuer HErre/ Gieb mir nur/ was du verdient/ Mehr ich nicht begehre. IX. HErtzliebſter JEſu/ was haſt du verbrochen/ Daß man ein ſolch ſcharff Urtheil hat geſprochen? Was iſt die Schuld? in was fuͤr Miſſethaten Biſt du ge- rahten? Du wirſt verſpeyt/ geſchlagen und verhoͤnet/ Gegeiſ- ſelt und mit Dornen ſcharff gekroͤnet; Mit Eſſig/ als man dich aus Creutz gehencket/ Wirſt du getraͤncket. Was iſt die Urſach aller ſolcher Plagen? Ach! mei- ne Suͤnden haben dich geſchlagen: Jch/ ach HErꝛ Jeſu/ habe diß verſchuldet/ Was du erduldet. Wie wunderbarlich iſt doch dieſe Straffe! Der gu- te Hirte leidet fuͤr die Schaaffe; Die Schuld bezahlt der HErre/ der Gerechte/ Fuͤr ſeine Knechte. Der Fromme ſtirbt/ der recht und richtig wandelt/ Der Boͤſe lebt/ der wider GOtt mißhandelt. Der Menſch verwuͤrckt den Tod/ und iſt entgangen/ GOtt wird gefangen. Jch war von Fuß auff voller Schand und Suͤnden/ Bis zu der Scheitel war nichts guts zu finden/ Dafuͤr haͤtt ich dort in der Hoͤllen muͤſſen/ Ewiglich buͤſſen. O groſſe Lieb/ o Lieb ohn alle maſſe! Die dich ge- bracht auff dieſe Marterſtraſſe; Jch lebte mit der Welt in Luſt und Freuden/ Und du muſt leiden. Ach groſſer Koͤnig/ groß zu allen Zetten: Wie kan ich gniig- C c 2

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. 35[325]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/449>, abgerufen am 30.12.2024.