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[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.

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Der Kleine
Ein Herr oder Frau sage also:

Insonderheit bekenne ich für euch/ daß ich
mein Kind und Gesinde/ Weib/ nicht treulich ge-
zogen habe zu Gottes Ehren/ ich habe geflucht/
böse Exempel mit unzüchtigen Worten und Wer-
cken gegeben/ meinen Nachbarn Schaden ge-
than/ übel nachgeredet/ zu theuer verkaufft/ fal-
sche und nicht gantze Wahre gegeben.

Und was er mehr wider die Gebot GOttes
und seinen Stand gethan/ N.

Wann aber iemand sich nicht befindet/ be-
schweret mit solchen oder grössern Sünden/ der
soll nicht sorgen/ oder weiter Sünde suchen noch
erdichten/ und damit eine Marter aus der Beich-
te machen/ sondern erzehle eine oder zwo/ wie du
weist/ also:

Insonderheit bekenne ich/ daß ich einmahl ge-
flucket/ Item/ einmahl unhübsch mit Worten
gewest/ einmahl diß N. verseumet habe/ N. Al-
so lasse es genug seyn.

Weist du aber gar keine/ (welches doch nicht wohl solt
möglich seyn) so sage auch keine insonderheit/ sondern nim
die Vergebung auf die gemeine Beichte/ so du für GOtt
thust gegen dem Beichtiger.

Darauf soll der Beichtiger sagen:

GOtt sey dir gnädig/ und stärcke dei-
nen Glauben/ Amen.

Weiter:
Gläubest du auch/ daß meine Vergebung GOttes Ver-
gebung sey.
Ant-
Der Kleine
Ein Herr oder Frau ſage alſo:

Inſonderheit bekenne ich fuͤr euch/ daß ich
mein Kind und Geſinde/ Weib/ nicht treulich ge-
zogen habe zu Gottes Ehren/ ich habe geflucht/
boͤſe Exempel mit unzuͤchtigen Worten und Wer-
cken gegeben/ meinen Nachbarn Schaden ge-
than/ uͤbel nachgeredet/ zu theuer verkaufft/ fal-
ſche und nicht gantze Wahre gegeben.

Und was er mehr wider die Gebot GOttes
und ſeinen Stand gethan/ N.

Wann aber iemand ſich nicht befindet/ be-
ſchweret mit ſolchen oder groͤſſern Suͤnden/ der
ſoll nicht ſorgen/ oder weiter Suͤnde ſuchen noch
erdichten/ und damit eine Marter aus der Beich-
te machen/ ſondern erzehle eine oder zwo/ wie du
weiſt/ alſo:

Inſonderheit bekenne ich/ daß ich einmahl ge-
flucket/ Item/ einmahl unhuͤbſch mit Worten
geweſt/ einmahl diß N. verſeumet habe/ N. Al-
ſo laſſe es genug ſeyn.

Weiſt du aber gar keine/ (welches doch nicht wohl ſolt
moͤglich ſeyn) ſo ſage auch keine inſonderheit/ ſondern nim
die Vergebung auf die gemeine Beichte/ ſo du fuͤr GOtt
thuſt gegen dem Beichtiger.

Darauf ſoll der Beichtiger ſagen:

GOtt ſey dir gnaͤdig/ und ſtaͤrcke dei-
nen Glauben/ Amen.

Weiter:
Glaͤubeſt du auch/ daß meine Vergebung GOttes Ver-
gebung ſey.
Ant-
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[0346] Der Kleine Ein Herr oder Frau ſage alſo: Inſonderheit bekenne ich fuͤr euch/ daß ich mein Kind und Geſinde/ Weib/ nicht treulich ge- zogen habe zu Gottes Ehren/ ich habe geflucht/ boͤſe Exempel mit unzuͤchtigen Worten und Wer- cken gegeben/ meinen Nachbarn Schaden ge- than/ uͤbel nachgeredet/ zu theuer verkaufft/ fal- ſche und nicht gantze Wahre gegeben. Und was er mehr wider die Gebot GOttes und ſeinen Stand gethan/ N. Wann aber iemand ſich nicht befindet/ be- ſchweret mit ſolchen oder groͤſſern Suͤnden/ der ſoll nicht ſorgen/ oder weiter Suͤnde ſuchen noch erdichten/ und damit eine Marter aus der Beich- te machen/ ſondern erzehle eine oder zwo/ wie du weiſt/ alſo: Inſonderheit bekenne ich/ daß ich einmahl ge- flucket/ Item/ einmahl unhuͤbſch mit Worten geweſt/ einmahl diß N. verſeumet habe/ N. Al- ſo laſſe es genug ſeyn. Weiſt du aber gar keine/ (welches doch nicht wohl ſolt moͤglich ſeyn) ſo ſage auch keine inſonderheit/ ſondern nim die Vergebung auf die gemeine Beichte/ ſo du fuͤr GOtt thuſt gegen dem Beichtiger. Darauf ſoll der Beichtiger ſagen: GOtt ſey dir gnaͤdig/ und ſtaͤrcke dei- nen Glauben/ Amen. Weiter: Glaͤubeſt du auch/ daß meine Vergebung GOttes Ver- gebung ſey. Ant-

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Zitationshilfe: [N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeitz_gebetbuch_1690/346>, abgerufen am 21.11.2024.