Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 14. Frag/ des 4. Hundert. Principale, ein zuefälliges gehöretzu dem wesent-lichen Ding/ oder dem Haubt-Wesen/ Accesso- rium, 42. de R. J. in 6. Gleichwol hat es mit dem Gemälde eine andere Mainung; und sagt ge- melter alte Jurist Cajus (obwol Er/ an obbesag- tem Ort/ einer andern Mainung ist) in l. 9. §. 2. ff. de acquir. Rerum Dominio; Sed non uti literae chartis, membranisve cedunt, ita solent picturae tabulis cedere, sed ex diverso placuit, tabulas pi- cturae cedere: Das namblich es eine andere ge- stalt mit dem Gemälde hab/ als mit einer Schrifft/ welche deme zugehört/ deßen das Papir/ oder Pergament/ darauff ein Ander etwas ge- schriben hat/ ist. Und also wil auch der Keyser Justinian in §. 34. Instit. de Rer. Div. daß die Ta- fel dem Gemälde weiche/ das ist/ deßen seye/ der etwas auff die Tafel gemahlet hat. Und dieses/ wegen Fürtrefflicheit des Gemäldes/ und son- derbaren demselben ertheilten Privilegiums/ durch welches die Mahler den Lehrern freyer Künsten gleich geachtet werden/ l. Archiatr. C. de Metatis, Kubach. cent. 2. decur. 5. quaest. jur. polit. 1. Die 14. Frag. Jst dir kein Beyspil eines ungerechten Vormünders wißend? ES hat Nicolaus Henelius von obser-
Die 14. Frag/ des 4. Hundert. Principale, ein zuefaͤlliges gehoͤretzu dem weſent-lichen Ding/ oder dem Haubt-Weſen/ Acceſſo- rium, 42. de R. J. in 6. Gleichwol hat es mit dem Gemaͤlde eine andere Mainung; und ſagt ge- melter alte Juriſt Cajus (obwol Er/ an obbeſag- tem Ort/ einer andern Mainung iſt) in l. 9. §. 2. ff. de acquir. Rerum Dominio; Sed non uti literæ chartis, membranisve cedunt, ita ſolent picturæ tabulis cedere, ſed ex diverſo placuit, tabulas pi- cturæ cedere: Das namblich es eine andere ge- ſtalt mit dem Gemaͤlde hab/ als mit einer Schrifft/ welche deme zugehoͤꝛt/ deßen das Papir/ oder Pergament/ darauff ein Ander etwas ge- ſchriben hat/ iſt. Und alſo wil auch der Keyſer Juſtinian in §. 34. Inſtit. de Rer. Div. daß die Ta- fel dem Gemaͤlde weiche/ das iſt/ deßen ſeye/ der etwas auff die Tafel gemahlet hat. Und dieſes/ wegen Fuͤrtrefflicheit des Gemaͤldes/ und ſon- derbaren demſelben ertheilten Privilegiums/ durch welches die Mahler den Lehrern freyer Kuͤnſten gleich geachtet werden/ l. Archiatr. C. de Metatis, Kubach. cent. 2. decur. 5. quæſt. jur. polit. 1. Die 14. Frag. Jſt dir kein Beyſpil eines ungerechten Vormuͤnders wißend? ES hat Nicolaus Henelius von obſer-
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Die 14. Frag/ des 4. Hundert.
Principale, ein zuefaͤlliges gehoͤretzu dem weſent-
lichen Ding/ oder dem Haubt-Weſen/ Acceſſo-
rium, 42. de R. J. in 6. Gleichwol hat es mit dem
Gemaͤlde eine andere Mainung; und ſagt ge-
melter alte Juriſt Cajus (obwol Er/ an obbeſag-
tem Ort/ einer andern Mainung iſt) in l. 9. §. 2.
ff. de acquir. Rerum Dominio; Sed non uti literæ
chartis, membranisve cedunt, ita ſolent picturæ
tabulis cedere, ſed ex diverſo placuit, tabulas pi-
cturæ cedere: Das namblich es eine andere ge-
ſtalt mit dem Gemaͤlde hab/ als mit einer
Schrifft/ welche deme zugehoͤꝛt/ deßen das Papir/
oder Pergament/ darauff ein Ander etwas ge-
ſchriben hat/ iſt. Und alſo wil auch der Keyſer
Juſtinian in §. 34. Inſtit. de Rer. Div. daß die Ta-
fel dem Gemaͤlde weiche/ das iſt/ deßen ſeye/ der
etwas auff die Tafel gemahlet hat. Und dieſes/
wegen Fuͤrtrefflicheit des Gemaͤldes/ und ſon-
derbaren demſelben ertheilten Privilegiums/
durch welches die Mahler den Lehrern freyer
Kuͤnſten gleich geachtet werden/ l. Archiatr. C. de
Metatis, Kubach. cent. 2. decur. 5. quæſt. jur.
polit. 1.
Die 14. Frag.
Jſt dir kein Beyſpil eines ungerechten
Vormuͤnders wißend?
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Hennenfeld/ in ſeinem Otio VVratis-
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