Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 100. Frag/ des 4. Hundert. miteinander zergehen läst wird auch ein Leim/oder Lutament/ gemacht. Daß dir kein Stein im Feuer zerspalte/ so beraite das Lutament mit gebrantem Neßelwaßer/ bestreich den Stein da- mit/ und laß ihn am Schatten trücknen. Ein Lu- tament auffzerbrochne Gläßer/ nimm Kreiden/ Staubmeel/ und Glas/ iedes 1. Lot/ Ziegelmeel 1. Lot/ pulverisirs/ und machs zusammen mit Eyerweiß/ streichs auff ein Leinin-Tuch/ und legs über des Glases Bruch. Zerbrochne Steine/ und Gefäß zusammen zu bringen/ nimm Eyer- weiß/ thue darunter ein wenig Mastix/ und unge- leschten Kalch/ vermischs/ mache das zerbrochene Gefäß wol warm/ streiche zuvor wol geklopftes Eyerweiß daran/ und streiche dann die obbesagte Vermischung darüber/ und laß an der Sonnen/ oder beym Feuer/ wol trucken werden. Die 100. und lezte Frag. Was seyn die verborgne Aigen- schaften? ES seyn dieselbe nichts anders/ ker-
Die 100. Frag/ des 4. Hundert. miteinander zergehen laͤſt wird auch ein Leim/oder Lutament/ gemacht. Daß dir kein Stein im Feuer zerſpalte/ ſo beraite das Lutament mit gebrantem Neßelwaßer/ beſtreich den Stein da- mit/ und laß ihn am Schatten truͤcknen. Ein Lu- tament auffzerbrochne Glaͤßer/ nimm Kreiden/ Staubmeel/ und Glas/ iedes 1. Lot/ Ziegelmeel 1. Lot/ pulveriſirs/ und machs zuſammen mit Eyerweiß/ ſtreichs auff ein Leinin-Tuch/ und legs uͤber des Glaſes Bruch. Zerbrochne Steine/ und Gefaͤß zuſammen zu bringen/ nimm Eyer- weiß/ thue darunter ein wenig Maſtix/ und unge- leſchten Kalch/ vermiſchs/ mache das zerbrochene Gefaͤß wol warm/ ſtreiche zuvor wol geklopftes Eyerweiß daran/ und ſtreiche dann die obbeſagte Vermiſchung daruͤber/ und laß an der Sonnen/ oder beym Feuer/ wol trucken werden. Die 100. und lezte Frag. Was ſeyn die verborgne Aigen- ſchaften? ES ſeyn dieſelbe nichts anders/ ker-
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Die 100. Frag/ des 4. Hundert.
miteinander zergehen laͤſt wird auch ein Leim/
oder Lutament/ gemacht. Daß dir kein Stein
im Feuer zerſpalte/ ſo beraite das Lutament mit
gebrantem Neßelwaßer/ beſtreich den Stein da-
mit/ und laß ihn am Schatten truͤcknen. Ein Lu-
tament auffzerbrochne Glaͤßer/ nimm Kreiden/
Staubmeel/ und Glas/ iedes 1. Lot/ Ziegelmeel
1. Lot/ pulveriſirs/ und machs zuſammen mit
Eyerweiß/ ſtreichs auff ein Leinin-Tuch/ und legs
uͤber des Glaſes Bruch. Zerbrochne Steine/
und Gefaͤß zuſammen zu bringen/ nimm Eyer-
weiß/ thue darunter ein wenig Maſtix/ und unge-
leſchten Kalch/ vermiſchs/ mache das zerbrochene
Gefaͤß wol warm/ ſtreiche zuvor wol geklopftes
Eyerweiß daran/ und ſtreiche dann die obbeſagte
Vermiſchung daruͤber/ und laß an der Sonnen/
oder beym Feuer/ wol trucken werden.
Die 100. und lezte Frag.
Was ſeyn die verborgne Aigen-
ſchaften?
ES ſeyn dieſelbe nichts anders/
als Uns unbekante Kraͤften/ durch
welche die Ding gegen einander etwas
wuͤrcken/ oder verbringen/ daß man zwar das
Werckſelber ſihet/ und empfindet; aber die Ur-
ſachen deßen nicht wißen/ oder geben kan/ und
daher man ſeine Zuflucht zu den verbor enen Ai-
genſchafften eines Dings/ nehmen mueß. Kec-
ker-
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/517>, abgerufen am 03.03.2025. |