Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 95. Frag. Was braucht man in den Pocken/ Kinds- blattern/ Durchschlechten/ oder Pur- peln &c? DJese Kranckheit bekommen nicht Es ist aber in den Kindsblattern/ und Fle- Theils locken Sie heraus mit ungesalznem Stuck
Die 95. Frag. Was braucht man in den Pocken/ Kinds- blattern/ Durchſchlechten/ oder Pur- peln &c? DJeſe Kranckheit bekommen nicht Es iſt aber in den Kindsblattern/ und Fle- Theils locken Sie heraus mit ungeſalznem Stuck
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Die 95. Frag.
Was braucht man in den Pocken/ Kinds-
blattern/ Durchſchlechten/ oder Pur-
peln &c?
DJeſe Kranckheit bekommen nicht
nur die Kinder/ ſondern auch erwach-
ſene/ und bißweilen auch alte Leute/ bey
denen Sie ſonderlich nicht ohne Lebens Gefahr
iſt; wie dann nicht wenig daran geſtorben ſeyn;
wie deßen anderswo/ an unterſchidlichen Or-
ten/ Beyſpile ſeyn beygebracht worden.
Es iſt aber in den Kindsblattern/ und Fle-
cken/ oder Rothen Sucht (Variolis, & Mor-
billis) erſtlich die Materi auszutreiben; und dar-
nach die Natur mit Veyel/ Borragen/ Pæonien/
oder Beningen/ Syrup/ oder Sauer Ampffer-
Safft/ zu ſtaͤrcken.
Theils locken Sie heraus mit ungeſalznem
Butter/ ein wenig Wein/ und einen Theil der
Wurtzel von roth Ochſenzung/ die Sie ſieden
laßen/ bis Sie eine rothe Farb bekommen/ und
geben darnach den Kindern davon in warmen
Bier zu trincken. Oder/ Sie nehmen weißen Ruͤb-
ſamen/ ein Goldblaͤtlein/ mit eim wenig Myr-
rhen/ und Zucker/ und gebens in Erdrauchwaßer
ein. Sie bereiten auch Gerſtenmuͤßlein mit dem
Safft von ſauren Granaten/ und ein wenig Zu-
cker. Theils brauchen Weizenkleyen 1. Handvol/
Mertz-Veyln/ Chamillenblumen/ iedes ein hal-
be Handvol/ Aloepatik 1. Lot: ſieden gemelte
Stuck
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