Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 63. Frag/ des 4. Hundert.
dem es 238. oder/ wie es Scaliger rechnet 259.
Jahr gewehret hatte. Das zu Jerusalem aber
ist noch eine guete Zeit verbliben/ biß selbiges
auch/ wie oben gemeldet/ durch den König Nebu-
cadnezar zu Babel/ ausgerottet worden. Es
ward hernach das verwüeste Samaritanische
Reich mit Heyden besetzt/ und Chaldaeische Vög-
te darüber verordnet; Die vorige Einwohner
aber/ hin und wider/ zerstreuet in die Länder der
Aßyrisch: und Babylonischen Königen. Jn
welchem fall es die Juden des Hierusalemischen
Königreichs beßer gehabt; die gleichwol/ nach
verfließung der 70. Jahr ihrer Babylonischen
Gefängnus/ wider in ihr Land/ und nach Jerusa-
lem/ gelangt/ und von ihren Hohenpriestern/ und
Eltisten/ biß auff die Zeit der Römer/ regiert
worden seyn.

Die 63. Frag.
Mag ein Christ/ mit guetem Gewißen/
und ohne Sünde/ gesterckte Krägen/ und Um-
schläge/ wie auch mit Stöcklein gemachte
Schuhe/ tragen?

DJe Kleyder zugebrauchen seyn
vier Ursachen. 1. die Noth/ den Leib
zu bedecken. 2. des Leibes Beschützung/
wegen der Hitz im Sommer/ und der Kälte im
Winter: item/ wegen Regen/ und Schnee/ und
zum theil auch/ der Arbeit halber/ damit dieselbe
bequemlich/ und ohne Leibsschaden/ möge verrich-

tet
X iij

Die 63. Frag/ des 4. Hundert.
dem es 238. oder/ wie es Scaliger rechnet 259.
Jahr gewehret hatte. Das zu Jeruſalem aber
iſt noch eine guete Zeit verbliben/ biß ſelbiges
auch/ wie oben gemeldet/ durch den Koͤnig Nebu-
cadnezar zu Babel/ ausgerottet worden. Es
ward hernach das verwuͤeſte Samaritaniſche
Reich mit Heyden beſetzt/ und Chaldæiſche Voͤg-
te daruͤber verordnet; Die vorige Einwohner
aber/ hin und wider/ zerſtreuet in die Laͤnder der
Aßyriſch: und Babyloniſchen Koͤnigen. Jn
welchem fall es die Juden des Hieruſalemiſchen
Koͤnigreichs beßer gehabt; die gleichwol/ nach
verfließung der 70. Jahr ihrer Babyloniſchen
Gefaͤngnus/ wider in ihr Land/ und nach Jeruſa-
lem/ gelangt/ und von ihren Hohenprieſtern/ und
Eltiſten/ biß auff die Zeit der Roͤmer/ regiert
worden ſeyn.

Die 63. Frag.
Mag ein Chriſt/ mit guetem Gewißen/
und ohne Suͤnde/ geſterckte Kraͤgen/ und Um-
ſchlaͤge/ wie auch mit Stoͤcklein gemachte
Schuhe/ tragen?

DJe Kleyder zugebrauchen ſeyn
vier Urſachen. 1. die Noth/ den Leib
zu bedecken. 2. des Leibes Beſchuͤtzung/
wegen der Hitz im Sommer/ und der Kaͤlte im
Winter: item/ wegen Regen/ und Schnee/ und
zum theil auch/ der Arbeit halber/ damit dieſelbe
bequemlich/ und ohne Leibsſchaden/ moͤge verꝛich-

tet
X iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0349" n="325"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 63. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
dem es 238. oder/ wie es <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Scaliger</hi></hi> rechnet 259.<lb/>
Jahr gewehret hatte. Das zu Jeru&#x017F;alem aber<lb/>
i&#x017F;t noch eine guete Zeit verbliben/ biß &#x017F;elbiges<lb/>
auch/ wie oben gemeldet/ durch den Ko&#x0364;nig Nebu-<lb/>
cadnezar zu Babel/ ausgerottet worden. Es<lb/>
ward hernach das verwu&#x0364;e&#x017F;te Samaritani&#x017F;che<lb/>
Reich mit Heyden be&#x017F;etzt/ und Chald<hi rendition="#aq">æ</hi>i&#x017F;che Vo&#x0364;g-<lb/>
te daru&#x0364;ber verordnet; Die vorige Einwohner<lb/>
aber/ hin und wider/ zer&#x017F;treuet in die La&#x0364;nder der<lb/>
Aßyri&#x017F;ch: und Babyloni&#x017F;chen Ko&#x0364;nigen. Jn<lb/>
welchem fall es die Juden des Hieru&#x017F;alemi&#x017F;chen<lb/>
Ko&#x0364;nigreichs beßer gehabt; die gleichwol/ nach<lb/>
verfließung der 70. Jahr ihrer Babyloni&#x017F;chen<lb/>
Gefa&#x0364;ngnus/ wider in ihr Land/ und nach Jeru&#x017F;a-<lb/>
lem/ gelangt/ und von ihren Hohenprie&#x017F;tern/ und<lb/>
Elti&#x017F;ten/ biß auff die Zeit der Ro&#x0364;mer/ regiert<lb/>
worden &#x017F;eyn.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Die 63. Frag.</hi><lb/><hi rendition="#b">Mag ein Chri&#x017F;t/ mit guetem Gewißen/</hi><lb/>
und ohne Su&#x0364;nde/ ge&#x017F;terckte Kra&#x0364;gen/ und Um-<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;ge/ wie auch mit Sto&#x0364;cklein gemachte<lb/>
Schuhe/ tragen?</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">Je Kleyder zugebrauchen &#x017F;eyn</hi><lb/>
vier Ur&#x017F;achen. 1. die Noth/ den Leib<lb/>
zu bedecken. 2. des Leibes Be&#x017F;chu&#x0364;tzung/<lb/>
wegen der Hitz im Sommer/ und der Ka&#x0364;lte im<lb/>
Winter: item/ wegen Regen/ und Schnee/ und<lb/>
zum theil auch/ der Arbeit halber/ damit die&#x017F;elbe<lb/>
bequemlich/ und ohne Leibs&#x017F;chaden/ mo&#x0364;ge ver&#xA75B;ich-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X iij</fw><fw place="bottom" type="catch">tet</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[325/0349] Die 63. Frag/ des 4. Hundert. dem es 238. oder/ wie es Scaliger rechnet 259. Jahr gewehret hatte. Das zu Jeruſalem aber iſt noch eine guete Zeit verbliben/ biß ſelbiges auch/ wie oben gemeldet/ durch den Koͤnig Nebu- cadnezar zu Babel/ ausgerottet worden. Es ward hernach das verwuͤeſte Samaritaniſche Reich mit Heyden beſetzt/ und Chaldæiſche Voͤg- te daruͤber verordnet; Die vorige Einwohner aber/ hin und wider/ zerſtreuet in die Laͤnder der Aßyriſch: und Babyloniſchen Koͤnigen. Jn welchem fall es die Juden des Hieruſalemiſchen Koͤnigreichs beßer gehabt; die gleichwol/ nach verfließung der 70. Jahr ihrer Babyloniſchen Gefaͤngnus/ wider in ihr Land/ und nach Jeruſa- lem/ gelangt/ und von ihren Hohenprieſtern/ und Eltiſten/ biß auff die Zeit der Roͤmer/ regiert worden ſeyn. Die 63. Frag. Mag ein Chriſt/ mit guetem Gewißen/ und ohne Suͤnde/ geſterckte Kraͤgen/ und Um- ſchlaͤge/ wie auch mit Stoͤcklein gemachte Schuhe/ tragen? DJe Kleyder zugebrauchen ſeyn vier Urſachen. 1. die Noth/ den Leib zu bedecken. 2. des Leibes Beſchuͤtzung/ wegen der Hitz im Sommer/ und der Kaͤlte im Winter: item/ wegen Regen/ und Schnee/ und zum theil auch/ der Arbeit halber/ damit dieſelbe bequemlich/ und ohne Leibsſchaden/ moͤge verꝛich- tet X iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/349
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/349>, abgerufen am 21.12.2024.