Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 54. Frag/ des 4. Hundert. begegnet/ darüber offt Unschuldige in Verdacht/ja gar in Leib/ und Lebens-Gefahr/ kommen. Wie hievon/ und vielm mehr/ so alhie könte ein- gebracht werden/ D. VVolfg. Frantzius disp. 3. ex Deut. th. 86. & seqq. obangezogne Autores, und von den Sibyllen auch Boxhornius, in histor. uni- vers. p. m. 12. & seqq. können gelesen werden: Da Er/ unter anderm/ sagt/ daß/ was in den Weifa- gungen der Sibyllen von Christo stehet/ von ei- nem Christen gemacht worden seye; welches zwar auch Theils alberait zu des obgedachten Eusebii Zeiten geglaubt haben. Er widerlegt auch die/ so den Sibyllen dergleichen/ und auch andere mehr Weißagungen/ zuschreiben wollen. Die 54. Frag. Was hat man bey dem Grüeßen in acht zu nemmen? DAs Segnen der Menschen ist und
Die 54. Frag/ des 4. Hundert. begegnet/ daruͤber offt Unſchuldige in Verdacht/ja gar in Leib/ und Lebens-Gefahr/ kommen. Wie hievon/ und vielm mehr/ ſo alhie koͤnte ein- gebracht werden/ D. VVolfg. Frantzius diſp. 3. ex Deut. th. 86. & ſeqq. obangezogne Autores, und von den Sibyllen auch Boxhornius, in hiſtor. uni- verſ. p. m. 12. & ſeqq. koͤnnen geleſen werden: Da Er/ unter anderm/ ſagt/ daß/ was in den Weifa- gungen der Sibyllen von Chriſto ſtehet/ von ei- nem Chriſten gemacht worden ſeye; welches zwaꝛ auch Theils alberait zu des obgedachten Euſebii Zeiten geglaubt haben. Er widerlegt auch die/ ſo den Sibyllen dergleichen/ und auch andere mehr Weißagungen/ zuſchreiben wollen. Die 54. Frag. Was hat man bey dem Gruͤeßen in acht zu nemmen? DAs Segnen der Menſchen iſt und
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Die 54. Frag/ des 4. Hundert.
begegnet/ daruͤber offt Unſchuldige in Verdacht/
ja gar in Leib/ und Lebens-Gefahr/ kommen.
Wie hievon/ und vielm mehr/ ſo alhie koͤnte ein-
gebracht werden/ D. VVolfg. Frantzius diſp. 3. ex
Deut. th. 86. & ſeqq. obangezogne Autores, und
von den Sibyllen auch Boxhornius, in hiſtor. uni-
verſ. p. m. 12. & ſeqq. koͤnnen geleſen werden: Da
Er/ unter anderm/ ſagt/ daß/ was in den Weifa-
gungen der Sibyllen von Chriſto ſtehet/ von ei-
nem Chriſten gemacht worden ſeye; welches zwaꝛ
auch Theils alberait zu des obgedachten Euſebii
Zeiten geglaubt haben. Er widerlegt auch die/
ſo den Sibyllen dergleichen/ und auch andere
mehr Weißagungen/ zuſchreiben wollen.
Die 54. Frag.
Was hat man bey dem Gruͤeßen in
acht zu nemmen?
DAs Segnen der Menſchen iſt
nichts anders/ als ein ernſtlich Gebett/
oder gottſeeliger Wunſch/ fuͤr ander
Leuth Leiblich/ und Geiſtliche Wolfarth/ ins ge-
mein/ oder inſonderheit/ zu GOtt/ aus gantzem
Hertzen/ und dieſes entweder mit Worten/ oder
ohne eußerliche Wort/ allein durch Seufftzen.
Eine fuͤrtreffliche Art ſolches Segnen ſeyn die
Gruͤeß/ wann man zuſammen komt/ einander
anredet/ oder in Geſprechen/ und wann man wi-
der voneinander ſcheidet; Deßgleichen/ wann
man einander/ bey Tiſch/ die Speiſen vorleget/
und
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