Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 53. Frag/ des 4. Hundert. nem Schloß zerrißen haben. Jtem von einemPriester in der Landschafft Poictiers, ums Jahr 1126. und seinem Kläglichen Ende. Bey deme dann der Ehrgeitz vil gethan haben wird/ von deme der H. Bernhardus/ umb deßen Zeiten ge- melter Priester gelebt/ serm. 6. in Ps. 90. schreibt/ daß er sey ein subtiles Übel/ ein heimlich Gifft/ ein verborgene Pest/ eine Schab der Heiligkeit/ ein Mutter des Neids/ und ein Ursprung der Laster. Welcher an dem Stand/ (wie ein Anderer dar- zue setzt) darein GOtt einen Menschen hat ge- sezt/ nicht vergnüget ist/ sondern immerdar wei- ter hinauff wil. Die 53. Frag. Wie haben die Teufel/ die doch keine un- endliche Wißenschafft/ die künfftige Ding vorher wißen/ und vorsagen können? WArum solten die/ welchen die chen/ S iiij
Die 53. Frag/ des 4. Hundert. nem Schloß zerrißen haben. Jtem von einemPrieſter in der Landſchafft Poictiers, ums Jahr 1126. und ſeinem Klaͤglichen Ende. Bey deme dann der Ehrgeitz vil gethan haben wird/ von deme der H. Bernhardus/ umb deßen Zeiten ge- melter Prieſter gelebt/ ſerm. 6. in Pſ. 90. ſchreibt/ daß er ſey ein ſubtiles Übel/ ein heimlich Gifft/ ein verborgene Peſt/ eine Schab der Heiligkeit/ ein Mutter des Neids/ und ein Urſprung der Laſter. Welcher an dem Stand/ (wie ein Anderer dar- zue ſetzt) darein GOtt einen Menſchen hat ge- ſezt/ nicht vergnuͤget iſt/ ſondern immerdar wei- ter hinauff wil. Die 53. Frag. Wie haben die Teufel/ die doch keine un- endliche Wißenſchafft/ die kuͤnfftige Ding vorher wißen/ und vorſagen koͤnnen? WArum ſolten die/ welchen die chen/ S iiij
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Die 53. Frag/ des 4. Hundert.
nem Schloß zerrißen haben. Jtem von einem
Prieſter in der Landſchafft Poictiers, ums Jahr
1126. und ſeinem Klaͤglichen Ende. Bey deme
dann der Ehrgeitz vil gethan haben wird/ von
deme der H. Bernhardus/ umb deßen Zeiten ge-
melter Prieſter gelebt/ ſerm. 6. in Pſ. 90. ſchreibt/
daß er ſey ein ſubtiles Übel/ ein heimlich Gifft/ ein
verborgene Peſt/ eine Schab der Heiligkeit/ ein
Mutter des Neids/ und ein Urſprung der Laſter.
Welcher an dem Stand/ (wie ein Anderer dar-
zue ſetzt) darein GOtt einen Menſchen hat ge-
ſezt/ nicht vergnuͤget iſt/ ſondern immerdar wei-
ter hinauff wil.
Die 53. Frag.
Wie haben die Teufel/ die doch keine un-
endliche Wißenſchafft/ die kuͤnfftige Ding
vorher wißen/ und vorſagen koͤnnen?
WArum ſolten die/ welchen die
Natur/ und des Geſtirns Kraͤften/
der Elementen/ und was aus Ver-
miſchung derſelben entſtehet/ gar wol wißend iſt/
ſelbige auch alle Augenblick anſchauen/ nicht
koͤnnen nachgruͤblich/ aus den vorhergehenden
natuͤrlichen Urſachen muthmaßen/ und daher/
wie es mit deme/ was aus der Erden/ und Waſ-
ſer herkommet/ kuͤnftig ergehen werde/ verkuͤndi-
gen? 2. So ſeyn Sie/ aus der Erfahrung ſo vil
tauſend Jahren/ vergewißert/ daß vil ſelber ihres
Gluͤcks Meiſter ſeyn; daß ſchweres Verbre-
chen/
S iiij
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