Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 48. Frag/ des 4. Hundert.
Christoph Ludwig Dietherr/ Patricius Noricus,
in addit. ad Thes. pract. D. Besoldi,
erzehlet aus
P. Drexelio, in Aurifodina, pag. 371. das Keyser
Rudolphus II. ein schneeweißen Vogel/ einer Aen-
ten nicht ungleich/ und deßen Federn auch gantz
weiß gewesen/ gehabt/ mit einem gar großen
Schnabel/ den Jedermann den lachenden Hän-
sel genant/ weil Er zum Lachen/ und allerley ver-
wunderliche Sachen zu treiben/ abgerichtet
war.

Die 48. Frag.
Was hastu von den Omeißen
gelesen?

DJeses berümten Thierleins hab
ich anderswo gedacht. S. die 25.
Frag des dritten hundert. Wil aber
gleichwol auch dir zugefallen noch etwas von
demselben melden; und zwar aus dem offt ange-
zognen Jtalianer Balth. Bonifacio, der im 9.
Buch/ im 24. und 6. folgenden Capiteln/ gar
weitläuffig von den Omeißen oder Formicis,
schreibet; und/ unter anderm/ folgendes einbrin-
get; namlich/ daß die Omeißen ihre Nahrung/
wie der Mensch/ vom Getreid haben; und Wein
trincken/ auch von demselben truncken werden:
aber des Menschen Fleißes/ wie AElianus in acht
genommen/ thun Sie sich/ auch in dem grösten
Hunger/ beständig enthalten. Aus natürlicher
Eingebung fliehen Sie alles schädliches/ und

thun

Die 48. Frag/ des 4. Hundert.
Chriſtoph Ludwig Dietherꝛ/ Patricius Noricus,
in addit. ad Theſ. pract. D. Beſoldi,
erzehlet aus
P. Drexelio, in Aurifodina, pag. 371. das Keyſer
Rudolphus II. ein ſchneeweißen Vogel/ einer Aen-
ten nicht ungleich/ und deßen Federn auch gantz
weiß geweſen/ gehabt/ mit einem gar großen
Schnabel/ den Jedermann den lachenden Haͤn-
ſel genant/ weil Er zum Lachen/ und allerley ver-
wunderliche Sachen zu treiben/ abgerichtet
war.

Die 48. Frag.
Was haſtu von den Omeißen
geleſen?

DJeſes beruͤmten Thierleins hab
ich anderswo gedacht. S. die 25.
Frag des dritten hundert. Wil aber
gleichwol auch dir zugefallen noch etwas von
demſelben melden; und zwar aus dem offt ange-
zognen Jtalianer Balth. Bonifacio, der im 9.
Buch/ im 24. und 6. folgenden Capiteln/ gar
weitlaͤuffig von den Omeißen oder Formicis,
ſchreibet; und/ unter anderm/ folgendes einbrin-
get; namlich/ daß die Omeißen ihre Nahrung/
wie der Menſch/ vom Getreid haben; und Wein
trincken/ auch von demſelben truncken werden:
aber des Menſchen Fleißes/ wie Ælianus in acht
genommen/ thun Sie ſich/ auch in dem groͤſten
Hunger/ beſtaͤndig enthalten. Aus natuͤrlicher
Eingebung fliehen Sie alles ſchaͤdliches/ und

thun
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0279" n="255"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 48. Frag/ des 4. Hundert.</hi></fw><lb/>
Chri&#x017F;toph Ludwig Diether&#xA75B;/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Patricius Noricus,<lb/>
in addit. ad The&#x017F;. pract. D. Be&#x017F;oldi,</hi></hi> erzehlet aus<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P. Drexelio, in Aurifodina, pag.</hi></hi> 371. das Key&#x017F;er<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rudolphus II.</hi></hi> ein &#x017F;chneeweißen Vogel/ einer Aen-<lb/>
ten nicht ungleich/ und deßen Federn auch gantz<lb/>
weiß gewe&#x017F;en/ gehabt/ mit einem gar großen<lb/>
Schnabel/ den Jedermann den lachenden Ha&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;el genant/ weil Er zum Lachen/ und allerley ver-<lb/>
wunderliche Sachen zu treiben/ abgerichtet<lb/>
war.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Die 48. Frag.</hi><lb/><hi rendition="#b">Was ha&#x017F;tu von den Omeißen</hi><lb/>
gele&#x017F;en?</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">Je&#x017F;es beru&#x0364;mten Thierleins hab</hi><lb/>
ich anderswo gedacht. S. die 25.<lb/>
Frag des dritten hundert. Wil aber<lb/>
gleichwol auch dir zugefallen noch etwas von<lb/>
dem&#x017F;elben melden; und zwar aus dem offt ange-<lb/>
zognen Jtalianer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Balth. Bonifacio,</hi></hi> der im 9.<lb/>
Buch/ im 24. und 6. folgenden Capiteln/ gar<lb/>
weitla&#x0364;uffig von den Omeißen oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Formicis,</hi></hi><lb/>
&#x017F;chreibet; und/ unter anderm/ folgendes einbrin-<lb/>
get; namlich/ daß die Omeißen ihre Nahrung/<lb/>
wie der Men&#x017F;ch/ vom Getreid haben; und Wein<lb/>
trincken/ auch von dem&#x017F;elben truncken werden:<lb/>
aber des Men&#x017F;chen Fleißes/ wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ælianus</hi></hi> in acht<lb/>
genommen/ thun Sie &#x017F;ich/ auch in dem gro&#x0364;&#x017F;ten<lb/>
Hunger/ be&#x017F;ta&#x0364;ndig enthalten. Aus natu&#x0364;rlicher<lb/>
Eingebung fliehen Sie alles &#x017F;cha&#x0364;dliches/ und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">thun</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[255/0279] Die 48. Frag/ des 4. Hundert. Chriſtoph Ludwig Dietherꝛ/ Patricius Noricus, in addit. ad Theſ. pract. D. Beſoldi, erzehlet aus P. Drexelio, in Aurifodina, pag. 371. das Keyſer Rudolphus II. ein ſchneeweißen Vogel/ einer Aen- ten nicht ungleich/ und deßen Federn auch gantz weiß geweſen/ gehabt/ mit einem gar großen Schnabel/ den Jedermann den lachenden Haͤn- ſel genant/ weil Er zum Lachen/ und allerley ver- wunderliche Sachen zu treiben/ abgerichtet war. Die 48. Frag. Was haſtu von den Omeißen geleſen? DJeſes beruͤmten Thierleins hab ich anderswo gedacht. S. die 25. Frag des dritten hundert. Wil aber gleichwol auch dir zugefallen noch etwas von demſelben melden; und zwar aus dem offt ange- zognen Jtalianer Balth. Bonifacio, der im 9. Buch/ im 24. und 6. folgenden Capiteln/ gar weitlaͤuffig von den Omeißen oder Formicis, ſchreibet; und/ unter anderm/ folgendes einbrin- get; namlich/ daß die Omeißen ihre Nahrung/ wie der Menſch/ vom Getreid haben; und Wein trincken/ auch von demſelben truncken werden: aber des Menſchen Fleißes/ wie Ælianus in acht genommen/ thun Sie ſich/ auch in dem groͤſten Hunger/ beſtaͤndig enthalten. Aus natuͤrlicher Eingebung fliehen Sie alles ſchaͤdliches/ und thun

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/279
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/279>, abgerufen am 21.11.2024.